Fachhochschule Kiel

Bauingenieure zurück an der Förde

Lange gab es keinen Studiengang Bauingenieurwesen mehr an der FH Kiel. 2007 wurde der Fachbereich an die Trave überführt. Ergänzend zum Lübecker Studiengang wird zum Wintersemester 2018/19 Bauingenieurwesen auch wieder in Kiel angeboten.
​​​​​​​Die Gründe für die Wiedereinführung sind nicht nur politischer Natur. Zwar wurde die Schaffung des Studiengangs an der FH Kiel im Koalitionsvertrag festgeschrieben, allerdings ist dies dem Fachkräftemangel im Land geschuldet. Die FH Kiel zitiert hier Zahlen des Marktforschungsinstituts analytix: Bis 2030 werden mindestens 6.000 Fachkräfte im Baugewerbe fehlen.
Die Berufschancen für die zukünftigen Absolventen des Instituts sind entsprechend vielversprechend. Außergewöhnlich schnell stand die Studienordnung für den neuen Studiengang auf solidem Fundament. Grund dafür ist die Ansiedlung am Fachbereich Medien, wie Dekan Professor Dr. Christian Hauck verrät: "Wir leben eine flexible Kultur und sind beweglich im Aufsetzen von Studienordnungen und Fachbereichen."
Als Heimat des neuen Instituts werden vorerst Container dienen, welche die FH kurzfristig zur Verfügung stellt. Um möglichen Platzproblemen entgegenzuwirken, wird an Kooperationen mit der FH Lübeck und der Uni Kiel gefeilt. Intern wird mit dem Fachbereich Maschinenbau eng zusammengearbeitet.
Begehrte Studienplätze
Für die Anfangszeit des vierjährigen Studiengangs sind 40 Studienplätze vorgesehen. Diese sollen aber schon in naher Zukunft verdoppelt werden. Das Besondere am Studiengang Bauingenieurwesen in Kiel ist, dass er als industriebegleitendes Studium (IBS) konzipiert ist - ein Teil der Studierenden ist bereits während des Studiums beim Arbeitgeber angestellt.
Die Kooperationsanfragen bei der FH und die Bewerbungen bei den bereits bestehenden Partnern lassen erahnen, wie gut das ankommt. Mitte Juli lagen allein der FH 160 Bewerbungen vor. Die Studieninhalte sind eng an die Anforderungen aus der Wirtschaft geknüpft - und auch landesspezifische Themen wie der Küstenschutz werden im Hörsaal aufgegriffen.
Sebastian Winslow
​​​​​​​Veröffentlicht am 3. September 2018