Verkehr & Mobilität
ÖPNV & Schienenverkehr
Die IHK Potsdam spricht sich für einen effizienten und leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Hauptstadtregion aus. Das sind ca. sechs Millionen Einwohner auf 30.000 km² sowie unzählige Gäste im Bereich Tourismus. Dafür müssen viele Beteiligte im öffentlichen Nahverkehr in Berlin und Brandenburg künftig enger zusammenarbeiten, denn die Herausforderungen nehmen stetig zu. Vor allem im Schienenverkehr verlangen wachsende Pendlerzahlen nach größeren Kapazitäten, engeren Taktungen und Erweiterungen im Verkehrsnetz. Gleichzeitig sind bestehende Infrastrukturen und Verkehrsmittel instand zu halten.
Die gegenwärtige Debatte legt daher den Fokus häufig auf die finanzielle Ausgestaltung. Jedoch dürfen auch verkehrliche und umweltpolitische Fragestellungen nicht ausgeblendet werden.
Berlin-Brandenburger Schienenverkehr
Das Fernverkehrsnetz der Region Berlin-Brandenburg ist vorwiegend auf das Zentrum, dem Berliner Hauptbahnhof, ausgerichtet. Die Fernverkehrszüge (ICE, IC) halten überwiegend in den großen stark frequentierten Bahnhöfen der größeren Städte. Beide Länder verfügen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) über einen der flächenmäßig größten Verkehrsverbünde Europas.
Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) nimmt die Aufgabenträgerschaft für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wahr und bedient sich für Aufgaben der Planung, Organisation und Abwicklung des SPNV des VBB als sogenannte SPNV-Regieebene. Welche Potenziale der Schienenverkehr für die Potsdamer Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung bereit hält, hat die IHK Potsdam an der Drehscheibe Potsdam-Golm untersucht.
Der Schienengüterverkehr wird zum großen Teil nachts über das Netz des Fernverkehrs und SPNV abgewickelt. Der DIHK gab ein Kurzgutachten in Auftrag, das Empfehlungen für eine neue Bahnpolitik für mehr Güter auf der Schiene formuliert.
Landesnahverkehrsplan 2018
Das ÖPNV-Gesetz des Landes Brandenburgs sieht alle fünf Jahre für den Bereich des SPNV eine Fortschreibung des Landesnahverkehrsplans vor. Wichtig ist, dass die Erstellung im Dialog mit den kommunalen Aufgabenträgern des üÖPNV, den Verbänden, den Kommunen, den Verkehrsunternehmen und den Bürgerinnen und Bürgern erfolgt. Im Oktober wurde von Infrastrukturministerin Kathrin Schneider sowie von VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel der Entwurf für den neuen Landesnahverkehrsplan vorgelegt. Es sollen rund 8 % mehr Leistung im Regionalverkehr bestellt werden.
Die IHK setzt sich seit Jahren für eine Ausweitung des ÖPNVs im Kammerbezirk ein. Insbesondere der Wiederaufbau von zahlreichen S-Bahn sowie Bahnlinien wurde von der Wirtschaft immer wieder eingefordert. Im neuen Nahverkehrsplan ist nun zumindest als erster Schritt eine vertiefte Prüfung der Strecken vorgesehen. Die Träger öffentlicher Belange, Kommunen, Verkehrsunternehmen, Verbände und Bürger konnten bis 4. Dezember 2017 zum neuen Plan Stellung nehmen.
Grenzüberschreitender Verkehr
Im Herzen Europas muss Verkehrsinfrastruktur auch über die Landesgrenzen hinaus gedacht werden. Doch mit Blick auf das Nachbarland Polen gibt es Probleme bei der Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Infrastruktur. Dieser Zustand wird sich nur langfristig ändern, meint Gudolf Schülke, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg.
„Auch zwei Jahrzehnte nach der Deutschen Einheit sind die Bahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen im Vergleich zum Straßenverkehr immer noch nicht konkurrenzfähig. Der grenzüberschreitende öffentliche Nahverkehr steckt noch in den Kinderschuhen. Um die Chancen grenzüberschreitender Kooperationen nutzen zu können, brauchen wir heute dringender denn je attraktive Verbindungen zwischen den Wirtschaftszentren im deutsch-polnischen Grenzraum.“
Für den Ausbau der Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin gibt es mittlerweile einen Staatsvertrag. Allerdings soll die Ertüchtigung und Elektrifizierung der fehlenden 30 Kilometer erst im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Konkret werden im derzeitigen Entwurf des LNVP acht Entwicklungskorridore genannt - etwa Engpassbeseitigung im S-Bahnnetz oder im RE1 von Brandenburg/Havel bis nach Frankfurt (Oder).
IHK-Studien, -Forderungen und Vorträge
Die IHKn in Berlin und Brandenburg haben eine Studie zum Handlungsbedarf für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und Polen erarbeitet und daraus konkrete Forderungen an die Politik abgeleitet. Als Service haben wir für Sie thematischer Vorträge aus unserem 2013 durchgeführten Symposium zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs zwischen Deutschland und Polen zusammengetragen:
- VBB
- DB Netz AG
- PKP PLK S. A.
- ETC Transport Consultant
- SMA und Partner AG