Von Kiel in die Zukunft der Energiewende
Im achten Stock des Germania-Hafens fällt der Blick weit über die Kieler Förde. Hier, wo sich Industriegeschichte und Aufbruchsstimmung begegnen, sitzt Dr. Christian Metje. Mit seiner Firma Dr. Metje Consulting GmbH – Green Energy Projects entwickelt er Lösungen für die Energieversorgung von morgen. Von Kiel aus denkt er groß – und setzt Projekte um, die zeigen, wie Solarenergie selbst unter schwierigen Bedingungen Realität werden kann.
Schnee mit Sonnenkraft: Die PV-Anlage auf der Skihalle Wittenburg liefert den Strom für täglich 40.000 Liter Kunstschnee.
Ein Beispiel dafür sind die vier größten Skianlagen Europas. Dort, wo man Solarmodule am wenigsten erwartet, hat Metjes Team Photovoltaikanlagen geplant und installiert. In bis zu 70 Metern Höhe. „Wir fangen an, wo andere aufhören“, sagt er. „Das zeigt, dass Solarenergie auch dort möglich ist, wo man sie kaum vermuten würde.“ Für Metje ist es genau diese Verbindung aus technischem Know-how und Pragmatismus, die die Energiewende voranbringen kann. Seine Vision: Smart Cities. Die Integration erneuerbarer Energien in städtische Infrastrukturen, der Aufbau neuer Technologien wie intelligente Netze und Energiemanagementsysteme, die den Energieverbrauch und die Nutzung erneuerbarer Quellen optimieren - bei Gebäuden und in den Öffentlichen Verkehrssystemen.
Kiel als Standort mit Lebensgefühl
Dass er dafür in Kiel den richtigen Standort gefunden hat, ist für Metje keine Frage. „Die Work-Life-Balance in der Landeshauptstadt ist unschlagbar. Ich habe in London und Frankfurt gelebt, doch die Lebensqualität hier in Schleswig-Holstein ist einzigartig.“ Was er im Norden schätzt: die Nähe zum Wasser, die Gelassenheit und die Verbindung von Arbeit und Freizeit. „Dieses Lebensgefühl nehme ich mit ins Unternehmen. Es prägt unsere Kultur und die Art, wie wir als Team zusammenarbeiten.“
Als „Versorger der Versorger“ beschreibt Metje seine Rolle im Energiemarkt. Zu seinen Kunden zählen vor allem Stadtwerke, Kommunen und regionale Versorgungsunternehmen. Das Geschäftsmodell folgt dabei einem klaren Ablauf: Im ersten Schritt übernimmt das Unternehmen die klassischen Aufgaben eines Projektentwicklers – es identifiziert geeignete Standorte, erstellt die komplette Projektplanung und begleitet die Genehmigungsverfahren bis zur Baureife. Anschließend werden die Solarprojekte schlüsselfertig realisiert. „Unsere Kunden haben damit einen Ansprechpartner von der Planung bis zur Inbetriebnahme“, erklärt Metje.
Als „Versorger der Versorger“ beschreibt Metje seine Rolle im Energiemarkt. Zu seinen Kunden zählen vor allem Stadtwerke, Kommunen und regionale Versorgungsunternehmen. Das Geschäftsmodell folgt dabei einem klaren Ablauf: Im ersten Schritt übernimmt das Unternehmen die klassischen Aufgaben eines Projektentwicklers – es identifiziert geeignete Standorte, erstellt die komplette Projektplanung und begleitet die Genehmigungsverfahren bis zur Baureife. Anschließend werden die Solarprojekte schlüsselfertig realisiert. „Unsere Kunden haben damit einen Ansprechpartner von der Planung bis zur Inbetriebnahme“, erklärt Metje.
Deutschlands steilster Solarpark mit 7.200 Solarmodulen: der Solarpark Fröhnd.
Potenzial für die Region
Solarenergie hat im Norden noch viel Luft nach oben – davon ist Christian Metje überzeugt. Vor allem öffentliche Gebäude könnten seiner Meinung nach eine Vorreiterrolle übernehmen.
„Schulen und viele andere kommunale Einrichtungen bieten ideale Flächen auf den Dächern."
