Der erste Spatenstich ist gemacht

Der erste Spatenstich auf dem neuen Mainzer Life-Science-Campus ist gemacht. Zwischen der Hochschule und dem Innovationspark Kisselberg baut die Innovationspark Mainz GmbH ein dreigeschossiges Gebäude mit modernster technischer Ausstattung und nachhaltiger Energieversorgung.
Ziel ist, die Nachfrage ansiedlungsinteressierter Unternehmen und Forschungsinstitute so schnell wie möglich zu bedienen. Mehr als die Hälfte der Labor-Flächen mit flexiblen Größen sind vermietet. Zwölf Hektar, wovon gut zehn bebaubar sind, werden derzeit in der so genannten Hochschulerweiterungsfläche entwickelt. Sechs Hektar besitzt die Stadt, 3,7 die Innovationspark Mainz GmbH. Der Rest gehört dem Land. „In direkter Nachbarschaft zu Universität und Hochschule bietet der Standort optimale Voraussetzungen für ein Cluster aus Forschung und innovationsgetriebenen Branchen“, teilt die Projektgesellschaft mit, zu der J. Molitor Immobilien, G.L. Kayser Immobilien und die Immobiliengesellschaft Mainz (IGM) gehören: „Für ein Cluster ist die räumliche Nähe der Akteure absolut elementar, für eine enge Vernetzung ist das Areal an der Saarstraße der optimale Standort.“
Um die aktuelle bundesweite und internationale Aufmerksamkeit für den Wirtschaftsstandort Mainz zu nutzen, müssten interessierten Unternehmen nun schnellst- möglich auch konkrete Angebote mit klaren Zeitschienen bereitgestellt werden. „Die öffentliche Erschließung läuft, Straßen und Wege werden wir wohl bis Jahresende haben“, sagt der Ingelheimer Bauunternehmer und Molitor-Geschäftsführer Tim Gemünden. Nach knapp einem dreiviertel Jahr habe auch die Baugenehmigung vorgelegen. Kurz vor Weihnachten solle das Richt- fest steigen, die Fertigstellung ist geplant für Sommer 2025
Möglichst kleiner CO2-Fußabdruck hat Priorität
„Die Vermietung läuft gut“, sagt Gemünden. LAB 1, das erste, gut 3.000 Quadratmeter große Gebäude, sei im Grunde voll. Auf knapp unter zehn Mieter läuft es hin- aus. Für LAB 2, das rund 8.000 Quadratmeter groß sein soll, ist der Bauantrag eingereicht. „Grünes Licht bis Jahresende wäre ordentlich, auch wenn dann alle Fristen gerissen wären“, sagt Gemünden. Sich in Geduld zu üben, ist offenbar Tagesgeschäft. Ab der Baugenehmigung sei mit zweijähriger Bauzeit zu rechnen. Man werde, sagt Molitor-Geschäftsführer F. Albrecht Graf von Pfeil, die aus dem Bau von LAB 1 gewonnenen Erkenntnisse noch einmal verfeinern. In LAB 3 werde man perspektivisch über eine Art Beratungszentrum für Start-ups und Institutionen nachdenken. Hier liegt noch keine konkrete Zeitplanung vor.
Einen möglichst geringen CO2-Fußab- druck zu hinterlassen, habe bei der Entwicklung Priorität, sagt Gemünden. Das Gebäude wird aus Holzwerkstoff mit Holzfaserdämmung errichtet, die Fassade als CO2-Speicher genutzt. Zudem werde die Fassade des nicht klar nach Norden ausgerichteten Gebäudes rundum mit Photovoltaik-Modulen bestückt. „Das Gebäude hat einen sehr hohen Strombedarf. Man kann die Dachfläche aufgrund der notwendigen Anlagen nicht komplett überbauen“, erläutert Gemünden. Stattdessen wird sie großteils begrünt, samt Regenrückhaltesystem. Dass der Absprachebedarf mit Bauaufsicht und Feuerwehr größer war als gewohnt, liegt auf der Hand. Ein kaltes Nahwärmenetz, Geothermie und eine Niedrigtemperatur-Flächenheizung mit passiver Kühlung zählen zur Ausstattung. Solar-Carports sind an Ladestationen und das Gebäude gekoppelt. Weil der Energiebedarf in Laboren groß ist, gelinge die bilanzielle energetische Selbstversorgung dennoch nicht ganz.
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