Norddeutsche Holzbautage 2025

Am 25. April 2025 feierten die Norddeutschen Holzbautage ihr 20. Jubiläum – in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Holzbau Gebäudetyp E“.
Dass sich die Holzbautage in den vergangenen zwei Jahrzehnten so erfolgreich etablieren konnten, ist eine Gemeinschaftsleistung. Besonderer Dank gilt der Holzbauinitiative unter Federführung des Klimaschutzministeriums Mecklenburg-Vorpommern, der Hochschule Wismar mit dem Kompetenzzentrum Bau MV sowie dem Landesbeirat Holz. Mitglieder wie die EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG, die Ilim Nordic Timber GmbH & Co. KG Wismar und die Pollmeier Malchow GmbH unterstützen die Holzbautage seit vielen Jahren maßgeblich.

MV als Vorreiter im Norden

Auch die Allianz für nachhaltiges Bauen in MV war 2025 Partner der Holzbautage. Holzbau bietet enorme Klimavorteile – gegenüber der klassischen Massivbauweise können mehr als 50 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden. Ziel der Veranstalter ist es daher, die Holzbauquote in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu steigern. Tatsächlich liegt die Holzbauquote im Wohnungsneubau inzwischen bei 22 Prozent. Doch aufgrund der insgesamt rückläufigen Bautätigkeit wird trotz prozentualer Steigerung nicht mehr Holz verbaut. Im Vergleich mit den Nachbarländern schneidet MV beim Holzbau gut ab, bleibt bundesweit jedoch im Durchschnitt. Dabei zeigt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: In Süddeutschland ist der Holzbau traditionell deutlich stärker verbreitet als im Norden.

Genug Holz für alle

Bedenken hinsichtlich eines Holzmangels sind unbegründet. Deutschland exportiert weiterhin große Mengen Holz. Auch wenn Baumarten wie die Fichte zuletzt unter Krisen litten, sorgen Waldumbaumaßnahmen langfristig für ausreichend verfügbares Nadelholz. Um den gesamten jährlichen Neubau in Deutschland aus Holz zu errichten, wäre nicht einmal die Hälfte der jährlichen Holzernte erforderlich.

Befähigen und Vernetzen

Die Holzbautage wollen nicht nur begeistern, sondern auch praxisrelevantes Wissen vermitteln. Neben inspirierenden Vorträgen zu Themen wie dem Gebäudetyp E und dem Gebäudeklima standen auch innovative Baumaterialien im Fokus. So präsentierte die TRIQBRIQ AG ihr System aus mikromodularen Holzbausteinen, das durch ein spezielles Verriegelungssystem auf künstliche Verbindungsmittel verzichtet. Die EGGER Holzwerkstoffe Wismar stellten die EGGER EcoBox vor – eine mit Holzweichfaser gedämmte Hohlkastenstütze aus OSB und Schnittholz als Alternative zu klassischen Massivholzstützen.

Superlative in Rostock

Großer Andrang herrschte bei der Exkursion am Vortag der Holzbautage: Die Besichtigung des Neubauprojekts der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Rostock war ausgebucht. Dort entsteht ein neuer Campus mit Wohngebäuden für 600 Studierende – aktuell das größte öffentliche Holzbauprojekt in Deutschland.