Der Digitaler Produktpass: Mit Daten und Transparenz durchs Produktleben
Produkte sollen in Zukunft deutlich transparenter werden – von ihrer Herkunft, über ihre Materialen bis hin zu ihrem Weg am Lebensende. Mit dem digitalen Produktpass schafft die EU dafür einen verbindlichen Rahmen, der schrittweise für immer mehr Produktgruppen gilt. Einer der ersten konkreten Anwendungsfälle ist der digitale Batteriepass, der ab 2027 verbindlich eingeführt wird und Unternehmen vor neue Aufgaben stellt, aber auch Chancen eröffnet.
Transparenz für Produkte
Wer ein Elektroauto fährt, stellt sich vielleicht die Frage: Wo kommt die Batterie eigentlich her, woraus besteht sie – und was passiert mit ihr, wenn sie ausgedient hat? In Zukunft werden wir alle deutlich leichter an diese Informationen kommen. Ab 2027 wird für bestimmte Antriebs- und Industriebatterien der digitale Batteriepass verpflichtend. Er wird als digitaler Datensatz bereitgestellt und ist damit einer der ersten konkreten Anwendungsfälle des digitalen Produktpasses (DPP), den die EU im Rahmen der Ecodesign for Sustainable Products Regulation (ESPR) einführt.
Materialien und CO₂-Bilanz im Blick
Der digitale Produktpass soll nachvollziehbar machen, welche Materialien in einem Produkt stecken, wie sie verarbeitet wurden und wie hoch beispielsweise ihre CO₂-Bilanz ausfällt. Bei Batterien ist das besonders relevant, weil moderne Lithium-Ionen-Batterien aus zahlreichen Rohstoffen wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit bestehen und deren Gewinnung sowie Verarbeitung weltweit verteilt stattfindet. Gleichzeitig zeigt der digitale Produktpass auf, was am Ende des Produktlebens möglich ist – etwa eine Zweitnutzung oder die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe durch Recycling.
Jetzt vorbereiten!
Auch wenn der erste delegierte Rechtsakt für den digitalen Produktpass voraussichtlich erst 2026 kommt und sich die Einführung je nach Produktgruppe staffelt, ist es für Unternehmen sinnvoll, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen. Schließlich müssen all diese Informationen beschafft, geprüft, digitalisiert und standardisiert werden. Wichtig zu wissen ist zum Beispiel:
- Welche Daten habe ich bereits – und welche fehlen?
- Woher bekomme ich Informationen zu meiner Lieferkette?
- Wie sind die genauen Materialzusammensetzungen und Fertigungsprozesse?
- Welches IT-System ermöglicht es mir, Daten einheitlich zu erfassen und bereitzustellen?
- Und wer übernimmt im Unternehmen die Verantwortung für Pflege und Aktualisierung der Daten?
Chancen durch Digitalisierung
Was zunächst nach erheblichem Aufwand klingt, kann sich langfristig auszahlen. Denn Unternehmen, die ihre Prozesse und Materialströme im Zuge der Datenermittlung genauer unter die Lupe nehmen, entdecken oft auch Optimierungspotenziale. Zudem erleichtert ein sauber aufgebautes Datensystem später die automatisierte Erstellung weiterer Produktpässe – und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend datengetriebenen Kreislaufwirtschaft.
Der digitale Produktpass ist damit nicht nur ein regulatorisches Instrument, sondern eine Chance auf mehr Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So ermöglicht er es mit nur einem Klick einen Blick in das Innenleben der Batterie Ihres Elektroautos zu werfen.
Der digitale Produktpass ist damit nicht nur ein regulatorisches Instrument, sondern eine Chance auf mehr Transparenz, Effizienz und Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So ermöglicht er es mit nur einem Klick einen Blick in das Innenleben der Batterie Ihres Elektroautos zu werfen.
