2. August 2023

IHK irritiert: Fähren statt A 20 sind keine Lösung!

Die Wirtschaft der Region und des Landes ist sich einig: Eine feste Elbquerung ist die beste Lösung, um die entwicklungspolitischen Ziele der Landesregierung für die Regionen zu erreichen und das Land als Vorreiter in Sachen grüner Industrie zu positionieren. Mit einer modernen und leistungsfähigen Infrastruktur, die die stauanfälligen Hamburger Knoten und Elbquerungen umgeht, wird die Ansiedlung neuer nachhaltiger Unternehmen unterstützt. 
Mehrere elektrische Fähren und neue Anleger können dauerhaft weder den heutigen noch den erwarteten Verkehr bewältigen, und beeinträchtigen den Schiffsverkehr auf der Elbe. Zusätzlich wäre es notwendig, bestehende Straßen zu erweitern, um dem steigenden Individualverkehr gerecht zu werden, und zusätzliche Uferflächen vor den Anlegern zu versiegeln. Allerdings schweigen die politischen Parteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen zu diesen Herausforderungen. 
Die IHK zu Kiel ist der Auffassung, dass es für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ein konkretes Konzept für tragfähigen Klimaschutz braucht, das der Wirtschaft Sicherheit und Perspektiven für Investitionen bietet. Statt Rahmenbedingungen wirtschaftlich einzuschränken, wird von der verantwortlichen Politik ein Konzept erwartet, das nachhaltiges Wirtschaften belohnt und Fortschritte in den Bereichen Bildung, Forschung und Investitionen im Land unterstützt. 
„Eine feste Querung bietet die sicherste und zuverlässigste Querung der Elbe. Der Versuch, durch immer neue Vorschläge das bereits festgestellte und beschlossene zu unterminieren, dient allein der Verhinderung der geplanten Straßentrasse. Seit Jahrzehnten quälen wir uns durch das Nadelöhr Hamburg, ohne Ausweichmöglichkeit“, sagt Tillmann Schütt, Vizepräsident der IHK zu Kiel und Geschäftsführer der Gebr. Schütt KG. 
Auch wären die Anleger nach aktueller Bundesgesetzlage durch die finanzielle Tragkraft einzelner Gemeinden und Kommunen zu zahlen. Eine Chance auf Änderung dieser gesetzlichen Situation besteht nach Einschätzung der IHK zu Kiel nicht. Mit North Volt als Anker will Schleswig-Holstein auch die Zulieferer in der norddeutschen Region ansiedeln und als Land insgesamt von den sich zum Vorteil ändernden Rahmenbedingungen profitieren. Des Weiteren hat das Land sich dazu entschieden, die Windenergie weiter zu verstärken. Die dafür nötigen Groß- und Schwertransporte können nicht mit einer Fähre bewältigt werden. Wenn die andauernden Blockaden und die Unzuverlässigkeit am Knotenpunkt Hamburg gelöst werden sollen, kann nur eine Lösung wie die A 20 greifen. 
„Anstatt durch bloßes Überbieten bei Klimaschutzambitionen das Sommerloch zu füllen und zusätzliche Verunsicherung zu streuen, braucht es ein wirkliches Konzept für tragfähigen Klimaschutz, das der Wirtschaft im Land gleichzeitig Perspektiven und Sicherheit für Investitionen ermöglicht“, betont Dr. Julia Körner, Geschäftsführerin der IHK zu Kiel.
Medieninformation der IHK zu Kiel vom 2. August 2023