Krisenbewältigung in Unternehmen

Für den Weg aus einer Unternehmenskrise gibt es kein spezielles Rezept. Das Krisenmanagement muss sich an der jeweiligen Situation des Unternehmens orientieren. Einzuleitende Maßnahmen hängen davon ab, ob sich Ihr Unternehmen in der Frühphase einer Krise befindet oder ob es unmittelbar vor dem drohenden Konkurs steht.
Handlungsbedarf in der Frühphase einer Unternehmenskrise
Im Frühstadium einer Unternehmenskrise haben Sie die Möglichkeit, die jeweiligen Probleme zu analysieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die wichtigsten strategischen Aufgaben in einem frühen Krisenstadium werden hier kurz vorgestellt:

Aufgabenstrategie

Es muss anhand einer Kostenstellenrechnung festgestellt werden, welche Produkt- oder Dienstleistungsbereiche den Erfolg des Unternehmens gefährden. In erster Linie sind hiervon veraltete Produktgruppen bzw. Waren aus schrumpfenden Branchen betroffen. Solche Produkte müssen i.d.R. abgestoßen werden. Hierzu werden alle Geschäftsfelder überprüft und zur Disposition gestellt, anschließend werden materielle und personelle Ressourcen überprüft und notwendige Änderungen vorgenommen.

Konsolidierungsstrategie

Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die "erfolgreichen" Produkte des Unternehmens ihre Position auf den Märkten behaupten. Hierzu ist es u.a. erforderlich, die Kosten zu überprüfen und ggf. zu senken. Gleichzeitig müssen die Wettbewerbsvorteile des Produktes ausgebaut werden.

Verdrängungsstrategie

Um die Kapazitäten in den angestammten Geschäftsfeldern beizubehalten bzw. zu erweitern, ist ein konsequentes Marketing- und Vertriebskonzept wichtig, das die Wettbewerbsvorteile ins richtige Licht rückt und neue Kunden(gruppen) erschließt.

Tätigkeitsfelder-Erweiterungsstrategie

Um die Existenz eines krisengefährdeten Unternehmens zu sichern, sollte die Produktpalette erweitert und neue Märkte damit erschlossen werden. Dies kann auch zu einer Risikodiversifizierung führen.

Sanierung

Wenn sich die Liquiditäts- bzw. die Ertragssituation in Ihrem Unternehmen nicht kurzfristig und anhaltend verbessert, wenn die Kreditmöglichkeiten weitgehend ausgeschöpft sind und dringende Zahlungen anstehen, Ihre besorgte Hausbank vielleicht schon um ein Gespräch gebeten hat, dann ist abzusehen, dass eine Krise in Ihrem Unternehmen andauert. Bei tatsächlicher Insolvenz ist eine grundlegende Sanierung (Turn-Around) erforderlich.
Gute Erfolgsaussichten für eine Sanierung bestehen, wenn
  • Sie Ihren Markt und Ihre Wettbewerber gut kennen,
  • Ihre Produkte oder Leistungen nach wie vor gefragt sind,
  • Sie sich auf kompetente, verantwortungsbewusste und motivierte Mitarbeiter stützen können und
  • die Flut Ihrer Probleme noch zu bewältigen ist
Grundsätzlich ist eine Sanierung eine Angelegenheit für die Unternehmensführung. Bilden Sie ein Sanierungsteam mit Ihren fähigsten Mitarbeitern. Nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Industrie- und Handelskammer und danach zu einem Unternehmensberater und Sanierungs-Experten auf! Das erste Beratungsgespräch ist meistens kostenlos und hilft Ihnen, Ihre Probleme objektiv zu analysieren und ihnen professionell zu begegnen. Unternehmensberatungen können unter bestimmten Umständen öffentlich bezuschusst werden.