VEA-Vergleich I/2024

Strompreis

Der Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt. Die Reihenfolge im Vergleich basiert auf dem arithmetischen Mittel ohne Gewichtung der 15 Abnahmefälle. Im Durchschnitt sind die Preise innerhalb eines Jahres um 29,2 Prozent gesunken. Maßgebliche Ursache sind die rückläufigen Großhandelspreise.
Die größten prozentualen Preissenkungen gibt es bei der e.dis mit Sitz in Fürstenwalde (-35,0 Prozent), der Stadtwerke Kiel Netz (-34,6 Prozent) und der Stadtwerke Rostock Netz (-34,5 Prozent). Die geringsten Preisrückgänge sind bei der Wemag Netz mit Sitz in Schwerin (-25,2 Prozent), der WSW Netz mit Sitz in Wuppertal (- 25,5 Prozent), der energis Netzgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken (-26,1 %) und der ENERVIE Vernetzt mit Sitz in Lüdenscheid (-26,1 Prozent) zu beobachten. Nach wie vor sind die Strompreise in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern höher: So beträgt der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern 21,85 Ct/kWh und ist damit um 0,32 Ct/kWh beziehungsweise 1,5 Prozent höher als der mittlere Preis in den alten Bundesländern (21,53 Ct/kWh).
Die Differenz zwischen dem nach diesem Vergleich preisgünstigsten (Stadtwerke Kiel Netz mit 18,55 Ct/kWh) und teuersten Netzgebiet (Wemag Netz 25,05 Ct/kWh) beträgt 6,50 Ct/kWh beziehungsweise 35,1 Prozent. Bezogen auf das arithmetische Mittel der zehn preisgünstigsten Netze (20,04 Ct/kWh) liegen die durchschnittlichen Preise der zehn teuersten Gebiete (22,99 Ct/kWh) um 2,95 Ct/kWh beziehungsweise 14,7 Prozent höher. Das durchschnittliche Niveau der Gruppe der zehn Netzbetreiber mit den höchsten Preisen bewegt sich im Mittel um 1,55 Ct/kWh beziehungsweise 7,2 Prozent über und das der Gruppe der zehn preisgünstigsten Versorgungsgebiete um 1,40 Ct/kWh beziehungsweise 6,5 Prozent unter dem Durchschnitt aller 50 Vergleichsnetze in Deutschland (22,78 Ct/kWh).
Die zehn günstigsten Gebiete sind derzeit: Stadtwerke Kiel Netz, Stadtwerke Rostock Netz, EWE Netz mit Sitz in Oldenburg, SWM Infrastruktur mit Sitz in München, Stromnetz Hamburg, Stromnetz Berlin, Stadtwerke Düsseldorf Netz, Rheinische NETZGesellschaft mit Sitz in Köln, Braunschweiger Netz und Netrion mit Sitz in Mannheim.
Die Reihenfolge in der Gruppe der zehn Versorgungsgebiete mit den höchsten Durchschnittsstrompreisen lautet wie folgt: Wemag Netz mit Sitz in Schwerin, Schleswig-Holstein Netz mit Sitz in Quickborn, energis Netzgesellschaft mit Sitz in Saarbrücken, ENERVIE Vernetzt mit Sitz in Lüdenscheid, Netze BW mit Sitz in Karlsruhe, SachsenNetze HS.HD (ehemals Enso) mit Sitz in Dresden, Energieversorgung Halle Netz, ovag Netz mit Sitz in Friedberg, Thüringer Energienetz mit Sitz in Erfurt und WSW Netz mit Sitz in Wuppertal.
Hinweis für Stromkunden
Der liberalisierte Strommarkt hat für die Stromkunden im Sondervertragsbereich große Veränderungen gebracht. Aufgrund der signifikanten Preisunterschiede zwischen den einzelnen Energieversorgungsunternehmen (EVU), der Dynamik der sich verändernden Preise, der Vielzahl von individuellen Angeboten, dem Auftreten neuer Anbieter am Markt ist es für die Mehrzahl der Unternehmen – wenn überhaupt – nur mit einem großen Aufwand möglich, sich einen Marktüberblick zu verschaffen und die vorliegenden Angebote objektiv und kompetent zu bewerten. So müssen neuerdings neben dem Preis auch andere Kriterien wie beispielsweise Laufzeit, Bonität des potenziellen Versorgers, gegebenenfalls Service bei einem Versorgerwechsel in die Bewertung einbezogen werden.
Aufgrund der aktuellen Situation im Großhandel und der damit verbundenen Unsicherheit haben viele Lieferanten das Neukundengeschäft stark eingeschränkt beziehungsweise komplett eingestellt. Dies führt dazu, dass Unternehmen nur sehr schwer Lieferangebote erhalten, selbst wenn die Kunden die mit einem Neuabschluss verbundenen massiven Preiserhöhungen akzeptieren. Zudem müssen sich die Kunden auf deutliche Verschlechterungen bei den Vertragsbedingungen (beispielsweise Vorkasse nicht nur bei schlechter Bonität des Kunden, sehr geringe Mengentoleranzen ...) einstellen.
Um die Möglichkeiten, die der liberalisierte Markt bietet, optimal nutzen zu können, ist oft eine professionelle Beratung durch unabhängige Berater sinnvoll. Professionelle Unterstützung wird dabei nicht nur durch Stromhändler, sondern auch von unabhängigen Stromberatern geboten.