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Kreative Software, neuester Stand
Kreative IT macht es möglich: In der Flugzeug-Kabine herumzuspazieren, um die Innenausstattung einer Airline dreidimensional und originalgetreu zu erleben – dazu reicht eine VR-Brille und die Expertise des Software-Unternehmens Into the New GmbH (Kiel). Das 2023 gegründete Unternehmen des Medientechnik-Ingenieurs Matthias Hamann unterstützt mittelständische und große Firmenkunden dabei, die kreativsten digitalen Technologien gezielt und gewinnbringend einzusetzen – von der Produktpräsentation über den gesamten Workflow bis zur industriellen Fertigung.
Das Flugzeug könne man natürlich nicht immer mitnehmen, um neue Kunden zu überzeugen, erklärt Matthias Hamann. "Powerpoint-Präsentationen oder Print-Prospekte begeistern heute niemanden mehr. Virtual Reality oder Augmented Reality macht es aber möglich, dass Menschen das Produkt hautnah erleben und sich darin frei bewegen können.“ Möbel können etwa virtuell ins eigene Wohnzimmer eingepasst werden, ein Rundgang durch ganze Produktionsanlagen wird möglich – nicht nur für Kunden, sondern auch für Servicetechniker. Der IT-Consultant und Software-Programmierer hat bereits viele namhafte Unternehmen unterstützt.

Nun setzt er mit einem Team aus sieben IT-Spezialisten auch anspruchsvollste und umfangreiche Anforderungen um. "Unser Firmenname Into the New soll bereits aufzeigen, dass wir die Kunden mit den gesamten Möglichkeiten moderner IT-Technologien entscheidende Schritte voranbringen können.“ Das Unternehmen, das sich von Hamburg kommend in Kiel angesiedelt hat und durch ein Netzwerkgespräch mit der IHK schnell Anschluss finden konnte, biete den Kunden eine ungewöhnliche Mischung an, erläutert der Gründer: Beratungs- und Servicedienstleistungen an der Schnittstelle von Technologie, Kreativität und Strategie. "Wir sind stark in den Bereichen Spatial Computing wie Virtual Reality, Augmented Reality und 3D sowie Visual Machine Learning, die in der Fertigung oder in der Objekt- oder Gesichtserkennung angewendet werden kann.“ Wo es sinnvoll sei, werde auch generative KI eingesetzt. "Wir sehen uns als Architekten, die ein ganzes ‚IT-Gebäude‘ planen und dabei ganzheitlich alle Aspekte von vornherein in der IT-Architektur berücksichtigen können.“
Dazu gehöre die Software vZone, die Into the New selbst entwickelt hat. "Damit können wir ohne großen Aufwand digitale Zwillinge von Produkten abbilden – als virtuelle Kopien physischer Objekte, Systeme oder Prozesse“, erläutert der 45-Jährige. Unternehmen können damit komplexe Industrieprodukte oder Konsumgüter auf einfache Weise in 3D und Augmented Reality darstellen – ein Riesenvorteil im B2B Sales-Prozess oder auch im E-Commerce. Digital Twins werden in zahlreichen Branchen eingesetzt wie der industriellen Fertigung, Automobilindustrie, Bauwesen, Gesundheitswesen und Stadtplanung.
Mit dem präzisen digitalen Abbild ermöglichen Digitale Zwillinge eine effizientere Entscheidungsfindung und eine erhebliche Reduzierung der Kosten und des Zeitaufwands für Forschung und Entwicklung, meint Matthias Hamann. "So können sich beispielsweise Techniker in Deutschland mit Hilfe von vZone und einer VR-Brille dreidimensional in einer Roboter-bestückten Produktionsanlage an einem anderen Ort der Erde bewegen, um Störungen zu erkennen und Fehler zu beheben.“
Zu den namhaften Kunden zählen der Roboter-Entwickler Kuka Group, Airbus, die Deutsche Marine und die Polizei. Für die Lufthansa Technik AG unterstützt Hamann mit seinem Team beispielsweise eine Abteilung, die aufwändige Kabinenmodifikationen zur medizinischen Evakuierung großer Personengruppen durchführt. "Solche Flugzeuge wurden in Europa beispielsweise während der Corona-Pandemie eingesetzt, um Intensiv-Patienten in andere Krankenhäuser zu überführen. Mit klassischen Präsentationen lässt sich dieses technisch komplexe Unterfangen und die nötige Expertise nicht optimal abbilden – zudem können nicht ohne weiteres reale Rundgänge durch bestehende Flugzeuge dieses Typs angeboten werden.“
Projekt für die Lufthansa Technik AG: Ein realistischer digitaler Zwilling einer aeromedizinischen Kabine sowie eine 3D-Anwendung ermöglichen es, zusammen mit Interessenten und potenziellen Kunden die virtuelle Kabine zu begehen.