Auch große Einzelhandelsimmobilien hält er für prädestiniert. Einkaufszentren wie der Sophienhof oder das Citti-Center in Kiel könnten mit Photovoltaik auf den Dächern einen Teil ihres Energiebedarfs selbst decken und damit zugleich ein sichtbares Zeichen setzen. Sie sind der eigentliche Gamechanger im Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Energie wird da erzeugt, wo sie verbraucht wird, und die Vorteile reichen von unschlagbarer Flächeneffizienz, Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen, einer Wertsteigerung der Immobilie bis hin zu Senkung von Energiekosten und der Entkopplung von steigenden Energiepreisen“, so Metje. Erste Pilotprojekte in Schleswig-Holstein zeigen bereits, wie das funktionieren kann.
Darüber hinaus sieht Metje Potenzial in innovativen Lösungen wie einem Stromspeicher für den Landanschluss von Schiffen. „Gerade hier im Norden, mit seinen Häfen und seiner maritimen Infrastruktur, könnten wir Erneuerbare Energien intelligent einsetzen und die Region nachhaltiger versorgen.“
Noch werde dieses Potenzial nicht genutzt. Damit sich das ändert, braucht es nach Metjes Ansicht vor allem realistische Zeitpläne, klare Prioritäten und einen Netzausbau, der mit der Dynamik erneuerbarer Energien Schritt hält. Auch die langen und komplexen Genehmigungsverfahren sowie Finanzierungsprobleme seien ein großes Hindernis für den Ausbau von Solarenergie. „An den bürokratischen Auflagen können wir als Mittelständler aus Kiel leider nichts ändern, aber wir können für die Öffentliche Akzeptanz von Solarenergie werben. Bürgerbeteiligungen sowie klare und partnerschaftliche Kommunikation sind hier Schlüsselfaktoren, die Projekte auch oft zeitlich unverhofft voranbringen“, ist sich Metje sicher.
Noch werde dieses Potenzial nicht genutzt. Damit sich das ändert, braucht es nach Metjes Ansicht vor allem realistische Zeitpläne, klare Prioritäten und einen Netzausbau, der mit der Dynamik erneuerbarer Energien Schritt hält. Auch die langen und komplexen Genehmigungsverfahren sowie Finanzierungsprobleme seien ein großes Hindernis für den Ausbau von Solarenergie. „An den bürokratischen Auflagen können wir als Mittelständler aus Kiel leider nichts ändern, aber wir können für die Öffentliche Akzeptanz von Solarenergie werben. Bürgerbeteiligungen sowie klare und partnerschaftliche Kommunikation sind hier Schlüsselfaktoren, die Projekte auch oft zeitlich unverhofft voranbringen“, ist sich Metje sicher.
Vom Bürgersolarpark bis zu Garten-PV: Energiewende zum Anfassen
Nicht jeder freut sich über Solarparks, die so groß wie 50 Fußballfelder sein können. Deshalb legt Green Energy Projects Wert darauf, Gemeinden früh einzubeziehen. „Ein Bürgerenergiepark macht Photovoltaik erlebbar“, erklärt Christian Metje. Bürgerinnen und Bürger können Anteile erwerben und so direkt von der Energiewende profitieren. Auch in Kiel könnte so ein Modell umgesetzt werden – vorausgesetzt, Flächen sind vorhanden und die Kommune unterstützt es.
Metje betont: „Ein Solarpark ist das beste Biotop, das man sich vorstellen kann.“ In Göttingen hat das Unternehmen ein riesiges Insektenhaus aufgestellt. Dort entwickelt sich eine erstaunliche Biodiversität, weil die Flächen langfristig ungestört bleiben. Auch im Kleinen will Metje die Energiewende sichtbar machen. Jeder, der einen Garten besitzt kann sich einen kleinen Solarpark mit rund zehn Kilowatt Leistung aufstellen – genug, um den Strombedarf eines Haushalts zu decken. Seit dem vergangenen Jahr darf man solche bis zu 9x3-Meter große GartenPVAnlagen sogar genehmigungsfrei auf dem eigenen Grundstück installieren.
Kleine Fläche, große Wirkung: Solaranlagen im Garten senken Stromkosten, steigern Unabhängigkeit und bringen die Energiewende nach Hause.
Sein Nachhaltigkeitsgedanke: Auf Großbaustellen fallen regelmäßig Materialüberschüsse an. Diese werden nicht entsorgt, sondern für die Kleinanlagen genutzt. So entsteht ein doppelter Nutzen – weniger Abfall und mehr erneuerbare Energie.
Ob großer Solarpark oder kleine Anlage im eigenen Garten – für Christian Metje zählt, dass die Energiewende erlebbar wird und Mensch und Natur gleichermaßen profitieren.
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