"Unternehmerisches Denken ist unser Markenzeichen"
Thomas Buhck ist seit Juli 2025 neuer Präses der IHK zu Lübeck. Der geschäftsführende Gesellschafter der Buhck Gruppe mit Sitz in Reinbek folgt auf den im April verstorbenen Hagen Goldbeck. Im Interview erklärt Thomas Buhck die Ziele seiner Amtszeit und wie er sich für die mittelständische Wirtschaft einbringen will.
Thomas Buhck ist seit Juli 2025 neuer Präses der IHK zu Lübeck.
Herr Buhck, warum haben Sie sich entschieden, für das Amt des IHK-Präses zu kandidieren?
Der plötzliche Tod meines Amtsvorgängers Hagen Goldbeck im April 2025 hat eine große und spürbare Lücke hinterlassen. Da ich seit 1998 in verschiedenen Gremien der IHK zu Lübeck ehrenamtlich aktiv bin, dabei langjährig auch im Präsidium, war jetzt der richtige Zeitpunkt, mehr Verantwortung für die Wirtschaft in unserer Region zu übernehmen, gute Projekte fortzuführen und neue Projekte anzuschieben. Es macht mir auch einfach Freude, gemeinsam mit einem engagierten Team in der IHK und mit tatkräftigen Unternehmerkolleginnen und -kollegen im Ehrenamt etwas zu bewegen.
Was treibt Sie als Geschäftsführer der Buhck Gruppe an?
Mit meinem Bruder führe ich unser 126 Jahre altes Familienunternehmen mit viel Leidenschaft in vierter Generation. Mein Ziel ist es, die Buhck Gruppe innovativ weiterzuentwickeln und erfolgreich an die nächste Generation zu übergeben. Dabei geht es uns nicht nur um wirtschaftlichen Erfolg, sondern wir wollen mit unserer Arbeit auch einen Beitrag dazu leisten, Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. Auch das motiviert mich jeden Tag.
Wie bringen Sie Ihre Erfahrung in die IHK-Arbeit ein?
Als mittelständischer Unternehmer kenne ich die Herausforderungen, mit denen viele Kolleginnen und Kollegen in unserem IHK-Bezirk täglich zu tun haben, da sitzen wir im selben Boot. Unternehmerisches Denken ist ein Markenzeichen unserer IHK. Diesen Ansatz möchte ich weiter stärken. Als Dienstleister habe ich gelernt, genau hinzuhören, was unsere Kunden benötigen, und pragmatische Lösungen zu finden. Genau diesen Anspruch sehe ich auch bei der IHK. Außerdem möchte ich dazu beitragen, die notwendigen Veränderungen im Klimaschutz sachlich und lösungsorientiert zu gestalten – ohne ideologischen Ballast und orientiert am wirtschaftlich Machbaren.
Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Daniel Günther: IHK-Präses Thomas Buhck (Mitte) diskutierte Anfang September zusammen mit IHK-Hauptgeschäftsführer Lars Schöning (rechts) mit Daniel Günther und Ina Stein von der Staatskanzlei über dringende Wirtschaftsthemen.
Welche Themen möchten Sie besonders voranbringen?
Ein zentrales Thema ist für mich die Infrastruktur. Sie ist die Grundlage für funktionierenden Handel, starke Industrie und leistungsfähigen Dienstleistungssektor. Darüber hinaus liegt mir der Regionsbildungsprozess am Herzen. Die Hansebelt-Region entwickelt sich rasant. Diesen Schwung sollten wir gezielt nutzen – für unsere Wirtschaft und für die Menschen hier in der Region. Ein weiterer Megatrend ist der immer schneller zunehmende Fachkräftemangel, dem wir mit aller Kraft, aber auch mit innovativen Ideen entgegenwirken müssen. Denn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Fundament unseres Wirtschaftens.
Wie beurteilen Sie die Perspektiven unserer Region?
Unsere Region kann sich den globalen Veränderungen nicht entziehen. Aber wir haben eine starke Ausgangslage: eine gesunde mittelständische Struktur mit vielen engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern, oft in Familienbetrieben mit langer Tradition. Eine außergewöhnliche Entwicklung und Dynamik bringt uns in der Hansebelt-Region der Bau der festen Fehmarnbelt-Querung. Sie wird uns zeitnah ins Zentrum der zwei starken Metropolen Hamburg und Kopenhagen rücken, woraus sich in naher Zukunft vielfältige Chancen ergeben. Die Region ist nicht nur wirtschaftlich stark, sondern auch landschaftlich besonders attraktiv. Diese Kombination idealer Möglichkeiten gilt es in den kommenden Jahren konsequent zu nutzen. Und damit daraus echte Entwicklung wird, braucht es jetzt Engagement – von der Politik, von der Verwaltung, von der IHK und vor allem auch von uns Unternehmerinnen und Unternehmern. Denn im Hansebelt haben wir alles zum Glück.
Interview: Benjamin Tietjen
Veröffentlicht: 16. September 2025
So funktioniert die Spitze der IHK zu Lübeck
Der Präses steht an der Spitze der IHK-Vollversammlung, die sich aus 64 ehrenamtlichen Unternehmerinnen und Unternehmern aus allen Branchen zusammensetzt. Das Präsidium der IHK zu Lübeck trifft wichtige Entscheidungen der IHK-Arbeit, bereitet Beschlüsse der Vollversammlung vor und unterstützt den Präses bei der Vertretung und Repräsentation der gewerblichen Wirtschaft im IHK-Bezirk. Ein weiteres ehrenamtliches Organ sind die Beiräte und Ausschüsse. Sie haben die Aufgabe, die Verankerung der IHK in der Region zu stärken, unternehmerischen Sachverstand in der Region zu erschließen und die fachspezifische Kompetenz der Unternehmen in die Arbeit der IHK einfließen zu lassen. Ebenfalls an der Spitze steht Hauptgeschäftsführer Lars Schöning. Er leitet die IHK zu Lübeck im Hauptamt.
Der Präses steht an der Spitze der IHK-Vollversammlung, die sich aus 64 ehrenamtlichen Unternehmerinnen und Unternehmern aus allen Branchen zusammensetzt. Das Präsidium der IHK zu Lübeck trifft wichtige Entscheidungen der IHK-Arbeit, bereitet Beschlüsse der Vollversammlung vor und unterstützt den Präses bei der Vertretung und Repräsentation der gewerblichen Wirtschaft im IHK-Bezirk. Ein weiteres ehrenamtliches Organ sind die Beiräte und Ausschüsse. Sie haben die Aufgabe, die Verankerung der IHK in der Region zu stärken, unternehmerischen Sachverstand in der Region zu erschließen und die fachspezifische Kompetenz der Unternehmen in die Arbeit der IHK einfließen zu lassen. Ebenfalls an der Spitze steht Hauptgeschäftsführer Lars Schöning. Er leitet die IHK zu Lübeck im Hauptamt.
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Jana Meyer