Pressemitteilung

PM081: Medizinische Versorgung ist wichtiger Standortfaktor

IHK fordert finanzielle Entlastungen und rechtliche Sicherheit für den Erhalt der medizinischen Versorgung im Elbe-Weser-Raum

Elbe-Weser-Raum (IHK). „Die medizinische Versorgung ist ein wichtiger Standortfaktor, nicht nur für die Akteure in der Gesundheitswirtschaft, sondern auch für Unternehmen und die Bevölkerung.“, so Stefan Grienitz, Gesundheitswirtschafts-Referent der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum.
Für die Menschen im Elbe-Weser-Raum ist eine gute und verlässliche Versorgung mit Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken sehr wichtig. Durch die ländlich geprägte Struktur in der Region gilt es, weite Wege zu einer medizinischen Versorgung zu vermeiden. Dies ist in Großstädten einfacher zu bewerkstelligen, da das Versorgungsnetz engmaschiger ist. „Niemand benötigt gern medizinische Hilfe. Es ist aber gut zu wissen, dass sie im Bedarfsfall schnell zu bekommen ist. So muss es auch in unserer Region sein.“, so der IHK-Experte.
Eine gute und sichere Versorgung mit Medizinern und Arzneimitteln ist aber auch ein Faktor, der bei der Ansiedlung von Unternehmen sowie bei der Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften eine große Rolle spielen kann. Bei der Ansiedlung geht es nicht nur um finanzielle Förderung oder eine gute Verkehrsinfrastruktur. Diese ist an vielen Standorten zu bekommen. Gerade die Lebensqualität spielt eine immer größere Rolle im Wettbewerb der Regionen, in dem sich der Elbe-Weser-Raum befindet.
Krankenhäuser können derzeit die finanzielle Last, die durch diverse Krisen auf ihnen lastet, meist nicht mehr allein stemmen. Arztpraxen können häufig nicht mehr nachbesetzt werden, wenn Mediziner in den Ruhestand gehen. Apotheken müssen schließen, weil deren Pauschalen seit Jahren nicht erhöht wurden, die Kosten aber überproportional ansteigen und Arzneimittel zum Teil nicht verfügbar sind. Zudem bereiten rechtliche Unklarheiten zusätzliche Sorgen. „Hier sind die Bundes- und die Landespolitik gefordert, mit finanziellen Mitteln und nachvollziehbaren rechtlichen Rahmenbedingungen für Sicherheit und Erhalt der medizinischen Infrastruktur im ländlichen Raum zu sorgen. Dafür ist es noch nicht zu spät“, sagt Grienitz. „Die Gesundheitswirtschaft hängt derzeit am Tropf. Wir müssen gemeinsam verhindern, dass sie auf die Intensivstation verlegt werden muss.“
Pressemitteilung Nr. 81
Stade, 22. November 2023