Kiel: Kampagne

Mehrweg ist unser Weg - Jetzt mitmachen

Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich 2,8 Milliarden Einwegbecher verbraucht werden? Das entspricht etwa 34 Bechern pro Kopf und pro Jahr. Ist der Lieblingskaffee leer, landen Becher und Deckel oft direkt im nächsten Abfalleimer. Die für die Herstellung und den Transport eingesetzten Ressourcen werden so verschwendet. Gleiches gilt für den Salat an der Theke oder die Suppe zum Mitnehmen. Doch all das geht auch anders. Die Lösung? Mehrweg!
Seit dem 1. Januar 2023 sind viele Betriebe verpflichtet, Mehrwegverpackungen für Speisen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten. Becher und Schalen aus widerverwendbaren Materialien werden gegen ein Pfand oder App-basiert ausgegeben und können später zurückgegeben, gereinigt und erneut befüllt werden. Die Mehrwegangebotspflicht, die aus dem Verpackungsgesetz hervorgegangen ist, betrifft Bäckereien, Cafés, Restaurants, die Salattheke im Einzelhandel sowie Tankstellen und Kantinen.
Auch in Kieler Betrieben finden sich seither vielfältige, unterschiedliche Mehrwegverpackungen. Darunter Poolsysteme, bei denen Behältnisse durch Dienstleistungsunternehmen bereitgestellt werden, wie zum Beispiel Relevo, Vytal oder Recup. Der Vorteil: Unternehmen gewinnen Sichtbarkeit durch den überregionalen Anschluss und die Kennzeichnung als Abgabeort bei den entsprechenden Dienstleistern. Betriebe haben aber auch die Möglichkeit, ein eigenes Pfandsystem zu etablieren. Mit dem eigenen Branding bekommen Becher und Schalen einen Wiedererkennungswert und die Rückgabe bindet die Kundinnen und Kunden.  
Aufkleber Nachhaltigmehrweg
Obwohl zahlreiche Lösungen mittlerweile etabliert sind, bleibt die große Nachfrage aus. Betriebe berichten, dass die Nutzung von Mehrweg mit 1% sehr gering ist. Dabei gibt es viele Vorteile: Wertvolle Ressourcen werden eingespart, das Stadtbild bleibt sauber und Becher und Schale sind haltbar und widerverwendbar. Unternehmen profitieren durch eine höhere Kundenbindung, Stammgäste kommen gerne wieder und der Einsatz für eine nachhaltige Zukunft stärkt die eigene Marke. Neben den Vorteilen sehen die Betriebe aber auch Herausforderungen. Darunter die vielen unterschiedlichen Systeme und die damit verbundene Rückgabe, die nur bei Betrieben funktioniert, die das gleiche System nutzen, sowie erforderliche Aufklärungsarbeit durch Mitarbeitende. Damit die Kundschaft sich für die nachhaltige Verpackung entscheidet, muss Mehrweg in Kiel sichtbarer werden.
Mit einer umfassenden Kampagne möchte die Landeshauptstadt Kiel Mehrwegangebote unterstützen und zur Nutzung anregen. Machen Sie mit und zeigen Sie jetzt Ihr Engagement für unsere Umwelt. Mit Aufklebern und optionalen Informationsplakaten unserer Kampagne kommen Sie in Ihrem Geschäft der Informationspflicht nach und werden Teil der städtischen Mehrweg-Bewegung.
Mit dabei sind bereits Bäcker Andresen, Brotgarten, Sotos Marktcafe, N.I.L. barvital, Cup&Cino, das Mango´s, Tjorvis, the niu Welly und Ble´ noir.
Dass Mehrweg ein wichtiges Thema ist, haben auch Kieler Betriebe erkannt. Rainer Theuer, Geschäftsführer von Bäcker Andresen betont das Engagement für Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb: „Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Die Frage ob wir Mehrweg anbieten, stellen wir uns nicht.“ Bereits 2019 hat Bäckerei Andresen gemeinsam mit vielen weiteren Bäckereien an der Pfandbecherinitiative in Kiel teilgenommen und einen Mehrwegbecher eingeführt. Auch das Café Tjorvis sieht viele Vorteile in der Nutzung von Mehrwegverpackungen, welche bereits seit der Gründung vor eineinhalb Jahren angeboten werden: „Für mich ist der Aufwand mit dem Mehrwegsystem geringer als mit der Nachbestellung von Einweg“, sagt Inhaberin Tjorven Friedrichs. Der Geschäftsführer von Brotgarten Jan Pitzschel gibt zu: „Wir freuen uns über jeden Kunden und jede Kundin, die nach Mehrweg fragt, aber die Nutzung von Mehrweg muss noch stärker ins Bewusstsein rücken.“ Von einem Lernprozess berichtet auch Konstantin Koch vom N.I.L barvital: „Die Einführung 2021 hat zu Beginn auch Kunden abgeschreckt. Der Lernprozess hat circa zwei Jahre gedauert, aber jetzt sind alle darauf eingestellt. Die Akzeptanz ist jetzt groß.“ A Betriebsleiter Jan-Ole Larsen von Mool Food, der Mehrweg auch im Catering anbietet, hat ebenfalls viele positive Erfahrungen gemacht und fasst zusammen: „Mehrweg ist nachhaltig und langfristig auch günstiger.“
Schließen Sie sich an und profitieren Sie von der Sichtbarkeit Ihres nachhaltigen Angebots. Denn nur gemeinsam können wir den Ressourcenschutz in Kiel verankern und zu der Erreichung der Zero Waste-Ziele beitragen. Informieren Sie sich unter www.kiel.de/mehrweg und fordern Sie jetzt Aufkleber und Plakate unter zerowaste@kiel.de an.