Konjunkturlage in Schwaben - Jahresbeginn 2025
Koju-Index - Schwaben
Koju-Verlauf - Industrie
Stillstand statt Wachstum - Deutschland braucht die Wirtschaftswende
Die konjunkturelle Stagnation in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft hält an. Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der regionalen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen widerspiegelt, verharrt zum Jahresbeginn 2025 bei 99 Punkten. Er liegt damit weiterhin knapp unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten sowie unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 115 Punkten. Signale des Aufbruchs sind weiterhin nicht zu erkennen. Die Beschäftigungs- und Investitionsabsichten der Unternehmen verharren im Kontext einer schwachen Inlandsnachfrage und anhaltenden geo- und wirtschaftspolitischen Unsicherheiten im negativen Bereich. Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft muss aus Sicht der Unternehmen seitens der neuen Bundesregierung prioritär behandelt werden, denn Deutschland braucht die Wirtschaftswende.
Geschäftslage und Beschäftigungsabsichten stagnieren
Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage hat sich im Vergleich zum Herbst 2024 im Saldo kaum verändert und verharrt auf niedrigem Niveau. 31 Prozent der Befragten bewerten ihre gegenwärtige Lage als gut, 22 Prozent als schlecht. Zum Jahresbeginn 2025 zeigt sich zudem, dass die anhaltende Konjunkturflaute allmählich den Arbeitsmarkt erreicht. Die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen sind anhaltend negativ. Es möchten mehr Unternehmen ihre Beschäftigtenzahl senken als erhöhen. Lediglich 11 Prozent der Befragten möchten ihre Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten steigern. Im Gegensatz dazu beabsichtigen 23 Prozent der Unternehmen nun Personal abzubauen. Dennoch: Die Arbeitslosenquote in Bayerisch-Schwaben bleibt eine der geringsten in ganz Deutschland.
Geschäftserwartungen pessimistisch, Investitionskrise hält an
Die wirtschaftlichen Erwartungen der regionalen Wirtschaft stagnieren im Saldo zum Jahresbeginn ebenfalls. 28 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer rechnen kurzfristig mit einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation – ein Anstieg um 3 Prozentpunkte. Lediglich 18 Prozent der Befragten erwarten einen Aufschwung. Der anhaltende Pessimismus spiegelt sich in einer Investitionskrise wider. 41 Prozent der Unternehmen möchten die Investitionen im Inland senken oder keine tätigen. Ohne entschlossene Investitionen in die Zukunft des heimischen Standorts droht dieser im internationalen Wettbewerb jedoch weiter zurückzufallen.
Die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung nehmen zu
Die aktuelle Wirtschaftspolitik wird von 69 Prozent der bayerisch-schwäbischen Unternehmen als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung bewertet – ein Allzeithoch und Anstieg um 9 Prozentpunkte im Vergleich zur Vorumfrage im Herbst. Es folgen, ebenfalls mit Rekordwerten, die anhaltend schwache Inlandsnachfrage mit 67 Prozent sowie die hohen Arbeitskosten mit 55 Prozent. Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist in der Risikobewertung nochmals spürbar gesunken und liegt mit 41 Prozent hinter den Energie- und Rohstoffpreisen mit 53 Prozent auf dem fünften Platz der Rangfolge. Dies ist ein weiteres Zeichen für nachlassende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen am Arbeitsmarkt.
Bundestagswahl 2025 – Deutschland braucht die Wirtschaftswende
Die Ergebnisse zeigen: Jetzt ist der Moment für eine wirtschaftspolitische Neuausrichtung, die unsere Wirtschaft stärkt und auf Zukunftskurs bringt. Es ist Zeit für mutige Reformen, welche die überbordende Bürokratie endlich entschlossen abbauen, das Arbeitsvolumen spürbar erhöhen und die Unternehmenssteuern auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau von maximal 25 Prozent senken. Die neue Bundesregierung muss die strukturellen Probleme endlich beherzt angehen – Deutschland braucht die Wirtschaftswende.
Ergebnisse aus den Teilregionen Bayerisch-Schwabens
Wirtschaftsraum Augsburg
- Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage hat sich zum Jahresbeginn verschlechtert. 24 Prozent bewerten diese als schlecht – 3 Prozentpunkte mehr als im Herbst.
- Die Geschäftserwartungen sind nochmals pessimistischer.
- Die Dienstleister sind weiterhin das Zugpferd der regionalen Wirtschaft
Nordschwaben
- Die wirtschaftliche Stimmung in Nordschwaben hat sich etwas aufgehellt.
- Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen werden im Vergleich zum Herbst positiver bewertet.
- Die nordschwäbische Industrie erholt sich vorsichtig. 18 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage – 6 Prozentpunkte mehr im Vergleich zur Vorumfrage.
Westschwaben
- 29 Prozent der westschwäbischen Unternehmen bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als gut. Dies entspricht einem Zugewinn von 4 Prozentpunkten.
- Die Erwartungen hingegen sind pessimistischer als noch im Herbst. 30 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung der Wirtschaftslage.
- Die Stimmung in der Industrie vor Ort hat sich spürbar verbessert
Allgäu
- Die konjunkturelle Entwicklung im Allgäu stagniert derzeit.
- Die gegenwärtige Geschäftslage wird weiterhin von 29 Prozent der Befragten als gut bewertet, die Geschäftserwartungen sind weiterhin pessimistisch.
- Die Stimmung im regionalen Reise- und Gastgewerbe hat sich zum Jahresbeginn etwas
eingetrübt