"Biomasse für Energiewende und Klimaschutz nutzen"

Die Herausforderungen der Energiewende und des Klimaschutzes erfordern innovative Lösungen, die gleichzeitig ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigen. Ein vielversprechender Ansatz ist die verstärkte Nutzung der regionalen Biomassepotenziale. Besonders in den Bundesländern Brandenburg und Berlin gibt es noch erhebliche Reserven, die für die stoffliche und energetische Nutzung wichtig sind.
Ein Weg, die Herausforderungen der Energiewende anzugehen, ist es, die regionalen Biomassepotenziale besser zu nutzen. Biomasse bietet vielfältige und witterungsunabhängige Einsatzgebiete und nimmt mit einem Anteil von knapp 50 Prozent an der erneuerbaren Endenergie bereits die führende Rolle als erneuerbarer Energieträger ein. Als Teamplayer mit anderen erneuerbaren Energieträgern kann Biomasse flexibel eingesetzt sowie unkompliziert gespeichert und gelagert werden.
Besonders in Brandenburg und Berlin, wo die Ressourcen an biogenen Rest- und Abfallstoffen noch nicht vollständig ausgeschöpft sind, bietet sich enormes Entwicklungspotenzial. Darüber hinaus liefert Biomasse einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung entlang unterschiedlicher Lieferketten. Aus klimatischen und ökologischen Gründen ist eine bessere Verwendung von Biomasse in einer kreislauforientierten Wirtschaft notwendig und bietet Potentiale für eine starke und zukunftsfähige Wirtschaft in der Region Berlin-Brandenburg.
Die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg haben das Positionspapier „Biomasse für Energiewende und Klimaschutz nutzen“ (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 124 KB)gemeinsam erarbeitet, um die Besonderheiten klarzustellen und einen entsprechenden Stellenwert in der politischen Debatte zu erreichen.

Die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg fordern:

  1. Die Potenziale von Biomasse sind in Zukunft noch besser zu nutzen, da sie nicht nur eine der wenigen heimischen Rohstoffquellen darstellt, sondern eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft stärkt und zur lokalen Wertschöpfung beiträgt.
  2. Über die Verwendung von Biomasse muss die langfristige Wirtschaftlichkeit entscheiden. Außerdem sollte der stofflichen Nutzung von Biomasse Vorrang vor der energetischen Nutzung gewährt werden.
  3. Kleinteilige, politisch getriebene Einschränkungen der Nutzungsbereiche von Biomasse sind zu vermeiden.
  4. Bei der Nutzung von Biomasse ist eine regionale Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Darüber hinaus sind Biomassepotenziale nachhaltig zu heben, unter Umständen auch überregional.
  5. Biomasse ist als nachhaltige stoffliche und energetische Kohlenstoffquelle zu stärken. Gleichzeitig ist Biomasse als langfristige Kohlenstoffsenke zu nutzen.
  6. Die Erzeugung von Biomasse ist bei der Flächennutzungsplanung im Rahmen der Energiewende aktiv mitzudenken.
  7. Biomasse und Biomassekraftwerke sind in der kommunalen Wärmeplanung und im Hinblick auf die Versorgungssicherheit beim Strom zu berücksichtigen. Vorhandene Gasnetze sollten für die Einspeisung von Biomethan weitergenutzt werden.
  8. Zum Erreichen der Verkehrswende sind faire und stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, welche biomassebasierte Kraftstoffe nicht benachteiligen. Um den Luftverkehr klimafreundlicher zu gestalten, ist die Beimischung biomassebasierter Flugkraftstoffe zu fokussieren.