Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement - Fachrichtung Großhandel

Welche Arbeitsgebiete sind typisch für den Beruf?

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement in der Fachrichtung Großhandel sind in allen Branchen der Wirtschaft bei Unternehmen des Handels oder der Industrie tätig. Einsatzfelder sind: Beschaffung von Waren im In- und Ausland, ihre Lagerung, Marketing und Vertrieb an Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistungssektoren sowie das Anbieten von waren- und kundenbezogenen Dienstleistungen.
Quelle: BiBB-Link der Berufsseite einfügen: BIBB / Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen

Welche beruflichen Fähigkeiten werden erlangt?

Die Berufsausbildung gliedert sich in:

Fachrichtungsübergreifende berufsprofilgebende Qualifikationen:

  • Warensortiment zusammenstellen und Dienstleistungen anbieten,
  • handelsspezifische Beschaffungslogistik planen und steuern,
  • Einkauf von Waren und Dienstleistungen marktorientiert planen, organisieren und
  • durchführen,
  • Marketingmaßnahmen planen, durchführen, kontrollieren und steuern,
  • Verkauf kundenorientiert planen und durchführen,
  • Distribution planen und steuern,
  • kaufmännische Steuerung und Kontrolle durchführen und
  • Arbeitsorganisation projekt- und teamorientiert planen und steuern.

Berufsprofilgebende Qualifikationen Fachrichtung Großhandel:

  • Lagerlogistik planen, steuern und abwickeln und
  • warenbezogene Rückabwicklungsprozesse organisieren und durchführen.

Fachrichtungsübergreifende integrative Qualifikationen:

  • Berufsbildung sowie arbeits-, sozial- und tarifrechtliche Vorschriften,
  • Bedeutung des Groß- und Außenhandels sowie Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
  • Umweltschutz,
  • Kommunikation und
  • elektronische Geschäftsprozesse (E-Business).

Wahlqualifikationen/Fachrichtungen/Einsatzgebiete/Anderes?

Ausgebildet wird nach einer der zwei Fachrichtungen:
  • Fachrichtung Großhandel
  • Fachrichtung Außenhandel (Link zum anderen Artikel)
Die Fachrichtung wird im Ausbildungsvertrag vereinbart.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Regelausbildungszeit ist 3 Jahre (36 Monate).

Nach welcher Ausbildungsordnung wird ausgebildet?

Die Rechtsgrundlage ist die Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement vom 19. März 2020.
Inkrafttreten: 01.08.2020

Welche ist die zuständige Berufsschule?

Für Ausbildungsunternehmen in Landkreisen
Zuständige Berufsschule
Beschulungsform
Brandenburg a.d.H. (BRB)
Havelland (HVL)
Potsdam (P)
Potsdam-Mittelmark (PM)
Oberhavel² (OHV²)
Teltow-Fläming (TF)
Oberstufenzentrum Werder
Altenkirch Weg 6 - 8
14542 Werder
Wochenblock
Ostprignitz-Ruppin (OPR)
Prignitz (PR)
Oberstufenzentrum Prignitz
Standort Pritzwalk
An der Promenade
16928 Pritzwalk
Wochenblock
Oberhavel1 (OHV1)
OSZ 1 Barnim
Hans-Wittwer-Straße 7
16321 Bernau
Wochenblock
1 – zuständiges OSZ für die Ämter, Städte und Gemeinden: Fürstenberg, Gransee, Zehdenick und Löwenberger Land
2 - zuständiges OSZ für die Ämter, Städte und Gemeinden: Oranienburg, Hennigsdorf, Velten, Birkenwerder, Glienicke-Nordbahn, Hohen Neuendorf, Leegebruch

Wie läuft die Prüfung ab?

Die Abschlussprüfung findet in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen, Teil 1 und Teil 2, im Rahmen einer gestreckten Abschlussprüfung statt.

Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung

Die Ergebnisse der gestreckten Abschlussprüfung Teil 1 gehen in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein.
Prüfungsfach Dauer und Art Gewichtung
Organisieren des Warensortiments und Dienstleistungen
90 Minuten schriftlich
25% des Gesamtergebnisses

Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung

Prüfungsfach Dauer und Art Gewichtung
Kaufmännische Steuerung von Geschäftsprozessen
60 Minuten schriftlich
15% des Gesamtergebnisses
Prozessorientierte Organisation von Großhandelsgeschäften
120 Minuten schriftlich
30% des Gesamtergebnisses
Wirtschafts- und Sozialkunde
60 Minuten schriftlich
10% des Gesamtergebnisses
Fallbezogenes Fachgespräch zu einer betrieblichen Fachaufgabe im Großhandel
30 Minuten mündlich
20% des Gesamtergebnisses

Ablauf der mündlichen/praktischen Prüfung

Zugangswege zum fallbezogenen Fachgespräch

Dem fallbezogenen Fachgespräch zu einer betrieblichen Fachaufgabe im Großhandel liegt eines der folgenden Gebiete zu Grunde:
  • Verkauf und Distribution
  • Warensortiment und Marketing
  • Einkauf und Beschaffungslogistik
Die Abfrage der gewählten Gebiete erfolgt mit der Anmeldung zur Abschlussprüfung.
Bei der Prüfungsanmeldung wählt der Ausbildungsbetrieb (idealerweise nach zuvor erfolgter betriebsinterner Absprache mit dem/der Auszubildenden) zwischen zwei Varianten für das Fallbezogene Fachgespräch:
  • In der klassischen Variante gibt der Prüfungsausschuss am Tag der Prüfung praxisbezogene Aufgaben vor.
  • In der Report-Variante (Fachaufgabe des Ausbildungsbetriebes mit Report) basiert das Gespräch auf einer vom Prüfling durchgeführten und dokumentierten betrieblichen, praxisbezogenen Fachaufgabe.

Ablauf klassische Variante

Wählt der Ausbildungsbetrieb die klassische Variante, bekommt der Prüfling am Tag des Fachgespräches vom Prüfungsausschuss zwei praxisbezogene Fachaufgaben zur Wahl gestellt. Die beiden Fachaufgaben werden aus unterschiedlichen Gebieten gestellt.
Der Prüfling wählt eine Aufgabe aus und erhält zur Bearbeitung der von ihm gewählten Fachaufgabe und der Entwicklung von Lösungswegen eine Vorbereitungszeit von 15 Minuten.
Das Fachgespräch wird durch den Prüfling mit der Darstellung der Bearbeitung und des Lösungsweges der Fachaufgabe eingeleitet.

