Rechtstipp 08/2023

Steuerpflicht für Influencer: Auf was Influencer bei der Steuer achten müssen

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© IHK Schwaben
In den Weiten der sozialen Netzwerke tummeln sich Influencer, die mit Bildern und Videos aus ihrem Leben eine große Community erreichen und dabei auch noch gutes Geld verdienen. Plattformen wie Instagram und Tiktok haben diese digitalen Meinungsführer zu geschätzten Werbepartnern für Unternehmen gemacht. Doch Vorsicht ist geboten, denn was einst als Hobby begann, kann sich im Laufe der Zeit zu einer lukrativen Tätigkeit entwickeln, die von den Finanzbehörden genau beobachtet wird.
Was genau ist ein Influencer?
Influencer, abgeleitet vom englischen Wort "to influence" (beeinflussen, einwirken, prägen), sind Personen, die in hoher und regelmäßiger Frequenz Inhalte zu einem bestimmten Themengebiet in den sozialen Medien veröffentlichen und dadurch eine soziale Interaktion initiieren. Sie haben zahlreiche Follower und genießen in ihren Communities großes Vertrauen. Oftmals beginnt die Tätigkeit als Influencer als spontanes Hobby und entwickelt sich mit der Zeit zu einer professionellen Karriere.
Steuern im Blick behalten
Doch genau hier lauern steuerliche Fallstricke, die vielen Influencern nicht bewusst sind. Die erzielten Einnahmen können steuerpflichtig sein und es müssen möglicherweise Steuern wie Einkommensteuer, Gewerbesteuer oder Umsatzsteuer gezahlt werden - abhängig von den geltenden Einzelsteuergesetzen. Sobald der Gewinn aus der Tätigkeit als Influencer in einem Kalenderjahr den jährlichen Grundfreibetrag überschreitet, besteht die Pflicht, eine Einkommensteuererklärung abzugeben. Übersteigt der Gewerbeertrag die Grenze von 24.500 Euro, ist Gewerbesteuer fällig. Umsatzsteuer ist zu entrichten, wenn selbständige und nachhaltige Einnahmen erzielt werden. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Influencer ursprünglich seinen Account nur als Hobby betreiben wollte - die Steuerpflicht bleibt bestehen und erfordert die Abgabe einer Umsatzsteuerjahreserklärung.
Folgen bei Nichtbeachtung
Die steuerlichen Pflichten sollten Influencer keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Bei Nichtbeachtung drohen neben der Nachzahlung der Steuern auch hohe Zinszahlungen und Geldstrafen. In extremen Fällen kann sogar eine Freiheitsstrafe verhängt werden. Um diese unangenehmen Konsequenzen zu vermeiden, ist es ratsam, die steuerlichen Aspekte der Influencer-Tätigkeit frühzeitig zu beachten und gegebenenfalls professionelle Hilfe zum Beispiel von Steuerberatern in Anspruch zu nehmen.
Influencer haben die Möglichkeit, eine erfolgreiche und erfüllende Karriere in den sozialen Medien zu gestalten. Durch das Bewusstsein über ihre Steuerpflichten können sie ihre Erfolge nachhaltig gestalten und mögliche rechtliche Fallstricke vermeiden. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den finanziellen Aspekten ihrer Tätigkeit ist der Schlüssel, um langfristig von ihrer Leidenschaft profitieren zu können.
Hinweis: Der Rechtstipp des Monats wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, dennoch kann keine Haftung für die inhaltliche Richtigkeit übernommen werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Informationen den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung widerspiegeln.