Helgoland: Fotogalerie Lilo Tadday

Von der Insel durch die Welt

Als Insel-Fotografin ist Lilo Tadday international bekannt: Auf Helgoland betreibt sie eine Fotogalerie, in der sie Motive aus der ganzen Welt anbietet. Trotz veränderter Gästeströme auf der Insel kann die Galerie auf Stammkundschaft zählen.
„Meine Fotoarbeiten, die auf Helgoland und auf vielen Reisen entstanden sind, empfinde ich wie Knoten in einem Netzwerk, dessen Fäden – Erlebnisse, Begegnungen, Stimmungen – von meiner Galerie aus unseren Planeten umspannen“, sagt Fotografin und Galeriebetreiberin Lilo Tadday. Seit 25 Jahren ist sie in der Hummerbude 36 am Scheibenhafen auf Helgoland aktiv: Die Insel-Fotografin betreibt die „wohl kleinste Fotogalerie“ in Deutschland, wie schon die Frankfurter Allgemeine Zeitung titelte. Die geborene Karlsruherin fand in den 1970er Jahren ihren Weg auf die Insel. „Seitdem bin ich geblieben“, sagt Lilo Tadday. „Die Hummerbuden wurden im Zuge des Projekts Kunst-Kultur und Knieper Anfang der 1990er umgewidmet“, berichtet die Fotografin. „Ich habe mich mit einem Konzept beworben, das ich hier bis heute umsetze.“
In der vollständig umgebauten Hummerbude bietet Lilo Tadday ein unerschöpfliches Archiv an Bildern von Helgoland und aus anderen Teilen der Welt. Besonders in Erinnerung geblieben sind der Künstlerin zwei Fahrten an Bord des Forschungseisbrechers Polarstern. „Ich durfte als artist in residence teilnehmen. Die Reisen waren große Abenteuer, alles war neu und aufregend, und meine Landschaftsbilder aus dem ewigen Eis der Arktis sind mir bis heute der wohl wertvollste Schatz in meinem Archiv.“
Geschätzt ist die Fotogalerie bei den Gästen Helgolands: Die Anzahl der Tagesgäste sank in den letzten Jahren zwar stark, doch die Übernachtungszahlen stiegen. Eine Entwicklung, die in der Galerie für weniger Stress sorgt, so Lilo Tadday. „Wir finden mit unseren Kunden mehr Zeit und Muße für Austausch und Verkaufsgespräche. In meinen 25 Jahren hier habe ich viele Stammkunden gewinnen können, die immer wieder gerne auf die Insel kommen und auch zu uns in die Galerie.“ Da aber während der Corona-Pandemie Bestellungen auch vermehrt online eingingen, entstehe aktuell ein neuer, zeitgemäßer Webauftritt. „Natürlich ist das Verkaufen von Bildern in der digitalen Zeit nicht einfacher geworden. Umso schöner ist es dann, wenn erkannt und geäußert wird, dass die bei uns gezeigte Bilder ihre eigene, ganz besondere Sprache sprechen.“
Auch international ist die Fotografin bekannt. In zahlreichen Museen in Deutschland, Uganda, China und Japan stellte sie ihre Arbeiten aus. Aktuell sind Motive im Flughafengebäude auf Helgoland zu sehen. „Dass sich meine Fotografien von unserer winzigen Insel aus in die Welt verteilen, empfinde ich als Belohnung in sich“, sagt Lilo Tadday. „Trotz der digitalen Bilderflut erfüllt mich mein gelerntes Fotografenhandwerk mit Stolz.“ Auch empfinde sie sich als Chronistin der sich schnell verändernden Ära der Fotografie und „setze gerne mit unserer Galerie weiterhin dem inflationären Fotografieren etwas entgegen.“ Seit 2017 wird sie hierbei tatkräftig von ihrem Mann Klaus Furtmeier unterstützt, der in allen Aufgabenbereichen mit anpackt. Zufrieden sei sie sehr, so die Künstlerin, mit ihrem Archiv, ihrem Garten unter dem Leuchtturm, den fünf Enkelkindern. „Es wäre vielleicht vermessen zu sagen, dass wir der Fotogalerie weitere 25 erfolgreiche Jahre wünschen, doch solange wir Freude daran haben, werden wir uns mit unseren Motiven präsentieren“, sagt Lilo Tadday.
Die Galerie in der Hummerbude 36 ist in der Saison grundsätzlich täglich von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Zum Jubiläum 2023 sind besondere Angebote und der neue Internetauftritt geplant.
Mehr unter: www.foto-helgoland.de