Jahresabschluss 2017

Gut gewirtschaftet haben 2017 nicht nur Unternehmen in der Region Rhein-Neckar. Auch die IHK hat ihre Hausaufgaben gemacht und präsentiert einen bemerkenswerten unspektakulären Jahresabschluss. Planmäßig löste sie Rücklagen auf und sorgt nun für das nächste große Ziel vor: mit ihren Mitgliedsunternehmen kraftvoll den Weg der Digitalisierung gehen. 

„Es ist ein guter Jahresabschluss“, erklärt Mathias Grimm, Kaufmännischer Geschäftsführer bei der IHK Rhein-Neckar. „Mit einem Betriebsergebnis von minus 62.000 Euro zeichnen wir eine rote Null. Wir haben 2017 eine halbe Million gespart und zugleich Mehrerträge von rund 300.000 Euro. Das zeigt, dass wir sorgfältig rechnen und vor allem bei den Betriebsausgaben sehr nah an unseren Planungen sind“, so Grimm weiter.

Zufrieden ist er auch mit dem Gesamtergebnis für 2017 von minus 989.000 Euro. Ein negatives Betriebs- und Jahresergebnis ist derzeit Teil der Finanzstrategie der IHK Rhein-Neckar. Ein Punkt, über den sich ein Unternehmen normalerweise nicht freuen würde, der IHK-Finanzleiter Erwin Brenner aber gute Arbeit attestiert: Die IHK Rhein-Neckar hat ihr Eigenkapital seit 2012 kontinuierlich gesenkt, von 51 auf 33,1 Millionen Euro im Jahr 2017. „Mit modernen Analyseprogrammen und klarem Blick bewerten mein Team und ich ununterbrochen, welche Rücklagen notwendig sind und welche nicht“, erläutert Brenner. In den Jahren zuvor wurden bewusst Defizite geplant, um nicht mehr benötigte Rücklagen abzubauen. 2017 löste die IHK ihre Liquiditätsrücklage, 2016 noch in einer Höhe von über zwei Millionen Euro, sowie Rücklagen für Reparaturen gänzlich auf, da sie diese nun aus dem laufenden Haushalt bestreiten kann.

Davon profitieren die Mitgliedsunternehmen: 2017 konnten die Grundbeiträge erneut spürbar gesenkt werden. Diese Reform entlastet die Unternehmen der Region um 1,1 Millionen Euro pro Jahr.

„Eine halbe Million werden wir aber in unsere neue Digitalisierungsstrategie investieren“, sagt Grimm. Eine Digitalisierungsrücklage soll bis 2020 internen Projekten dienen, die gleichzeitig IHK-Mitgliedern Vorteile bringen. Beispielsweise sollen neue digitale Lösungen das Verfahren bei den Sach- und Fachkundeprüfungen beschleunigen oder das Veranstaltungsmanagement verschlankt und effizient gestaltet werden. Dazu gehört auch, die Mitgliedsunternehmen bei der Digitalisierung im eigenen Betrieb mit Seminaren, Veranstaltungen, Info-Materialien und individuellen Beratungen zu unterstützen.

Struktur und Höhe der Rücklagen beschließt die Vollversammlung. Daran muss sich die IHK halten und so auch positive Abweichungen wie Mehrerträge und Minderaufwand wie in diesem Fall als Ergebnis ausweisen. Wie der Überschuss 2017, also das Ergebnis in Höhe von 934.000 Euro, in den Folgejahren genutzt wird, darüber entscheiden am Ende die Mitgliedsunternehmen der IHK in der Vollversammlung. „In jedem Fall werden wir weiterhin sehr viel Kraft in die Aus- und Weiterbildung stecken“, so Grimm. Denn fast die Hälfte der Unternehmen zwischen Rhein und Odenwald könne offene Stellen nicht besetzen. Auf der „To-do-Liste der IHK ganz oben“ stehe 2019 zudem der Einsatz für eine gute verkehrliche Erreichbarkeit der innerstädtischen Wirtschaft.

Sorgsam mit den Beiträgen ihrer Mitgliedsunternehmen umzugehen und effizient zu wirtschaften, hat für die IHK Rhein-Neckar immer oberste Priorität. Ihre Bilanzrechnung veröffentlicht sie jedes Jahr nach der Verabschiedung durch die Vollversammlung.