Studie der Uniconsult

Lübecker Hafen ist Wirtschaftsmotor der Region

Erstmals seit 1980 wurde jetzt in einer umfassenden Studie die wirtschaftliche Bedeutung des Lübecker Hafens für die Hansestadt Lübeck und die Region ermittelt. Das Ergebnis: Nicht nur der Hafenumschlag hat sich seitdem vervielfacht - auch Beschäftigung und Wertschöpfung sind deutlich gestiegen.
Die Hafenwirtschaft wird damit weiterhin ihrer Rolle als bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region gerecht: Nahezu jeder zehnte Lübecker lebt vom Hafen! In der jetzt vorgelegten Studie "Die wirtschaftliche Bedeutung des Lübecker Hafens - Regionalökonomische Verflechtung und Wertschöpfungskette für Stadt und Region (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 6423 KB)" errechneten die Gutachter von Uniconsult eine Bruttowertschöpfung der hafenaffinen Wirtschaft von 542 Millionen Euro in der Hansestadt Lübeck und von 704 Millionen Euro im IHK-Bezirk Lübeck; jeweils bezogen auf das Jahr 2010.
Der Hafen Lübeck unterstreicht darüber hinaus seine Rolle als Jobmaschine. In der Hansestadt Lübeck gibt es allein 8.196 hafenabhängig Erwerbstätige und im IHK-Bezirk Lübeck sind es sogar 10.634. Die Hafenwirtschaft generiert in Lübeck einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Im IHK Bezirk, der neben Lübeck die Kreise Stormarn, Segeberg, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg umfasst, sind es sogar 1,95 Milliarden Euro. Auftraggeber der Studie waren die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG), die Hans Lehmann KG sowie die Hansestadt Lübeck. Dazu der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck: "Wir haben diese Untersuchung angestoßen, weil wir einen Beitrag leisten möchten, die Bedeutung der Hafenwirtschaft heraus zu stellen. Jetzt sind wir für die politische Diskussion und für die Beurteilung von raumplanerischen Änderungen gewappnet und können die enorme Bedeutung dieses Wirtschaftsfaktors mit aktuellen Daten belegen."
Neben der Analyse der bestehenden Strukturen haben die Gutachter auch Optionen zur weiteren gedeihlichen Entwicklung des Hafens lokalisiert. Folgende Aspekte sind dabei aus Sicht des verantwortlichen Projektleiters Jobst Schlennstedt (Uniconsult) in den kommenden Jahren besonders wichtig:
  • Den Hafen Lübeck als führenden RoRo-Hub im transeuropäischen Verkehrskorridor nach Skandinavien, Russland und ins Baltikum weiter stärken und ausbauen
  • Weiterbau der A 20 von Bad Segeberg bis über die Elbe im Westen Hamburgs sowie die Ostumgehung Hamburgs mit dem Ausbau der B 404 zur A 21
  • Verflechtungen des Hafens mit großen Logistikern weiter ausbauen, um als Knotenpunkt noch stärker zentraler Teil internationaler Logistikketten zu werden
  • Die feste Fehmarnbelt-Querung als Chance nutzen, etwa für die Bündelung von Verkehren aus der Fehmarnbelt-Region sowie zur Stärkung des Logistikstandorts Lübeck
  • Kooperationen innerhalb der Hafenwirtschaft Lübeck ausbauen, damit die Hafen- und Logistikwirtschaft in Lübeck sowohl nach innen als auch nach außen als eine Einheit auftritt
In ihrem Fazit stellte die IHK die Notwendigkeit heraus, langfristig die Hinterlandanbindung des Lübecker Hafens zu stärken. Im Zuge der Schaffung eines Europäischen Verkehrs-Kernnetzes (TEN-V) müsse der Lübecker Hafen für die europäischen Verkehrsströme gut erreichbar sein. Neben der Schaffung weiterer Autobahnen (Neubau A 21 und Weiterbau A 20) würden dazu auch die Schienenprojekte Lübeck - Bad Kleinen und S 4 sowie der Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals gehören. Aber auch die regionalpolitischen Akteure müssten jetzt klar die Bedeutung des Lübecker Hafens erkennen und für gedeihliche Entscheidungen in der Politik in den nächsten Jahren sorgen.
Die Studie finden Sie rechts nebenstehend unter Downloads