Preisverleihung

ADAC Tourismuspreis Schleswig-Holstein 2023 verliehen

Der für die Tourismusbranche bedeutsame Preis wird vom ADAC Schleswig-Holstein e.V. gemeinsam mit der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH) alle zwei Jahre im feierlichen Rahmen vergeben und setzt den Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit. Der ADAC Tourismuspreis Schleswig-Holstein ist 2023 mit einem Leistungspaket im Gesamtwert von rund 35.000 Euro dotiert und beinhaltet Medialeistungen des Sponsors Ströer Deutsche Städte Medien GmbH (1. Platz: 15.000 Euro, 2. Platz: 10.000 Euro, 3. Plätze: je 5.000 Euro).
Die Gewinner des diesjährigen ADAC Tourismuspreises Schleswig-Holstein stehen fest. Zum Sieger wurde das Projekt Meerzeit Büsum Wellenbad und Spa des Kur- und Tourismus Service Büsum gekürt. Die Naturpark-Draisine Holsteinische Schweiz der Hein Lüttenborg Bahnstreckenverwaltungsgesellschaft mbH aus Hamburg wurde Zweiter. Den dritten Platz vergab die Jury an zwei Projekte, zum einen an Herzogs Gastgeber – eine Fachkräfte-Initiative für den lauenburgischen Tourismus (Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH, Mölln), zum anderen an das Projekt Grenzen des Wachstums der Ostseefjord Schlei GmbH in Schleswig. Nominiert waren zehn Projekte.
Der für die Tourismusbranche bedeutsame Preis wird vom ADAC Schleswig-Holstein e.V. gemeinsam mit der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TA.SH) alle zwei Jahre im
feierlichen Rahmen vergeben und setzt den Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit.
Im Büsumer “Watt’n Hus“, wo die Preisverleihung erfolgte gab es lauter strahlende Gesichter, als der schleswig-holsteinische Wirtschafts- und Tourismusministers Claus Ruhe Madsen
gemeinsam mit dem ADAC Vorsitzenden Gerhard Hillebrand die Siegerurkunden überreichte.
Das Meerzeit Büsum Wellenbad und Spa wurde 2019 geschlossen und nach zweieinhalbjähriger umfangreicher Sanierung wiedereröffnet. Das Investitionsvolumen betrug 22 Millionen Euro, 13,5 Millionen Euro davon förderten die Europäische Union und das Land Schleswig- Holstein. Die 15-köpfige Jury des ADAC Tourismuspreises Schleswig-Holstein würdigte diese “gelungene Aktualisierung der Probleminfrastruktur“ als exemplarisches Vorbild für Innovation und Nachhaltigkeit. Dank des Umbaus des 1967 gebauten Schwimmbads werden Ressourcen und das Klima geschont. Das Wellenbecken wird nun mit Nordseewasser gefüllt und spart somit täglich 20.000 Liter Trinkwasser. Dank der energetischen Sanierung und neuester Wärmespeicherungstechnologien – beispielsweise für die sechs Whirlpools - werden jährlich 2000 Mwh Strom weniger benötigt, als bisher.
“Mit dem Meerzeit Büsum Wellenbad und Spa gelingt es dem Ferienort, die Saison deutlich hin zum Ganzjahrestourismus zu verlängern und eine Strahlkraft und Stärkung für die Branche weit über Büsum hinaus für die ganze Westküste zu entwickeln“, lobte Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH. “Büsum ist wie Phönix, der aus der Asche steigt“, befand Gerhard Hillebrand, Vorsitzender des ADAC Schleswig-Holstein. Das Schwimmbad reihe sich ein in das Gesamtkonzept Büsums, das schon seit den 90er Jahren auf jenen Wandel setzt, der den Ausgleich zwischen hohen touristischen Ansprüchen und Naturbelangen sucht.
Der zweite Platz würdigt das zweistufige Konzept zur Nutzung der vor langer Zeit stillgelegten Bahnstrecke zwischen Malente und Lütjenburg, ein Abschnitt, der deutschlandweit zu den landschaftlich schönsten Bahnverbindungen zählt. Das Projekt sieht zunächst vor, auf den Schienen Fahrrad-Draisinen als touristische Attraktionen einzusetzen. Die Besonderheit: Diese bilden die einzige Möglichkeit des Erlebens dieser Landschaften, weil es dort weder Wanderwege noch Autostraßen entlang der Strecke gibt. Im zweiten Schritt soll die Bahnstrecke reaktiviert werden und für nachhaltige Mobilität bis an die Ostseestrände sorgen. “Bei diesem Projekt treffen Historie, Tradition und Moderne aufeinander“, so die Begründung der Jury für den zweiten Preisträger. Der Eisenbahnverkehr soll innovativ durch Nutzung von künstlicher Intelligenz und erneuerbaren Energien auf die Schiene zurückgeholt werden. ADAC Vorsitzender Gerhard Hillebrand betont: „Hier wird beispielhaft vorgelebt, dass solche Projekte nur über die Vernetzung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Investoren und dem Verein möglich werden.“ Der Preis solle Ermutigung sein und den Glauben an die Umsetzung und den Erfolg stärken.
Der Tourismus leidet wie viele Branchen unter erheblichem Fachkräftemangel. Die Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH hat die Personalnot als größtes Geschäftsrisiko vieler Betriebe identifiziert und mit Herzogs Gastgeber – eine Fachkräfte-Initiative für den lauenburgischen Tourismus ein Projekt eingereicht, von dem die Jury überzeugt ist, dass es landesweite Strahlkraft entwickelt. “Die Preisträger haben erkannt, wie sie junge Leute für diese Arbeit und Branche begeistern können. Das könnte eine Blaupause auch für andere Regionen werden“, findet ADAC Vorsitzender Gerhard Hillebrand.
Auf eine gesunde Entwicklung, Naturtourismus und authentische Erlebnisse für Gäste und Einheimische setzt das Projekt Grenzen des Wachstums der Ostseefjord Schlei GmbH aus Schleswig. Dabei versuchen die Initiatoren, Antworten auf wichtige Fragen zu finden: Wie geht man als Tourismusregion mit zu schnellem Wachstum um? Wie viel verträgt die Region? Wie können Einheimische und Touristen auch langfristig im Einklang die Region wertschätzen? “Dieses Konzept ist ein erster wichtiger Schritt für ein Nebeneinander zwischen Einheimischen, Gästen und Partnern“, so das Fazit Juroren. Es ginge nicht um Beschränkungen, sondern um die Sicherung des sozialen Zusammenhaltens und die Zukunftsfähigkeit des Tourismus.
Quelle: ADAC Schleswig-Holstein e. V.