Green Teams bei DIVIS in Bordesholm 

Nachhaltigkeit lebt vom Mitmachen. Ob es ums Energiesparen, clevere Recyclingideen oder gemeinsame Rad-Aktionen – am wirksamsten sind Initiativen, wenn sie direkt aus der Belegschaft kommen. Genau hier setzt das Netzwerk Green Teams an: Es unterstützt freiwillige Mitarbeitendengruppen, die Klima- und Umweltschutz im Betrieb voranbringen und zugleich die Unternehmenskultur stärken.
Oft ist vielen Unternehmen gar nicht bewusst, dass sie bereits ein Green Team haben – oder zumindest die Strukturen dafür. In zahlreichen Betrieben engagieren sich Mitarbeitende schon heute für mehr Nachhaltigkeit, sei es durch Ideen für Ressourcenschonung, Fahrgemeinschaften, interne Umweltschutzaktionen oder Energie-Scouts der IHK. Der formale Anschluss an das Netzwerk macht sichtbar, was vielerorts längst gelebt wird – und eröffnet den Zugang zu Erfahrungsaustausch, Best Practices und Beratung.
Bestes Beispiel: Die Deutsche Industrie Video System Gesellschaft mbH (DIVIS) in Bordesholm. Ein Kreis aus Kolleginnen und Kollegen um Projektentwickler Walther Matthies nutzt schon seit Jahren die Freiräume und Offenheit des Unternehmens, um nachhaltige Ideen umzusetzen – etwa die Wiederverwendung von Recorder-Gehäusen, Überlegungen zu klimafreundlicheren Anfahrten oder den Ausbau erneuerbarer Energien auf dem Betriebsgelände.
Green Teams holen Nachhaltigkeit aus der Strategieebene in den Alltag.
„Green Teams holen Nachhaltigkeit aus der Strategieebene in den Alltag“, erklärt Beraterin Lisa Buddemeier, die DIVIS ins Netzwerk eingeführt hat. „Mitarbeitende entwickeln eigene Ideen, übernehmen Verantwortung und sehen unmittelbar, wie ihre Vorschläge Wirkung zeigen. Das macht Nachhaltigkeit greifbar und lebendig.“
Für Matthies passt der Ansatz perfekt zur Arbeitsweise bei DIVIS: „Wir haben schon lange in selbstorganisierten Teams gearbeitet. Mit dem Green Team konnten wir das Thema Nachhaltigkeit gezielt in den Fokus rücken. Mein Ziel ist es, nachhaltige Themen auch nachhaltig zu implementieren.“
Wie das konkret aussieht, zeigt ein aktuelles Projekt: Gemeinsam mit dual Studierenden wie Claudio Saurin prüft das Green Team, wie sich die Anreise von Kiel nach Bordesholm klimafreundlicher gestalten lässt – mit Fahrgemeinschaften, der Sprottenflotte oder dem ÖPNV. Und wie die DIVIS bei welchem Weg unterstützen kann. Auch die Auszeichnung des Unternehmens beim regionalen „Klimathon 2025“ belegt, dass Engagement Wirkung entfalten kann.
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© copzright_adinamerkel
Für Geschäftsführer Hendrik Reger ist das Green Team ein wichtiger Impulsgeber. „Wir haben längst nicht alle Potenziale ausgeschöpft, aber wir haben uns auf den Weg gemacht. Und sind als Arbeitgeber da eine ordentlichen Schritt weiter als andere. Ein relevantes Asset bei der Gewinnung von Mitarbeitenden“, sagt er. Nachhaltigkeit versteht er dabei als Balanceakt: „Sie darf natürlich etwas kosten, muss aber ein überschaubares Invest bleiben. Deshalb setzen wir auf langlebige Technik und tauschen nur, was wirklich nötig ist.“
Genau darin liegt ein Unterschied zum Konsumgütermarkt, wo Modewellen und Geschmacksänderungen oft zu schnellen Produktzyklen führen. „Im B2B-Bereich spielt es keine Rolle, ob eine Kamera nach fünf Jahren nicht mehr dem neuesten Designtrend entspricht“, erklärt Reger. „Unsere Kunden erwarten Qualität und Verlässlichkeit – und das über viele Jahre hinweg.“ DIVIS macht sich diese Erwartung zunutze: Geräte werden so lange betrieben, wie es technisch sinnvoll ist. Statt komplette Systeme auszutauschen, modernisiert das Unternehmen gezielt nur das Backend. Das spart Ressourcen, reduziert Elektroschrott und erhöht die Kundenzufriedenheit. „Wir reden unseren Kunden keine Komponenten ‚kaputt‘, nur um etwas Neues zu verkaufen“, betont Reger. „Diese Haltung passt zu unserem Selbstverständnis als Qualitätsführer – und sie ist gleichzeitig ein Baustein nachhaltigen Wirtschaftens.“
Die technische Ausrichtung des Unternehmens unterstützt diesen Kurs: Recorder-Gehäuse werden weiterverwendet, Backend-Systeme gezielt modernisiert, und eine Photovoltaikanlage auf dem Firmendach trägt zur CO₂-Reduktion bei. Auch für die Kunden bedeutet das Vorteile: Die Systeme von DIVIS helfen, Lieferungen schnell nachzuverfolgen, Sonderfahrten zu vermeiden und Ladevolumen effizienter zu nutzen.
Die Erfahrung zeigt: Green Teams sind weit mehr als ein „grünes Feigenblatt“. Sie sind ein Motor für Wandel – und oft schon vorhanden, ohne dass Unternehmen es wissen. „DIVIS hatte eigentlich schon ein Green Team, bevor wir wussten, dass es so etwas gibt“, resümiert Matthies.
Wer den eigenen Einsatz für Nachhaltigkeit sichtbar machen, Mitarbeitende aktivieren und vom Austausch mit anderen profitieren möchte, kann sich dem Green-Teams-Netzwerk anschließen. Oder wie es Lisa Buddemeier zusammenfasst: „Green Teams schaffen Räume, in denen Mitarbeitende Lust bekommen, Nachhaltigkeit selbst in die Hand zu nehmen. Das ist gut fürs Klima – und für den Teamgeist.“

So werden Sie Teil des Green-Teams-Netzwerks

  • Netzwerk nutzen: Unabhängig davon, ob es bereits ein Green Team in ihrem Unternehmen gibt, melden Sie sich bei Interesse am Thema beim bundesweiten Green-Teams-Netzwerk an und profitieren Sie von Beratung, Austausch und Best Practices.
  • Potenziale erkennen: Schauen Sie, welche nachhaltigen Initiativen in Ihrem Unternehmen bereits laufen – oft gibt es schon engagierte Mitarbeitende.
  • Green Team gründen: Laden Sie interessierte Kolleginnen und Kollegen ein, gemeinsam Ideen zu sammeln und Projekte anzustoßen.
  • Vorreiter werden: Zeigen Sie nach innen und außen, dass Ihr Unternehmen Nachhaltigkeit aktiv gestaltet.
Mehr Informationen: www.greenteams-netzwerk.eco
Text: Alexandra Thom
Fotos: Adina Merkel
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