In der Metropolregion geht mehr
Solide in Sachen Stabilität, mit Nachholbedarf bei der Innovationskraft – dieses Zeugnis stellt eine Studie des Beratungs- und Forschungsdienstleisters IW Consult der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) aus. Mit der Studie will die IHK Metropolregion Rhein-Neckar, an der auch die IHK für Rheinhessen beteiligt ist, die Resilienz des Wirtschaftsraums ermitteln, Zukunftsszenarien und Handlungsempfehlungen ableiten.
Bescheinigt wird der Region am Drei-Bundesländer-Eck um Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg eine hohe Lebensqualität für die 2,3 Millionen Einwohner, eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur sowie eine exzellente Hochschul- und Wissenschaftslandschaft. Das alles nutzt der Wirtschaftsleistung. Die Studie verweist auf die vier „Megatrends“ Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel und Deglobalisierung. Und da sorgen in der MRN die relativ starke chemische Industrie, der ITund Kommunikationsbereich, Life Sciences und der Automobilsektor mit ihren nationalen und internationalen Abhängigkeiten für stärkere Anfälligkeit bei Krisen.
Das Fazit für die Region: Destabilisierend auf die Wirtschaft wirkt der hohe kommunale Schuldenstand, stabilisierend das Qualifikationsniveau der Beschäftigten. Licht und Schatten weist die Studie bei digitaler und Verkehrsinfrastruktur nach. Eine unterdurchschnittliche Branchendiversität sorgt für erhöhte Abhängigkeit von den Kernbranchen, in Sachen Unternehmensgrößen jedoch ist die Region breit aufgestellt. Zu Forschung und Entwicklung lautet der Befund: Gut, aber es geht mehr. Rückläufig seien die Gründungsdynamik und die Dichte digitaler Startups sowie die Patentanmeldungen.
Stabile und zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen sind das Fundament einer resilienten Wirtschaftsregion. Für die MRN gilt es daher, die erkannten Defizite in der Infrastruktur zu überwinden, die MINT-Bildung stark zu fördern und letztlich auch das Image der Region zu schärfen, um für nationale und internationale Talente als zukunftsorientierte Wirtschaftsregion attraktiv zu sein.
Michael Kundel, Vizepräsident der IHK für Rheinhessen
Auffällig ist, dass Worms mit einer Beschäftigungsquote von 64,1 Prozent besser dasteht als die MRN insgesamt (Stand: 2022), aber bei einer Bruttowertschöpfung von 73.901 Euro pro Beschäftigtem hinter den 77.000 Euro der gesamten Region zurückbleibt. Schlechter steht Worms beim Schuldenstand der Kernhaushalte da, sowie, obgleich Hochschul-Standort, beim Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter – mit 11,8 Prozent gegenüber 20,4 in der gesamten Region. Die Studie bescheinigt Worms eine gute Verkehrsanbindung, ÖPNV-Durchdringung und Breitbandversorgung. Als nachteilig nennt die Studie die geringere Branchendiversität, die niedriger sei als in der Region insgesamt. Auch bei der Gründungsintensität im Bereich High Tech und der Dichte digitaler Startups gebe es bei Worms im Vergleich zu gesamten Metropolregion noch Nachholbedarf.
Die Risiken der Befunde für die Bruttowertschöpfung sind erheblich. Die Handlungsempfehlungen lauten: Infrastrukturausbau, verstärkte MINT-Bildung, Imageauffrischung der Metropolregion, Ansiedlung von Zukunftsbranchen sowie eine gründliche Verbesserung der Innovationsfähigkeit der Region inklusive Erschließung von Gewerbe- und Industrieflächen und die Schaffung von Innovationsfonds.
RESILIENZSTUDIE MRN
Für die Studie hat IW Consult als Teil des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der IHKs statistische Daten ausgewertet, eine Unternehmensumfrage und Experteninterviews durchgeführt. Die kompletten Ergebnisse finden sich im Onlineartikel der Pressemeldung.
Für die Studie hat IW Consult als Teil des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der IHKs statistische Daten ausgewertet, eine Unternehmensumfrage und Experteninterviews durchgeführt. Die kompletten Ergebnisse finden sich im Onlineartikel der Pressemeldung.
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