Ablauf Report-Variante

Anforderungen an Reporte:
Als Orientierungsmaßstab können folgende Anforderungen für die betriebliche praxisbezogene Aufgabe zu Grunde gelegt werden: (Hinweis Checkliste)
  1. Jede dieser praxisbezogenen Aufgaben soll Bezug zu den Ausbildungsinhalten des Berufsbildes „Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement“ haben und nach dem Grundsatz der vollständigen Handlung eine
  2. Planungs-,
  3. Vorbereitungs-,
  4. Durchführungs- sowie
  5. Auswertungsphase umfassen.
  6. Die Bearbeitung der praxisbezogenen Aufgabe soll einen Lösungsprozess erfordern und mindestens einen Teil eines realen Geschäftsprozesses abbilden. Die Umsetzung des Lösungsprozesses soll die Berücksichtigung bzw. Abstimmung mit verschiedenen Schnittstellen (z.B. vor- und nachgelagerte betriebliche Abläufe/Bereiche, Vertriebspartner, Kollegen, Vorgesetzte, Experten etc.) erfordern. Auch sollte es alternative Lösungswege und Vorgehensweisen, die der/die Auszubildende zur Bearbeitung der praxisbezogenen Aufgabe wählen bzw. selbstständig (in Absprache mit dem Ausbildungsverantwortlichen) entwickeln kann.
  7. Sie ist keine Routineaufgabe für den Auszubildenden, sondern hat herausfordernden Charakter. Bei ihrer Bearbeitung können Probleme und Konflikte bzw. veränderte Bedingungen auftreten, die eine flexible Reaktion erforderlich machen
Hinweise zur Erstellung:
Bei der Report-Variante erstellt der Prüfling für zwei Gebiete jeweils einen höchstens dreiseitigen Report über die Durchführung einer betrieblichen, praxisbezogenen Fachaufgabe.
Der Ausbildungsbetrieb bestätigt die eigenständige Durchführung der Aufgabe und Erstellung der Reporte.
Spätestens zu Beginn des 3. Ausbildungsjahres sollten sich Ausbildungsbetrieb und Prüfling darüber verständigen, welche zwei Gebiete ausgewählt werden und wann die Durchführung der praxisbezogenen Aufgaben im Betrieb erfolgen soll.
Die Durchführungsdauer der Aufgaben ist in der Verordnung nicht festgelegt.
Beachten Sie bitte die verbindlichen Vorgaben zur Erstellung der Reporte (Deckblatt, Schriftgröße etc.
Ablauf des Fachgespräches mit der Report-Variante:
Die Reporte müssen am ersten Prüfungstag der Abschlussprüfung Teil 2 im Bildungsportal hochgeladen werden. Genauere Informationen erhält der Prüfungsteilnehmer rechtzeitig vor der Abschlussprüfung von der zuständigen Stelle (IHK Potsdam).
Aus den beiden Reporten wählt der Prüfungsausschuss zu Beginn des Fachgespräches einen Report aus. Die darin beschriebene Fachaufgabe bildet den Ausgangspunkt für die Entwicklung des fallbezogenen Fachgespräches.
Der Report wird nicht bewertet. Bewertet werden die Leistungen, die der Prüfling im fallbezogenen Fachgespräch erbringt.
Sofern die Report-Variante gewählt wurde, jedoch keine Reporte eingereicht wurden, wird dieser Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet.

Zusatzqualifikation

Laut Ausbildungsordnung ist keine Zusatzqualifikation möglich.

Wann findet die Prüfung statt?

Die Prüfungszeitpunkte sind in der Ausbildungsordnung geregelt:
Prüfungsteil Prüfungszeitpunkt
Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung
Im vierten Ausbildungshalbjahr
Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung
Am Ende der Berufsausbildung
Die Prüfungszeitpunkte werden durch die zuständige Stelle (IHK Potsdam) festgelegt. Die festgelegten Prüfungszeitpunkte werden mit Eintragungsbestätigung des Ausbildungsvertrages mitgeteilt.
Die schriftliche Prüfung findet an bundeseinheitlichen Terminen statt. Informationen zu Prüfungsterminen: Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (IHK-AKA)
Die Termine der mündlichen/praktischen Prüfung teilt die zuständige Stelle (IHK Potsdam) 4-6 Wochen vor Termin mit.

Wie ist der Berufsabschluss dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zuzuordnen?

Dieser Abschluss ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) dem Niveau 4 zugeordnet.

Welche Fortbildungsmöglichkeiten habe ich?

Fortbildung Einordnung im DQR
Fachwirt/-in im E-Commerce (Geprüfte/-r)
DQR 6
Gepr. Berufsspezialist/-in für Vertrieb
DQR 5
Gepr. Fachwirt/-in für Außenwirtschaft - Bachelor Professional in Foreign Trade
DQR 6
Gepr. Fachwirt/-in für Marketing - Bachelor Professional in Marketing
DQR 6
Handelsfachwirt/-in (Geprüfte/-r)
DQR 6
Wirtschaftsfachwirt/-in (Geprüfte/-r)
DQR 6