Industriekongress 2021

Mit dem Thema ‚Digitalisierung als Grundlage des Erfolgs in der Industrie‘ greift der diesjährige Industrie-Kongress der drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg Vorpommern (IHKs in MV) eine der zentralen Herausforderungen dieser Zeit auf. Digitale Daten sind in der zukünftigen Produktion der Schlüssel zum Erfolg.
13.10.2021: Als Ergebnis erlaubt die Digitalisierung somit eine exakte und individuelle Steuerung der Produktionsprozesse in der Industrie 4.0 und einen deutlich schlankeren und effektiveren Produktionsprozess.

Industriekongress im Livestream

„Für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern bietet Industrie 4.0 enorme Potenziale: Rund 65.000 Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt von der produzierenden Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ab. Mit der Digitalisierung der Industrie werden sich nicht nur Wertschöpfungsprozesse verändern, es werden auch neue Geschäftsmodelle und neue Perspektiven für Beschäftigte entstehen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die die Wirtschaftsstruktur in MV prägen, bieten intelligente, digitale Produktionsverfahren große Chancen“, betont Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock, bei der Veranstaltung in der Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund.
Neben einem Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse von der Hochschule Stralsund zu Potentialen und Chancen von Automatisierung, AI und Industrie 4.0 steht auch das im Juni dieses Jahres vom Zukunftsbündnis MV beschlossene Industriepolitische Konzept MV 2030 im Mittelpunkt des Kongresses.
„Mecklenburg-Vorpommern ist eine Wirtschaftsregion mit einer guten Entwicklung in den vergangenen 30 Jahren und großem Zukunftspotenzial. Um dieses Potenzial weiter auszubauen und ausschöpfen zu können, müssen die wirtschaftspolitischen Weichen aber weiterhin zukunftsorientiert gestellt werden. Wichtig ist ein klares, verbindliches, von allen Ressorts der künftigen Landesregierung mitgetragenes Bekenntnis zum Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern“, erklärt Klaus-Jürgen Strupp mit Blick auf die aktuell laufenden Koalitionsverhandlungen.

“Der politische Fokus muss neben der Förderung der bestehenden Industrieunternehmen auch in der aktiven Bewerbung um Ansiedlung weiterer Industrien liegen. Hierzu sind die politischen und wirtschaftlichen Standort- und Rahmenbedingungen für bedeutsame Industrieansiedlungen entsprechend zu fokussieren, anzupassen und überregional zu bewerben“, so Strupp weiter.

Um die Digitalisierung und Industrie 4.0 im Land voranzubringen, müsse ein flächendeckender Ausbau hochleistungsfähiger glasfaserbasierter digitaler Infrastrukturen zügig vorangebracht werden. Ebenso unverzichtbar sei eine schnelle flächendeckende Versorgung mit leistungs-starker Mobilfunkinfrastruktur für den Industriestandort MV. Dieser setzt auch eine stabile und wirtschaftliche Energieversorgung voraus, die angesichts der jüngsten Preisentwicklungen für Energierohstoffe, Strom und Kraftstoffe gefährdet ist. Der weitere Zubau von Erneuerbaren Energien, der Netzausbau sowie eine schnelle Reform der staatlichen Energiepreisbestandtei-le sind daher für den Industriestandort MV von größter Bedeutung.
Klaus-Jürgen Strupp weist auch darauf hin, dass das Land die Chance habe, bei Zukunftstechnologien führend zu sein. Dazu müssen die Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung noch besser verwertet werden. MV brauche eine neue Transferstruktur, mit der die Unter-nehmen besser dabei unterstützt werden, ihre Innovationen schneller von der Idee bis zum Markterfolg zu bringen. Weiterhin könne der öffentliche Sektor auch ein wesentlicher Auftraggeber für die Industrie vor Ort sein. Hier sollte möglichst auf eine regionale Auftragsvergabe hingewirkt werden, bei der die Spielräume im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung seitens der Verwaltung weitestgehend ausgeschöpft werden. Gerade vor dem Hintergrund der Pandemie sei dies die einfachste Form der Wirtschaftsförderung.

Die Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg Vorpommern

Unter dem Namen „IHKs in Mecklenburg-Vorpommern“ haben sich die drei Industrie- und Handelskammern in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie vertreten rund 85.000 Unternehmen, die etwa 500.000 Mitarbeiter beschäftigen. Ungefähr 3.700 Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich in den drei IHKs. Die Geschäftsführung der IHKs in MV obliegt für die Dauer von zwei Jahren rotierend jeweils einer der drei IHKs.