Vielfältiges Angebot fördern

Die Tourismusregion nachhaltig entwickeln

Situation im Elbe-Weser-Raum

Die Tourismuswirtschaft im Elbe-Weser-Raum ist geprägt durch Vielfalt und eine große Anzahl an innovativen Angeboten. Eine Wachstumsbranche, die es weiter zu entwickeln gilt. So erfreut sich der Deutschlandtourismus nicht erst seit dem Auftreten von pandemiebedingten Einschränkungen, die das internationale Reisen erschweren, steigender Nachfrage. Dabei profitieren viele Wirtschaftsbereiche von dieser Querschnittsbranche: Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleister und nicht zuletzt das Handwerk profitieren in vielfältiger Weise vom Tourismus. Investitionen in die Tourismusbranche – von kommunaler Seite ebenso wie durch Unternehmen – lohnen sich und garantieren Wertschöpfung. Das Engagement von Bürgern und politischen Entscheidungsträgern für den Tourismus ist für die weitere Entwicklung der Tourismusbranche unabdingbar. Im Wettbewerb mit anderen Tourismusstandorten – insbesondere der norddeutschen Küstenländer – sind Unternehmer auf wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen angewiesen. Eine hohe Professionalität nicht nur im Marketing und eine übergreifende Zusammenarbeit jenseits von Landkreisgrenzen sind daher wichtige Voraussetzungen, damit die Tourismuswirtschaft im Elbe-Weser-Raum ihre Wachstumspotentiale auch weiterhin voll ausschöpfen kann.
Die Tourismuswirtschaft ist als personalintensive Branche Garant für Arbeitsplätze unterschiedlichster Qualifikationsstufen und eine große Anzahl an Ausbildungsplätzen. Dies gilt es zu sichern. Die touristische Infrastruktur kommt darüber hinaus auch den Menschen unserer Region zugute und schafft somit einen wichtigen Beitrag für die Attraktivität des Standorts, wovon auch andere Wirtschaftsbereiche z. B. in Industrie und Handel profitieren. Tourismusförderung ist und bleibt daher Wirtschaftsförderung, die sich rechnet.

Was wir fordern

Vielfalt erhalten

Der Tourismus im Weser-Elbe-Raum ist von einer großen Vielfalt geprägt. Das Angebot reicht vom familiengeführten Traditionsbetrieb, über ein 5-Sterne-Resort bis zum innovativen Campingplatz inmitten der Natur - Baumhäuser und Tiny Houses inklusive. Diese Struktur gilt es in ihrer gesamten Breite zu erhalten. Insbesondere ist auch abseits der touristischen Zentren ein lebendiges gastronomisches Angebot im ländlichen Raum dauerhaft zu sichern. Hierzu bedarf es einer zielgerichteten Förderung, die eine Weiterentwicklung und Ausrichtung auf neue Anforderungen der Gäste ermöglicht. Innovative Konzepte hierzu gibt es bereits in anderen Bundesländern, zB. in Bayern.

Nachhaltig entwickeln

Die Tourismusregion im Elbe-Weser-Raum profitiert von dem wachsenden Bedürfnis Urlaub im Einklang mit der Natur zu machen. Paddeltouren, Wanderferien, Reiturlaub oder Wattwandern sind nur einige Beispiele für diese Urlaubsangebote in und an Heide, Moor und Küste. Daneben steht unsere Region auch für unterschiedlichste naturnahe Angebote im Bereich Wellness, Gesundheit und Sport. In der Kreuzfahrtbranche bringen neue, umweltfreundliche Antriebstechnologien z. B. mit LNG oder Wasserstoff-Optionen nachhaltige Chancen. Diese Entwicklung ist zielgerichtet durch das Land Niedersachsen und die Träger auf kommunaler Ebene zu begleiten und die notwendige Infrastruktur sicherzustellen.

Marketing ausbauen

Die Landespolitik ist gefordert, durch eine adäquate Ausstattung der TourismusMarketing Niedersachsen (TMN) und der regionalen Tourismusorganisationen den richtigen Rahmen für eine innovative Weiterentwicklung der Tourismuswirtschaft zu setzen. Diese Maßnahmen leisten einen Beitrag, neue Zielgruppen gezielt anzusprechen und Wachstumspotentiale zu realisieren, die z. B. im ausbaufähigen Kurzreisesegment liegen. Dies trägt auch zu einer Verlängerung der Saisonzeiten bei, von der die Branche zusätzlich profitieren wird. Unabdingbar ist beispielsweise die Schaffung eines erweiterten Datenpools, um künftige Maßnahmen noch effektiver umsetzen zu können.

