Tipps gegen Einbruch

Firmengebäude optimal sichern

Laut Landespolizeiamt Schleswig-Holstein werden jährlich bundesweit mehr als 120.000 Einbruchsdelikte im privaten Bereich verübt, davon rund 7.000 in Schleswig-Holstein. Ähnlich hohe Zahlen gibt es bei Gewerbeobjekten. "Prävention ist der beste Schutz. Wir machen die Erfahrung, dass Täter an einem guten Einbruchschutz scheitern", sagt Kriminalhauptkommissar Kay Katzenmeier.
Im Privatbereich werden Einbrüche laut Katzenmeier zu mehr als 90 Prozent von Gelegenheitstätern verübt, die aufgeben, wenn sie nach fünf Minuten nicht ins Gebäude eindringen können. Anders sieht es im gewerblichen Bereich aus, da sich die Täter mehr Zeit nehmen und häufig planvoller vorgehen. "Wir empfehlen einen Einbruchschutz, der sich aus mehreren, aufeinander abgestimmten Komponenten zusammensetzt: mechanische und elektronische Sicherungstechnik, richtiges Verhalten sowie personelle und organisatorische Maßnahmen", sagt Katzenmeier
Im Außenbereich können Gewerbeanlagen durch einen stabilen, hohen Zaun sowie die Beleuchtung des Geländes und durch Videotechnik mit Aufzeichnungsfunktion und Leitstellenaufschaltung gesichert werden. Mechanische Sicherungen beginnen bei Wänden und Dächern und reichen über einbruchshemmende Türen und Fenster bis zu Zutrittskontrollsystemen. Einen wichtigen zusätzlichen Schutz bieten Einbruchmeldeanlagen mit einer Übertragungseinrichtung an eine Notrufund Serviceleitstelle. Unterstützt werden können diese Maßnahmen durch vielseitig einsetzbare Videotechnik. "Je nach Gefährdung gibt es unterschiedliche Techniken, und diese sollten genau auf den Betrieb abgestimmt werden. Beim Neu- oder Umbau können sie von vornherein geplant werden, für Bestandsgebäude gibt es Möglichkeiten zur Nachrüstung", erklärt Katzenmeier.
Polizei berät
Der Kriminalhauptkommissar der Zentralstelle für Polizeiliche Prävention des Landespolizeiamtes Schleswig-Holstein führt ebenso wie seine beiden Mitarbeiter Beratungen für Personen und Einrichtungen des öffentlichen Interesses durch und berät Unternehmen telefonisch oder im Einzelfall vor Ort. "Wir haben einen technischen Background sowie Ermittlungserfahrungen, sodass wir die sicherheitstechnische Beratung auch aus kriminalistischer Sicht durchführen. Das beinhaltet ebenfalls Fragen der Organisation und des Verhaltens", so Katzenmeier.
Um entsprechendes Informationsmaterial zu erhalten, können sich Interessierte an eine der Polizeidienststellen wenden. Sie erhalten dort auch Adressen von Unternehmen, die mechanische Sicherungseinrichtungen sowie Überfall- und Einbruchmeldeanlagen einrichten. Entsprechend geprüfte Betriebe können sich aufnehmen lassen.
Hilke Ohrt
Veröffentlicht im September 2012