Deshalb erstellten die Programmierer einen realistischen digitalen Zwilling einer aeromedizinischen Kabine sowie eine 3D-Anwendung, die es ermöglicht, zusammen mit Interessenten und potenziellen Kunden die virtuelle Kabine zu begehen, erklärt der Geschäftsführer. "Die Anwendung lässt sich auf Messen und in Showrooms als VR-Demo oder iPad-App erleben – und zusätzlich ist mit einer Variante für den Browser eine dreidimensionale Begehung via Remote Meetings am PC möglich.“
Zu den Kunden von Into the New gehören auch Unternehmen, die beratende Unterstützung im Bereich der Digitalen Transformation benötigen. "Für einen Hersteller von innovativen Solardachziegeln in Deutschland haben wir 18 Monate lang die gesamte IT-Architektur entwickelt – darunter die komplette Customer Journey von der ersten Kundenanfrage bis zur Produktionsplanung“, berichtet Hamann. Dabei wurden Prozesse beschleunigt und Kosten gesenkt. "So konnten die zwei zuständigen Mitarbeitenden des Unternehmens die Vielzahl an Kundenanfragen im Monat einfach nicht bewältigen. Deshalb haben wir KI eingesetzt, die die wichtigsten Anfragen herausfiltert und die Kundenbetreuung vereinfacht.“ Neu integriert habe man Drohnentechnik, die die Dächer der Kunden für die Planung der Solarziegel-Montage millimetergenau vermessen könne. "Das Planungstool haben wir selbst entwickelt und dabei automatisierte Planungsschritte implementiert, die den Prozess deutlich schlanker gemacht haben.“

Augmented Reality (AR) – die "erweiterte Realität“ – erkennt die Branche als einen maßgeblichen Zukunftstrend. AR sei in der Wirtschaft überaus kreativ einsetzbar, meint Matthias Hamann. Mit dieser digitalen Technologie werden 3D-Inhalte oder Texte und Grafiken über die "reale Welt“ gelegt – mit Hilfe einer AR-Brille, einem Smartphone oder Tablet. "Augmented Reality hat sich in den letzten Jahren als innovative und immersive Medienform rasant weiter entwickelt. Sie wird in Software, Apps oder Websites integriert.“ Der Phantasie seien kaum Grenzen gesetzt: AR könne Produkte und Leistungen auf spielerische Art präsentieren oder den Absatz erhöhen. "Sogenannte Interactive Experiences in Form moderner Apps oder Websites führen zu einer realistischeren Produktpräsentation und werden vom Benutzer nicht als invasive Werbung wahrgenommen.“
Spezialisierte Applikationen können insbesondere in der Industrie zum Einsatz kommen: Hochwertige Apps erweitern hier beispielsweise das Umfeld von Technikern oder Monteuren, was Arbeitsprozesse effektiver und sicherer macht, darunter Fernwartung, Qualitätskontrolle oder auch das Onboarding. AR sei auch im Bereich E-Commerce beliebt, berichtet der Experte. Onlineshops können profitieren, da Kunden eine weitere Möglichkeit erhalten, Produkte vorab und in realistischerer Weise zu visualisieren. Doch da geht noch viel mehr, betont der IT-Vordenker: Werbung, Architektur, Bildung. Es gelte, die ungeahnten digitalen Möglichkeiten zu entdecken.
Autor: Joachim Welding, freier Journalist
Veröffentlicht: April 2025
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Fabian Haushahn