Fehmarnbelt: Studie warnt vor Verzögerungen
Fehmarnbelt-Querung: Auf Nordeuropas größter Baustelle geht es voran. Die Fertigung der Bauteile für den Tunnel auf dänischer Seite läuft auf Hochtouren. 2025 sollen die ersten Elemente auf dem Grund des Fehmarnbelts platziert werden.
Die feste Beltquerung, die bis 2029 fertiggestellt werden soll, gilt als wichtiger Schritt zur besseren Anbindung des skandinavischen Wirtschaftsraums an Norddeutschland und dient als zentrale europäische Achse von Nord nach Süd.
Dieses wichtige Infrastrukturprojekt erfordert allerdings auch leistungsfähige Anbindungen sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene, um einen effizienten und nachhaltigen Austausch von Personen und Gütern zwischen der Metropolregion Hamburg und der gesamten Öresundregion zu ermöglichen. Auf deutscher Seite steht der Bau der Hinterlandanbindungen jedoch vor einer Reihe von Herausforderungen, die möglicherweise zu Verzögerungen führen könnten. Die Komplexität des Projekts erfordert die Koordination zahlreicher Beteiligter und umfangreiche Genehmigungsverfahren.
FBBC-Studie sieht mögliche Mehrkosten durch Verzögerungen
In einer Ende 2024 erschienenen Studie, die das Fehmarnbelt Business Council in Auftrag gegeben hat, werden nun die Gefahren deutlich.
Der Autor der Studie, Prof. Dr. Jan Ninnemann, Lehrstuhlinhaber an der Hamburg School of Business Administration, warnt dabei, dass insbesondere zeitaufwändige Umweltverträglichkeitsprüfungen und Einsprüche von Umweltschutzorganisationen und Anwohnern zu Verzögerungen führen könnten.
Diese könnten erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Akzeptanz des Projekts haben. Ninnemann hat jährliche Mehrkosten für längere Frachtwege in Höhe von 45 Millionen EUR sowie von 15 Millionen EUR für den Passagiertransport ermittelt. Die wirtschaftlichen Verluste im Bahnwesen würden sich laut der Studie sogar auf 68 Millionen belaufen. Zusätzlich entstünden spürbare Nachteile für den Tourismus und für die regionale Wirtschaft auf beiden Seiten des Fehmarnbelts.
Die Studie zeigt die Wichtigkeit einer fristgemäßen Fertigstellung der Hinterlandanbindung und verdeutlicht den Handlungsdruck auf deutscher Seite, um das Großprojekt zu einem Erfolg werden zu lassen.
- die komplette Studie (in englischer Sprache)