Sie entwickeln Entertainmentsysteme für Lufthansa und krempeln mit einem digitalen Kfz-Zulassungsservice den Markt um. Die MSM.digital Group GmbH und die Christoph Kroschke GmbH zeigen, was mit digitalem Vorsprung möglich ist: Sie begeistern mit smarten Ideen und erleichtern unseren Alltag.
Die Brüder Dr. Felix Kroschke und Philipp Kroschke (rechts) digitalisieren den Kfz-Zulassungsservice in Deutschland.
Digitale Vorreiter in Schleswig-Holstein: Wer den Wandel treibt
Wertvolle Lebenszeit sparen dank der Digitalisierung – die digitalen Services der Christoph Kroschke GmbH sind ein Bilderbuchbeispiel dafür, wie sich ehemals zeitraubende Behördengänge mit ein paar Klicks erledigen lassen. Das Ahrensburger Unternehmen digitalisiert den deutschen Kfz-Zulassungsmarkt und ist damit Marktführer in der Bundesrepublik. Rund eine Million Fahrzeuge hat Kroschke im Jahr 2024 digital zugelassen. An der Spitze des Unternehmens stehen in dritter Generation die Brüder Philipp Kroschke und Dr. Felix Kroschke. Die Jungunternehmer treiben neben der Internationalisierung auch die Digitalisierung des Familienunternehmens voran, das in den 1950er-Jahren aus der reinen Nummernschildprägung hervorgegangen ist, und haben ein analoges in ein digitales Geschäftsmodell transformiert.
Christoph Kroschke GmbH: Von der Zulassung zur Plattform
Gerade für Großkunden wie Autovermietungen, die auch mal 500 Fahrzeuge an einem Tag anmeldeten, sei das wichtig. Zum Großkundenservice gehöre auch, wichtige Dokumente zu verwahren. So lagern im Sicherheitsbereich der Ahrensburger Firmenzentrale mehr als 1,7 Millionen Fahrzeugbriefe und 70.000 Autoschlüssel. Auch hier kommt Kroschke die Digitalisierung zugute, um solch hohe Stückzahlen zu verwalten. Hinter dem smarten Digitalservice stecken eigens dafür entwickelte Softwareanwendungen. So zum Beispiel das Autohaus-Zulassungsportal „ON“ und ein Webshop für Privatkunden, die ihr Auto in wenigen Minuten mithilfe der Authentifizierung durch sogenannte Vertrauensdiensteanbieter digital zulassen können. Dafür ist Kroschke an die Zulassungsstellen in Deutschland angebunden.
„Das deutsche Zulassungswesen ist prädestiniert für uns, da es sehr komplex ist. Es existieren rund 700 Zulassungsstellen, jede hat eine eigene Dokumenten- und Formularwirtschaft. Wir nehmen die Komplexität aus diesem System raus und überführen es immer mehr in einen voll automatisierten Prozess“, sagt Philipp Kroschke. Hinter den digitalen Anwendungen steckten ein anspruchsvolles Rechtemanagement und eine ebenso komplexe Digitalisierung von Dokumenten. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Vielmehr geht es darum, Nutzen zu stiften und Prozesse zu vereinfachen, damit wir und vor allem unsere Kunden effizienter arbeiten können“, so Kroschke weiter.
In der Ahrensburger Firmenzentrale prägt das Unternehmen auch Kfz-Kennzeichen und lagert mehr als 1,7 Millionen
Fahrzeugbriefe und 70.000 Autoschlüssel.
Im Jahr 2023 ist die Großkundenschnittstelle (GKS) beim Kraftfahrt-Bundesamt in Kraft getreten – ein weiterer wichtiger Schritt für die Ahrensburger Brüder. Die GKS wurde für Unternehmen entwickelt, die jährlich mehr als 500 Fahrzeugzulassungen, -ummeldungen oder -abmeldungen durchführen. Kroschke hat als Zulassungsdienstleister und Mitglied des Bundesprojekts Großkundenschnittstelle den Entwicklungsprozess aktiv begleitet und die Erkenntnisse daraus in die eigenen Systeme einfließen lassen. Für die kommenden Jahre prognostizieren Philipp und Felix Kroschke den Ausbau des Gebrauchtwagenmarkts und die Ausweitung von Leasingangeboten. Daneben stellen sich die Ahrensburger vor allem auf den immer beliebter werdenden Direktvertrieb der Automarken ein. Dafür haben sie mit ihrem Digitalangebot „ready2drive“ bereits die Weichen gestellt.
MSM.digital Group: Agentur für digitale Markenführung
„Für Lufthansa bauen wir zurzeit das In- Flight-Entertainment. Passagiere können sich während des Flugs die MR-Brille aufsetzen und schon mal den Strand ihrer Urlaubsdestination erkunden, Filme schauen oder quasi live in erster Reihe bei einem NBA-Basketballspiel dabei sein“, so Oeller. Durch die Mixed Reality sehen die Fluggäste auch immer etwas von ihrer realen Umgebung, sodass Motion Sickness gar nicht erst auftritt, erklärt er. Für Lufthansa hat Oellers Team zudem eine komplette Flugzeugkabine digital nachgebaut. So präsentiert die Airline ihre Kabinen auf Messen über die MR-Brillen, anstatt sie wie zuvor für einen sechsstelligen Betrag für einen Showroom nachzubauen. „Wir sind derzeit mit mehr als 20 Airlines im Gespräch, die ebenfalls Interesse an der Technologie haben“, berichtet er. Die Idee, auf diese Weise Produkte vorab erlebbar zu machen, haben aktuell auch viele Autohersteller. „Wir haben bereits vor drei Jahren den CUPRA Born als digitalen Klon nachgebaut, so konnten potenzielle Käufer das Fahrzeug bereits vor Auslieferung in Autohäusern digital erleben. Zuletzt haben wir den aktuellen Volkswagen Tayron digital umgesetzt“, sagt Oeller. Die Liste berühmter Kunden der Lübecker Digitalagentur ist lang, auch Amazon, Disney oder eben der Social-Media-Riese Meta gehören dazu.
Softwarelösungen für Lufthansa, Meta und Volkswagen als Erfolgsfaktor
Sie alle setzen auf das Know-how des gebürtigen Bayern, der 2009 sein erstes Digitalunternehmen in Lübeck gründete. Heute beschäftigt Oeller in ganz Europa rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Doch wie ist ihm dieser Erfolg gelungen? „Indem wir immer einen Schritt voraus sind und uns überlegen, was wir mit künstlicher Intelligenz und Digitalisierung besser machen können. Wir arbeiten zielorientiert für unsere Kunden, nicht umsatzorientiert – auch das spielt eine Rolle“, erklärt er.
Außerdem habe sich das Unternehmen zu einem Generalisten entwickelt, der viele Kanäle bedienen könne. Auch die Anfänge lagen bereits im Erlebnismarketing, wenn auch konzentriert auf den stationären Einzelhandel. Und auch heute entwickelt MSM.digital Produkte für die Innenstädte. „Wir haben etwa für das neu eröffnete MediaMarkt Tech Village Hamburg in der Mönckebergstraße Erlebnismöbel für große Elektromarken gebaut“, erzählt Deputy Managing Director Lennart Scheel. Auch das jüngste Projekt der Digitalagentur ist aufsehenerregend: Für das CloudFest im Europa-Park Rust entwickelten die Lübecker Experten einen KI-Avatar von Albert Einstein, der auf der Bühne dem Publikum Rede und Antwort stand.