Mobilität weiterdenken

Auch die Mobilität im Tourismus steht im ländlichen Raum vor großen Herausforderungen. Anders als in der Vergangenheit werden zukünftige Gäste im Elbe-Weser-Raum neue und differenzierte Anforderungen an die An- und Abreise sowie die Mobilität vor Ort stellen. Neue Angebote im Bereich Car Sharing und Bike Sharing sind daher ebenso erforderlich wie eine Optimierung der bestehenden Bahninfrastruktur und -anbindung. Die Verkehrspolitik auf Bundes- und Landesebene ist aufgerufen, im Rahmen des Deutschlandtaktes eine Verbesserung des bisherigen Angebots unserer Region sicherzustellen.

Was wir tun

Die IHK wirkt mit bei der Optimierung der Standortbedingungen durch einen intensiven Austausch mit Tourismusakteuren vor Ort, auf Landkreisebene und gegenüber der Landespolitik. Der Nordseeprozess, der perspektivisch zur Gründung der Tourismusagentur Nordsee (TANO) führen wird, steht exemplarisch für eine Neuaufstellung der Marketingorganisation entlang der niedersächsischen Nordseeküste. Die IHK beteiligt sich aktiv an diesem Entwicklungsprozess und weiteren Initiativen und Konzeptionen, die zusätzliche Potentiale für die Branche erschließen werden.
Die IHK setzt in engem Verbund mit anderen Akteuren für eine noch größere Vielfalt ein. Der Ausbau des Gesundheitstourismus steht ebenso im Fokus wie die Nutzung der Potenziale im maritimen Bereich. Der Fahrgastschifffahrt bieten sich nicht nur im Tagestourismus neue Chancen. Die IHK macht sich stark dafür, dass die Kreuzfahrtbranche – einst in Cuxhaven erfunden – auch in Niedersachsen wieder einen Anlaufpunkt erhält. Dies sichert Wertschöpfung und steht dank neuer, umweltfreundlicher Antriebstechnologien auch in Einklang mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer vor unseren Küsten.
Die Unternehmen aus der gesamten Tourismusbranche stehen in einem scharfen Wettbewerb – mit anderen Tourismusstandorten ebenso wie um Fachkräfte. Dies erfordert eine stete Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die IHK setzt Impulse durch innovative Veranstaltungsformate - auch in digitaler Form - und praxisbezogen ausgerichtete Weiterbildungsangebote. Der Zertifikatslehrgang für Camping- und Ferienparkmanager, den die IHK in Zusammenarbeit mit der Tourismusakademie Baden-Württemberg anbietet, ist nur ein Beispiel hierfür.
Die IHK bietet Unternehmen eine Plattform, um mit Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung ins Gespräch zu kommen. Verschiedene Dialogformate – vom Politiktalk bis zum digitalen Kamingespräch – ermöglichen den Austausch und garantieren, dass die Brancheninteressen Gehör finden. Gerade in der häufig kleinteiligen Tourismusbranche können auf diese Weisen Interessen gebündelt werden. Die IHK nimmt ihren Auftrag im Sinne des wirtschaftlichen Gesamtinteresses engagiert wahr.

Zahlen, Daten, Fakten aus dem Elbe-Weser-Raum

Quelle (soweit nicht anders angegeben): Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH (TMN)
  • Der Bezirk der IHK Stade hält mit knapp 4,1 Mio. Übernachtungen einen Marktanteil von 8,9 Prozent an den touristischen Übernachtungen in Niedersachsen. Von den Übernachtungen im Kammerbezirk entfallen rund 62 Prozent auf den Landkreis Cuxhaven.
  • Zahl der Betriebe (mit mehr als 10 Betten/Stellplätzen): 545 (davon 45 Campingplätze)
  • Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Nächten: 3,2
  • Anteil der Gäste aus ausländischen Quellmärkten: 4,5 Prozent
  • Über 25.000 Vollzeitarbeitsplätze im Tourismusbranche Elbe-Weser-Raums (Hochrechnung auf Basis dwif-Wirtschaftsfaktor Tourismus für Landkreise Cuxhaven (2016) und Osterholz (2019))
  • Zahlenmaterial für die gesamte Bundesrepublik (Quelle: Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ des BMWi aus 06/2017):
    • Tourismus hat einen Anteil von 3,9 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland
    • Jeder 15. Arbeitsplatz hängt am Tourismus
Weiterführende Links