Die Energiewende gefährdet unseren Wohlstand –ein radikaler Kurswechsel ist notwendig

„Ein schneller und radikaler Kurswechsel in der Energiepolitik ist dringend notwendig, damit unser Standort nicht weiter an Wettbewerbsfähigkeit und seine Menschen nicht an Wohlstand verlieren“ stellt IHK-Präsident Reinhold Braun mit Blick auf die Ergebnisse des aktuellen IHK-Energiewende-Barometers sowie einer am 3. September 2025 von der DIHK veröffentlichen Studie zur deutschen Energiepolitik fest. Braun weiter: „Mit weniger Staat, mehr Markt, Technologieoffenheit und einem Ende nationaler Alleingänge lassen sich Ökonomie und Ökologie effektiver fördern, als mit unrealistischen Vorgaben und ideologischen Scheuklappen.“

Zu viel Bürokratie, fehlende Planungssicherheit, eine schlecht ausgebaute Energieinfrastruktur und zu hohe Kosten bremsen die deutsche Energiewende aus. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen IHK-Energiewende-Barometers der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an dem sich über 200 Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen aus Bayerisch-Schwaben beteiligt haben. Der Druck auf die Energiepolitik ist also hoch, wie auch eine von der DIHK bei der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Frontier Economics beauftragten Studie zeigt. Die Gutachter zeigen auf, wie die Kosten der aktuellen Energiewende-Politik von bis zu 5,4 Billionen Euro bis 2049 durch eine effektivere, flexiblere und internationaler ausgerichtete Energiepolitik gesenkt werden können.

Der Produktionsstandort leidet besonders
Braun: „Bayerisch-Schwaben ist ein Produktionsstandort. Unser Wohlstand hängt entscheidend am produzierenden Gewerbe. Umso problematischer ist es, dass gerade die Industrie am stärksten unter den Folgen der Energiewende leidet.“ Annähernd jeder dritte Produzent bewertet im IHK-Energiewende-Barometer die Energiewende als „negativ“ oder gar „sehr negativ“. Haupttreiber dieser Kritik sind die im internationalen Wettbewerb zu hohen und volatilen Energiekosten für Wärme und Strom. Die Konsequenz: Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts leidet – 43 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht. Die unvermeidbare Folge: Investitionen oder sogar ganze Produktionsanlagen werden ins Ausland verlagert, um die Existenz des Unternehmens nicht zu gefährden.

Bis zu eine Billion Euro lässt sich einsparen
Um der Schwächung des Wirtschaftsstandortes Deutschland entgegenzuwirken, schlägt Frontier Economics im Auftrag der DIHK einen Alternativweg zur aktuellen Energiepolitik vor. Veröffentlicht am 3. September 2025 beschreiben die Gutachter, wie der Balanceakt zwischen Klimaschutz und dem Erhalt der Wirtschaftskraft gelingen kann. Dabei setzt Frontier Economics auf Marktmechanismen, Technologieoffenheit und einen „atmenden“ politischen Rahmen. Zentrales Instrument ist ein CO2-Zertifikatehandel, dessen Zielpfad regelmäßig an die Entwicklung der internationalen Wettbewerber angepasst wird. Zudem sieht das Konzept vor, die Regulierung umfassend zu entschlacken, den Technologiewettbewerb zu verstärken sowie die vorhandene Energieinfrastruktur weiter zu nutzen. Letzteres gilt insbesondere für Gasnetze, die künftig Wasserstoff und klimaneutrales Erdgas – dekarbonisiert durch die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) – transportieren können. Ergänzend sollen Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte im Ausland auch in Deutschland anrechenbar sein. Bei Umsetzung dieser Maßnahmen ergäbe sich ein Kosteneinsparpotenzial von bis zu 1 Billion Euro bis 2049.

Braun: „Die deutsche Energiewendepolitik steckt in einer Sackgasse. Es ist nun endlich ein echtes Umdenken erforderlich, um unseren Wohlstand und damit auch die Akzeptanz der Energiewende zurückzugewinnen. Gleiches gilt für die EU, deren Green Deal einen zusätzlichen Bürokratiewildwuchs erzeugt hat. Die Wirtschaft hat nun eine echte Alternative zum bisherigen Irrweg präsentiert – jetzt ist es Zeit für einen Herbst der Reformen.“