Medieninformation vom 14. Mai 2021

Corona setzt dem Export als eine wichtige Stütze zu

Die Offenheit der deutschen Volkswirtschaft ist traditionell eine Stärke. In der Corona-Krise muss sich diese allerdings neu beweisen. Jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland ist vom Export abhängig, in der Industrie sogar jeder zweite. Unternehmen wie Politik sind aufgrund der Pandemie jedoch national und international derzeit in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt. So haben Exportbetriebe nach wie vor mit der Pandemie zu kämpfen. „Das trifft die exportorientierte Region Schwarzwald-Baar-Heuberg in besonderem Maße. Wir hatten 2018 eine Exportquote von knapp 46 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe“, verdeutlicht Dr. Harald Marquardt, Vorsitzender des Vorstands der Marquardt Gruppe in Rietheim-Weilheim und Vizepräsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.
„Erfreulicherweise hat sich das außenwirtschaftliche Umfeld nach einem harten Jahr 2020 in der Zwischenzeit wieder stabilisiert und die Exporte – unterstützt durch die Nachfrage insbesondere aus China und den USA – steigen wieder“, so Marquardt .
Nichtsdestotrotz zählen Reiserestriktionen, Lieferengpässe und Protektionismus nach Umfragen der deutschen IHK-Organisation, der Auslandshandelskammern und auch der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg seit einem Jahr zu den größten Herausforderungen für international agierende Unternehmen. Aufgrund vieler Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen können Unternehmen ihre Manager, Techniker oder Vertriebsmitarbeiter oftmals nicht zu ihren Kunden und Lieferanten schicken und wichtige Messen finden nicht statt.
Hinzu kommen Störungen der weltweiten Lieferketten, die den Aufschwung verzögern. „Aktuell leiden zum Beispiel viele Industriebranchen, von der Automobilfertigung bis zur Unterhaltungselektronik, unter ausbleibenden Zulieferungen von Halbleiterchips und Transportcontainern. Dies betrifft auch Betriebe in unserer Region“, erklärt Dr. Harald Marquardt, dessen Unternehmen ein wichtiger Automobilzulieferer von mechatronischen Bediensystemen ist.
Teilweise müssten Unternehmen nach neuen Betätigungsfeldern suchen oder ihre Lieferantenbeziehungen diversifizieren. Auch Verlagerungen von eigenen ausländischen Produktionsstandorten seien ein Trend, der nach Angaben der Betriebe derzeit relevanter wird. Insbesondere der europäische Raum und angrenzende Regionen stehen im Blickfeld deutscher auslandsaktiver Unternehmen, aber auch „China+1", also die Ergänzung von Produktionsstätten in China um einen weiteren Standort im asiatisch-pazifischen Raum.