Technologietransfer: Her mit den Ideen!
Unternehmen brauchen innovative Produkte, Dienstleistungen und Prozesse. Doch der Weg dorthin ist oftmals steinig. Ein möglicher Partner: die IHK Her mit den Ideen! Doch so einfach ist das in der Praxis nicht, und nicht immer findet die Innovation ihren Weg zu denjenigen, die sie womöglich dringend gebrauchen könnten.
Wer langfristig als Unternehmen bestehen will, muss auf Trends reagieren, neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Die Innovationsfähigkeit ist der zentrale Faktor für den Erfolg, sie ist der Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit. Seit langem ist jedoch klar: Deutschlands Innovationskraft stagniert. Laut dem Innovationsindikator, herausgegeben unter anderem vom Bundesverband der Deutschen Industrie und dem Mannheimer ZEW, liegt Deutschland bei der Fähigkeit, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, im Vergleich mit 35 Volkswirtschaften nur noch auf Rang 12.
Woran das liegt, dazu liefert die Resilienz-Studie der IHK Metropolregion Rhein-Neckar, die Kooperationsmarke der vier Industrie- und Handelskammern in der Metropolregion, ein paar Antworten. Wobei Resilienz hier verstanden werden soll als Fähigkeit, agil und schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren. Danach verfügt die Metropolregion Rhein-Neckar über eine im Vergleich mit anderen Metropolregionen in Deutschland moderat bis gut ausgeprägte Resilienz. Diese beruht allerdings vorwiegend auf einer starken wirtschaftsstrukturellen Stabilität und damit verbundenen bereits vorhandenen traditionellen Stärke. Die Innovativitätswerte indes sind eher niedrig. Denn es gelingt nicht, vorhandene Stärken wie die große Anzahl an Hochschulen, in schlagkräftige und attraktive Innovationen umzusetzen.
Eine Lösung lautet: Vernetzung. Neueste technologische Lösungen und Impulse, die etwa in Hochschulen oder Forschungsinstituten entstehen, müssen ihren Weg zu den Mittelständlern finden, um dort die Innovationsleistung zu steigern. Umgekehrt müssen Unternehmen auch bereit sein, über den Tellerrand zu blicken, Innovation ist kein "nice to have", sondern die Suche nach neuen Ideen sowie der Verbesserung bereits bestehender Produkte, Dienstleistungen und Strukturen muss jeden Tag aufs Neue stattfinden. Initiativen hier in der Region wie VIVET setzen dabei bereits um, was in der Resilienz -Studie gefordert wird: Reallabore schaffen, in denen Innovation testweise stattfinden kann.
Dass das Erfinden nicht den Ingenieuren vorbehalten bleibt, sondern eine Frage der Einstellung ist, zeigt die Geschichte von Georg Armbrüster. Der hatte mal Slavistik studiert und ist, nachdem er eine Therapiekatze für Menschen mit Demenz auf den Markt gebracht hat, jetzt Industriepartner in einem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt zur Entwicklung von interaktivem Therapiespielzeug für Kinder mit psychosomatischen Beschwerden. Nicolai Stern wiederum hat eine Nische in der Baubranche entdeckt, das grabenlose Bohren zur Leitungsverlegung. Unterstützt wird er dabei von der IHK und vom Mannheimer Traditionsunternehmen Sax + Klee, das ihm den notwendigen Teststand zur Erprobung von "Bob" und "Buddel" zur Verfügung stellt.
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