III. Liquiditätsplanung

Damit Sie wissen, ob Sie in den nächsten Jahren jederzeit über genügend liquide ("flüssige") Mittel verfügen können, müssen Sie einen Liquiditätsplan erstellen.
In diesem Plan stellen Sie Ihre Ausgaben den Einnahmen gegenüber. Dabei ist zu beachten, in welchem Monat Ihre geplanten Einnahmen zu Einzahlungen werden, also tatsächlich auf Ihrem Konto eingehen. Dieselbe Überlegung gilt für die Auszahlungen.
Da Ein- und Auszahlungen in der Regel nicht gleichzeitig erfolgen (investive Ausgaben, saisonale Schwankungen, Einräumung von Zahlungszielen), können Ihre Kassen- bzw. Kontenbestände stark schwanken. Zu Beginn einer Investition wird beispielsweise der Kaufpreis fällig, der u. U. gleich voll zu zahlen ist. Die aus der Investition resultierenden Zahlungseingänge sind dagegen erst in den Folgemonaten und -jahren zu erwarten.
Steht kein Geld mehr zur Verfügung, ist das Unternehmen illiquide, mit anderen Worten: Es droht die Zahlungsunfähigkeit. Diesem Fall ist unbedingt durch eine gute und realistische Planung und durch daraus abgeleiteten Maßnahmen vorzubeugen. Wird aus der Liquiditätsplanung z. B. ersichtlich, dass die liquiden Mittel drei Monate nach der Investition (Gründung) aufgebraucht sind, sollte schon vor der Investitionsentscheidung für genügend finanzielle Mittel gesorgt werden, um diesen Engpass zu überleben. Entsteht dennoch eine Situation, in der die Geldreserven knapp werden, können folgende Maßnahmen hilfreich sein:
  • Kunden ein kürzeres Zahlungsziel einräumen
  • Skonto bei schneller Bezahlung
  • An- oder Teilzahlung vereinbaren
  • Ausgaben/Zahlungen verschieben
  • Professionelles Mahnungswesen einführen, ggf. Inkassobüro beauftragen
  • Abtretung von Forderungen an Ihr Kredit- bzw. Finanzierungsinstitut (Factoring)
  • Kurzfristigen Kredit bei Ihrer Bank aufnehmen (evtl. Rückgriff auf öffentliche Finanzierungshilfen wie z. B. den Unternehmerkredit der KfW-Mittestandsbank)