Intelligente Lösungen und schnelle, leistungsstarke Vernetzung verändern Freizeit und Sport. Die Start-ups Kontor Connect und Smartboatia aus Lübeck stellen ihre Produkte vor.
Burkhardt Funk, Benny und Sina Pieritz von Smartboatia
Filme streamen, Fotos oder Videos teilen: Auf Campingplätzen müssen Urlauber häufig ins Internet. Doch nicht überall gibt es gutes WLAN und oft ist der Empfang auf bestimmte Zonen beschränkt, etwa an der Rezeption oder an einem Restaurant. Annecathrin Schulz und Sven Baumgart von Kontor Connect wollen das ändern: Die Gründer haben einen WLAN-Mast entworfen, der auf einer Fläche von bis zu zwei Hektar ein leistungsstarkes Signal für bis zu 1.000 Endgeräte liefert. Das funktioniert über Starlink, ein US-amerikanisches Satelliten-Netzwerk, das den Internetzugang weltweit ermöglicht. Die zehn Meter hohe WLAN-Antenne ist stationär oder mobil erhältlich.
In fünf Jahren, so stellen sie sich vor, steuern sie das Geschäft von Lübeck aus, während in den anderen Bundesländern weitere Partner die Auslieferung und Montage vor Ort übernehmen. Dann soll es kaum mehr einen Campingplatz ohne WLAN-Mast geben. Bis dahin könnten auch Kleingartenvereine, Sportplätze oder Festivals das Produkt nachfragen.
Und wenn der WLAN-Turm eines Tages an Yachthäfen steht, freut das noch ein anderes Start-up bei Gateway49: die Smartboatia GmbH. Deren Produkt, ein intelligenter Hub für Segelboote, sammelt sämtliche Daten, die ein Boot auf dem Wasser erfasst, zum Beispiel Wetterdaten, Geschwindigkeit und GPS-Positionen, und wertet sie aus – um das Segeln noch schneller, sicherer und komfortabler zu machen.
Wenn der Hub mit dem WLAN verbunden ist, synchronisiert sich das System mit einer Cloud. So werden die Daten für weitere Anwendungen nutzbar, etwa um eine KI darauf zu trainieren, Handlungsempfehlungen für das Segeln bei bestimmten Umweltbedingungen zu geben. Diese Empfehlungen lassen sich dann in der App, mit der die Nutzer den Hub bedienen, abrufen.
Annecathrin Schulz und Sven Baumgart von Kontor Connect
Die erste Produktidee bekam Benjamin Pieritz mit seiner Frau Sina, der heutigen Geschäftsführerin, einmal auf einer Weltumsegelung. Inzwischen haben sie mit dem Professor für Data Science Burkhardt Funk und zwei weiteren Mitarbeitern ein marktreifes Produkt entwickelt. Die mit ihnen befreundeten Profisport-Segler Lina Rixgens und Sverre Reinke nutzten den Hub bei der Zweihand-Weltmeisterschaft 2024 in Norwegen – offenbar mit Erfolg: Sie waren das beste deutsche Team in der C-Gruppe.