Logbuch International

Kolumne: Der Schweizer Gast auf Reisen

Im ICE von Zürich in die Heimat, sitzen - klar - auch eine ganze Menge Schweizer. Je näher wir dem Norden kommen, desto mehr scheinen sie aufzufallen. Wegen ihrer Sprache, von der man immer denkt, sie sei einfach nur Deutsch mit ein paar lustigen Wörtern dazwischen gestreut. Doch so einfach ist es nicht. Zwischen Grüezi, Gipfeli und Znüni kommt es für norddeutsche Ohren zum großen Chrüsimüsi – auch für mich, und ich arbeite immerhin in einem Hotel mit vielen internationalen Gästen.
Mir gegenüber sitzen Urs und Vreni, auf dem Weg in den Urlaub bei uns im Norden, und ich verstehe das ältere Ehepaar anfangs gar nicht – selbst als sie vermeintlich Hochdeutsch mit mir sprechen. Zwischen Baden-Baden und Karlsruhe googele ich heimlich auf meinem Smartphone ein paar ihrer Schweizer Ausdrücke. Ab Frankfurt kommen wir langsam ins Gespräch. Langsam! Denn sie sind eher zurückhaltend und für mich sprechen sie auch noch mit extra geringer Geschwindigkeit. Aber ihr Deutschen sagt ja auch von uns, dass wir etwas gemächlicher sind, sagen sie mit einem Augenzwinkern.
Ich lache. "Und wir sind stets die gehetzten, lauten Deutschen, oder?“ So rauschen wir im Zug mit über 200 Sachen durch die Landschaft – und haben trotzdem mindestens 20 Minuten Verspätung. Das läuft bei den Schweizern mit ihren präzisen Uhrwerken und noch genaueren Zeitplänen wohl auch anders.
Hinter Hannover verrate ich ihnen, wo ich arbeite. Zurückhaltend erzählt Urs, dass ihnen in ihrem gebuchten Vier-Sterne-Hotel vor allem die Details in Sachen Sauberkeit und Gemütlichkeit wichtig sind. Ich erinnere mich, als ich das letzte Mal in einem Schweizer Hotel übernachtete: Da lag ein kleines Stück bester Schweizer Schokolade – Schoggi! – auf dem Kopfkissen. Traumhaft. Bei so viel Liebe zum Detail zu Hause ist ja klar, dass sie auf Reisen auch auf so einen guten Service hoffen.
Wir sind fast da. Ich kann das Wort "Znüni“ – also die Schweizer Zwischenmahlzeit, die um neun Uhr gegessen wird - immer noch nicht richtig aussprechen, aber würde mir so wünschen, dass Vreni und Urs bald auch einmal Gäste in unserem Hotel sind!
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Quelle: Metropolregion Hamburg - Logbuch International