Coworking Spaces

Die Zukunft des Arbeitens

Dienstags in Wedel, mittwochs in Stade und freitags in Blankenese: Co-Working-Spaces tragen dazu bei, die Zukunft der modernen Arbeitswelt zu gestalten. Ein Space aus Wedel berichtet.
Das Land Schleswig-Holstein bietet seinen Beschäftigten an, ihre Arbeitsplätze persönlich aus einem Netz von Co-Working-Spaces in Schleswig- Holstein auszuwählen: Die CoWorkLand Genossenschaft macht es möglich. Das bundesweite Netzwerk schafft neue Arbeitsorte in Wohnquartieren und im ländlichen Raum und motiviert viele Spacebetreiber, Mitglied zu werden. Auch Coworking Elbvororte gehört zum starken Netzwerk aus Co-Working-Spaces. Buchen Unternehmen für ihre Arbeitnehmer über CoWorkLand Spaces, können die Mitarbeitenden frei wählen, welche Orte sie für ihren Arbeitstag nutzen möchten. Absolute Flexibilität bei hundertprozentiger Arbeitssicherheit, betont Hilke Zedler, die mit ihrem Mann Thomas Zedler Coworking Elbvororte betreibt.
“Auch wenn wir es uns im Homeoffice mit der Katze neben uns am Küchentisch sicher gemütlich machen – ergonomisches und sicheres Arbeiten ist das nicht. Trotzdem liegt ein Arbeitsplatz idealerweise nur wenige Minuten von meinem Zuhause entfernt. Diesen Vorteil können Firmen durch Co-Working bieten.“ Für Arbeitgeber steht ein Ansprechpartner der Genossenschaft bereit – ideal, um kurze Abstimmungswege zu gehen, findet Thomas Zedler. “Wollen wir das dezentrale Arbeiten voranbringen, dann müssen wir die Komplexität für Arbeitgeber und -nehmer reduzieren. Mit nur einem Vertrag über die Genossenschaft, Einzelbuchungsnachweisen für die Arbeitgeber und dem transparenten Netzwerk der Spaces ist ein wichtiger Schritt dafür getan.“ 
Bevor ein Unternehmen sich auf einen Co-Working- Vertrag einlässt, kann getestet werden, zum Beispiel für sechs Monate für einen ausgewählten Mitarbeiterkreis. Verläuft die Testphase zufriedenstellend, kann das restliche Unternehmen nachziehen. “Deswegen bietet sich das Konzept auch für kleinere Mittelständler oder vereinzelte Mitarbeitende eines größeren Konzerns an, die in der Republik verteilt sind“, sagt Hilke Zedler. “Als Betrieb kann ich Co-Working-Spaces als Akquise- und Bindungstool nutzen, weil lange Pendelwege wegfallen, ich meinen Beruf mit meiner Familie besser vereinbaren und meinen Arbeitsort flexibel auswählen kann.“
Seit 2020 ist Coworking Elbvororte in Wedel aktiv –und baut kräftig aus. So setzt sich Hilke Zedler dafür ein, das Co-Working-Netz in Hamburg auszuweiten. “Nicht nur pandemiebedingt haben viele Betriebe bereits Flächen reduziert. Auch steigende Preise für Gas und Strom legen nahe, Betriebsflächen zu minimieren“, sagt sie. “In einer Metropolregion ist das ein zentraler Schritt, um eine Arbeitswelt nach Corona nachhaltig zu betrachten und schlaue Investitionen zur Bindung meiner Fachkräfte zu tätigen.
Ökologische Vorteile stehen für die Zedlers ebenfalls im Mittelpunkt. Allein der Wegfall der täglichen Pendelns könnte mehrere Millionen Tonnen CO2 einsparen. “Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir unsere Arbeitskonzepte überdenken“, sagt Thomas Zedler. “Co-Working kann CO2 einsparen, Firmenkosten reduzieren, die Privatsphäre schützen, Arbeitsschutzstandards einhalten. Ich denke, wir müssen einen Mittelweg finden zwischen festen Arbeitsplätzen und dezentralen Spaces.“ Als neuester Interessent hat sich die Deutsche Bahn bei Coworking Elbvororte gemeldet - vielseitigen Kooperationen kann das Unternehmerpaar also weiterhin entgegenblicken.
Julia Königs
Veröffentlicht am 1. Juni 2022