Realsteueratlas 2025
In diesem Jahr haben 26 Kommunen in Schleswig-Holstein ihren Gewerbesteuerhebesatz erhöht. Das belegt die aktuelle Hebesatzumfrage der IHK Schleswig-Holstein. Sie befragte Kommunen mit mehr als 2.000 Einwohnern. Der Anstieg liegt damit bei zwölf Prozent der befragten Gemeinden. Im Vorjahr lag dieser Anteil bei 15 Prozent. Der durchschnittliche Hebesatz steigt damit von 372 Prozent (2024) auf 375 Prozent. Dagegen gab es in größeren Städten über 20.000 Einwohner kaum Veränderungen, diese Gemeinden liegen bereits landesweit auf hohem Niveau.
Um den Zukunftsstandort Schleswig-Holstein zu stärken, sind weitere Schritte zugunsten der Unternehmen in Schleswig-Holstein notwendig. Dazu gehören außer dem Abbau von Bürokratie und dem Ausbau der Infrastruktur auch verbesserte steuerliche Rahmenbedingungen. "Die geplante Senkung der Körperschaftsteuer ab 2028 wäre ohne Effekt, wenn gleichzeitig die kommunale Steuerlast ansteigt", sagt Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein.
Viele Kommunalhaushalte geraten zunehmend unter Druck. Vor allem die wachsenden Pflichtaufgaben belasten die kommunalen Finanzen erheblich. "Um eine dauerhafte Erhöhung der Hebesätze zu vermeiden, brauchen die Kommunen eine verlässliche finanzielle Basis. Dafür ist eine nachhaltige, gemeinsame Lösung von Bund, Ländern und Kommunen erforderlich", betont Ipsen.
Das Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein hat im Transparenzregister Hebesätze für die Grundsteuerreform festgelegt, die eine aufkommensneutrale Erhebung für jede Kommune gewährleisten. Trotzdem liegen 27 Prozent der Gemeinden über diesen Werten, zehn Prozent darunter. Besonders stark stiegen die Hebesätze für Geschäftsimmobilien in Gemeinden mit differenzierten Hebesätzen für Gewerbe- und Wohnimmobilien. Im Gegensatz dazu sank dort aber der Hebesatz bei Wohnimmobilien.
Die IHK Schleswig-Holstein, die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck, befragt jährlich Gemeinden ab 2.000 Einwohnern nach der Höhe ihrer Realsteuerhebesätze der Gewerbesteuer und der Grundsteuer B ohne land- und forstwirtschaftliches Vermögen. Mit einer aus den Befragungsergebnissen resultierenden Übersicht gibt die IHK Schleswig-Holstein ansässigen, aber auch ansiedlungs- und umsiedlungsinteressierten Unternehmen eine standortpolitische Orientierungshilfe.