Gewerbetreibende brauchen Verlässlichkeit: Massive Probleme in der Kieler Baustellenkommunikation

„Einige Aussagen rufen bei uns Verwunderung hervor. Herr Dr. Kämpfer bezeichnet die am Tiefbauamt geübte Kritik als „grotesk unfair“, weist aber im selben Interview selbst auf das zentrale Problem hin: Die Landeshauptstadt hat weiterhin ein Kommunikationsproblem. Die aktuellen Rückmeldungen unserer Mitgliedsunternehmen zeigen uns, dass die Bemühungen um einen zeitnahen und belastbaren Informationsfluss von der Stadt hin zu den betroffenen Gewerbetreibenden, ihren Lieferanten und Kunden bislang noch nicht ausreichen.

Die für den Geschäftsbetrieb notwendigen Informationen erreichen die Gewerbetreibenden immer noch zu spät und sind über die Zeit vielfachen Änderungen unterlegen. So erhielten die Anrainer am Waldwiesenkreuz erst mit drei Tagen Vorlauf die konkreten Informationen über die anstehenden Sperrungen. Diese Unberechenbarkeit erlaubt keine verlässliche Planung von Lieferverkehren und schreckt Kunden ab.

Erstaunt sind wir auch über den Hinweis, Maßnahmen im Umfang von bis zu zehn Millionen Euro ins kommende Jahr zu schieben, um die Belastungen zu reduzieren. So eine Verschiebung wird das Leiden eher verlängern, als zu helfen: schnellere Bauausführung, Koordination der Baustellen mit entlastenden Maßnahmen auf den Ausweichstrecken, frühzeitige Kommunikation und Einbindung der Gewerbetreibenden in der Detailplanung, das sind die Instrumente, die die Situation verbessern können. Die IHK erneuert nochmals ihr Angebot, die Stadt Kiel hierbei gerne zu unterstützen.“

Medieninformation der IHK zu Kiel vom 11. Juli 2023