Kammerbezirk in Zahlen
Bevölkerung und Beschäftigung
Der Arbeitsmarkt im Kammerbezirk Westbrandenburg hat sich in den vergangenen Jahren äußerst stabil entwickelt. Die Arbeitslosigkeit hat kontinuierlich abgenommen, Beschäftigung wurde aufgebaut. Der Fachkräftemangel ist bei vielen Unternehmen vorherrschende Sorge für die Geschäftsentwicklung. Angesichts der Bevölkerungsprognosen dürfte sich dies für einige Regionen stark zuspitzen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle abhängigen zivilen Erwerbspersonen ist die gängigste Kennzahl zur konjunkturellen Beurteilung des Arbeitsmarktes. Die Arbeitslosenquote hat sich in den Landkreisen des Kammerbezirks in den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert. Auch die Corona-Krise konnte dank Kurzarbeitergeldregelungen diesen Trend nicht nachhaltig stoppen. Im Oktober 2021 lag die Arbeitslosenquote in allen Landkreisen bereits wieder unter dem Vorkrisenniveau.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einer Region ist ein Indikator für die wirtschaftliche Dynamik einer Region. Zudem ist diese Kennzahl bedeutend für die Steuereinnahmen und Zuweisungen des Bundes an die jeweiligen Landkreise.
In allen Landkreisen des Kammerbezirks ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seit 2010 kontinuierlich angestiegen. Den stärksten prozentualen Zuwachs konnte Teltow-Fläming mit 21,7 Prozent verzeichnen. In absoluten Zahlen war der Anstieg in der Stadt Potsdam mit 13.730 am größten.
Die Grafik spiegelt die Jahresvergleichsstichtage jeweils zum 30. Juni wieder.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen
Zum Stichtag 31. März 2021 waren drei Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kammerbezirk Potsdam im Dienstleistungssektor angestellt, darunter wiederum vorrangig im Bereich der öffentlichen und sonstigen Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit. Mit 32,9 Prozent der SV-Beschäftigten stellt dies die größte Untergruppe im Kammerbezirk dar. Die Verteilung in den einzelnen Landkreisen ist dabei unterschiedlich. So ist der Anteil in Potsdam als Landeshauptstadt mit vielen Verwaltungen und Behörden mit 43,2 Prozent am höchsten. Dem gegenüber liegt dort der Anteil an SV-Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe mit 2 Prozent am niedrigsten. Dieser Anteil ist dagegen in Teltow-Fläming und der Prignitz mit jeweils 22 Prozent deutlich stärker ausgeprägt.
ausgewählte Wirtschaftsbereiche
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Anzahl
|
Veränderung ggü. 2020 in %
|
Anteil an gesamten SvB in %
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Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
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8.084
|
-4,9
|
2,0
|
Produzierendes Gewerbe
|
94.719
|
-0,8
|
22,9
|
Verarbeitendes
Gewerbe |
57.767
|
-1,4
|
14,0
|
Energieversorgung
|
1.897
|
0,2
|
0,5
|
Wasserversorgung,
Entsorgung u.ä. |
3.638
|
0,9
|
0,9
|
Baugewerbe
|
28.672
|
0,3
|
6,9
|
Dienstleistungsbereiche
|
310.262
|
0.9
|
75.1
|
Handel; Instandhaltung
und Reparatur von Kfz |
52.083
|
-0,7
|
12,6
|
Verkehr und Lagerei
|
34.653
|
7,3
|
8,4
|
Gastgewerbe
|
12.973
|
-7,6
|
3,1
|
Information und
Kommunikation |
8.665
|
1,4
|
2,1
|
Finanz-, Versicherungs-
u. Untern.dienstl., Grundstücks- und Wohnungswesen |
66.052
|
-0,7
|
16,0
|
Öffentliche und
sonstige Dienstl., Erziehung u. Gesundheit |
135.836
|
1,6
|
32,9
|
Insgesamt
|
413.067
|
0,4
|
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Bevölkerungsentwicklung und Durchschnittsalter
Die Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre wie auch die amtliche Bevölkerungsvorausberechnung stellen sich in den Landkreisen des Kammerbezirks sehr unterschiedlich dar. Während die von Berlin weiter entfernteren Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin bereits einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hatten, der sich laut Prognose fortsetzen wird, dürfte sich in Oberhavel, Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark und insbesondere in der Landeshauptstadt Potsdam das Bevölkerungswachstum fortsetzen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich beim durchschnittlichen Bevölkerungsalter in den Landkreisen. Die Prignitz und Ostprignitz-Ruppin verzeichnen die höchsten Werte. Die Stadt Potsdam hat mit durchschnittlich 42,7 Jahren die jüngste Bevölkerung im Kammerbezirk und liegt damit als einziger Landkreis bzw. kreisfreie Stadt unter dem Bundesdurchschnitt von 44,5 Jahren. Gleichzeitig ist dies keine unübliche Beobachtung bei universitären Großstädten.