Kaufmann/-frau für Büromanagement (ab 01.08.2025)

Welche Arbeitsgebiete sind typisch für den Beruf?

Kaufleute für Büromanagement sind in Unternehmen und Betrieben unterschiedlicher Größe in der privaten Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst tätig. Sie unterstützen betriebliche Prozesse und bearbeiten daraus entstehende Fachaufgaben. Sie verfügen über mindestens zwei vertiefte Qualifikationen in den Bereichen: Auftragssteuerung und -koordination; kaufmännische Steuerung und Kontrolle; kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen, Einkauf und Logistik; Marketing und Vertrieb; Personalwirtschaft; Assistenz und Sekretariat; Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement; Verwaltung und Recht sowie öffentliche Finanzwirtschaft.

Welche beruflichen Fähigkeiten werden erlangt?

Die Berufsausbildung gliedert sich in:

Berufsprofilgebende Qualifikationen:

  • Informationsmanagement anwenden
  • Informationsverarbeitung durchführen
  • bürowirtschaftliche Abläufe organisieren
  • Koordinations- und Organisationsaufgaben übernehmen
  • Kundenbeziehungen gestalten
  • Auftragsbearbeitung durchführen
  • Material und externe Dienstleistungen beschaffen
  • personalbezogene Aufgaben übernehmen
  • kaufmännische Steuerung durchführen

Integrative Qualifikationen:

  • Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht
  • Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit
  • digitalisierte Arbeitswelt
  • Arbeitsorganisation und Informationsmanagement gestalten
  • Zusammenarbeit und Kommunikation gestalten

Vertiefende berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in 2 der 10 Wahlqualifikationen:

  1. Auftragsprozess steuern
  2. Instrumente der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle nutzen
  3. kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen gestalten und umsetzen
  4. Einkauf und Logistikprozesse planen, koordinieren und durchführen
  5. Marketing- und Vertriebsaktivitäten mitgestalten
  6. personalwirtschaftliche Prozesse umsetzen
  7. Assistenzaufgaben übernehmen
  8. Öffentlichkeitsarbeit gestalten und Aufgaben des Veranstaltungsmanagements übernehmen
  9. Aufgaben der Verwaltung wahrnehmen und Recht anwenden (für den Öffentlichen Dienst)
  10. Haushaltsmittel planen und bewirtschaften (für den Öffentlichen Dienst)
Die zwei Wahlqualifikationen werden im Ausbildungsvertrag vereinbart. Die vertiefende Vermittlung erfolgt ausschließlich durch den Ausbildungsbetrieb.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Regelausbildungszeit ist 3 Jahre (36 Monate).

Nach welcher Ausbildungsordnung wird ausgebildet?

Die Rechtsgrundlage ist die Die Rechtsgrundlage ist die Verordnung über die Berufsausbildung zum Kaufmann für Büromanagement und zur Kauffrau für Büromanagement (Büromanagementkaufleute-Ausbildungsverordnung – BüroMKfAusbV)* Vom 25. Februar 2025
Inkrafttreten: 01.08.2025

Welche ist die zuständige Berufsschule?

Für Ausbildungsunternehmen in Landkreisen Zuständige Berufsschule Beschulungsform
Brandenburg a.d.H. (BRB)
OSZ Alfred Flakowski - Abteilung 3
Caasmannstr. 11
14770 Brandenburg
Wochenblock
Havelland (HVL)
OSZ Havelland - Abteilung 4
Zu den Luchbergen 26 – 34
14641 Nauen
Wochenblock
Oberhavel (OHV)
OSZ Oberhavel Georg Mendheim - Abteilung 2
André-Pican-Str. 39
16515 Oranienburg
Wochenblock
Ostprignitz-Ruppin (OPR)
Prignitz (PR)
OSZ Ostprignitz-Ruppin - Abteilung 2
Alt Ruppiner Allee 39
16816 Neuruppin
Wochenblock
Potsdam (P)
OSZ 2 Potsdam Europaschule - Abteilung 1
Zum Jagenstein 26
14478 Potsdam
Wochenblock
Potsdam-Mittelmark (PM)
OSZ Werder - Abteilung 2
Altenkirch Weg 6 - 8
14542 Werder
Tageweise
Teltow-Fläming (TF)
OSZ Teltow-Fläming
An der Stiege 1
14943 Luckenwalde
Tageweise

Wie läuft die Prüfung ab?

Die Abschlussprüfung findet in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen, Teil 1 und Teil 2, im Rahmen einer gestreckten Abschlussprüfung statt.

Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung

Die Ergebnisse der gestreckten Abschlussprüfung Teil 1 gehen in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein.
Prüfungsfach Dauer und Art Gewichtung
Informationstechnisches Büromanagement
120 Minuten schriftlich, computergestützt
25% des Gesamtergebnisses

Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung

Prüfungsfach Dauer und Art Gewichtung
Kundenbeziehungsprozesse
150 Minuten schriftlich
30% des Gesamtergebnisses
Wirtschafts- und Sozialkunde
60 Minuten schriftlich
10% des Gesamtergebnisses
Fallbezogenes Fachgespräch auf Grundlage einer der 2 Wahlqualifikationen
20 Minuten mündlich
35% des Gesamtergebnisses

Ablauf der mündlichen Prüfung

Zugangswege zum fallbezogenen Fachgespräch

Dem fallbezogenen Fachgespräch liegt eine der beiden im Ausbildungsvertrag genannten und ggf. mit der Prüfungsanmeldung aktualisierten Wahlqualifikationen zu Grunde. Zu Beginn der Prüfung erfährt der Prüfling, welche der beiden Wahlqualifikationen geprüft wird.
Bei der Prüfungsanmeldung wählt der Ausbildungsbetrieb (nach zuvor erfolgter betriebsinterner Absprache mit dem/der Auszubildenden) zwischen zwei Varianten für das Fallbezogene Fachgespräch:
  • In der klassischen Variante gibt der Prüfungsausschuss am Tag der Prüfung 2 praxisbezogene Aufgaben vor, von denen der Prüfling eine bearbeiten muss.
  • In der Report-Variante  basiert das Gespräch auf einer vom Prüfling durchgeführten und dokumentierten betrieblichen, praxisbezogenen Fachaufgabe des Ausbildungsbetriebes, welche in einem Report je Wahlqualifikation vorbereitet wird.

Ablauf klassische Variante

Wurde die klassische Variante gewählt, bekommt der Prüfling am Tag des Fachgespräches vom Prüfungsausschuss zwei praxisbezogene Fachaufgaben aus derselben Wahlqualifikation gestellt.
Der Prüfling wählt eine Aufgabe aus und erhält zur Bearbeitung der von ihm gewählten Fachaufgabe und der Entwicklung von Lösungswegen eine Vorbereitungszeit von 20 Minuten.
Das Fachgespräch wird durch den Prüfling mit der Darstellung der Bearbeitung und des Lösungsweges der Fachaufgabe eingeleitet.

Ablauf Report-Variante

Anforderungen an Reporte:
Als Orientierungsmaßstab können folgende Anforderungen für die betriebliche praxisbezogene Aufgabe zu Grunde gelegt werden:
Jede dieser praxisbezogenen Aufgaben soll Bezug zu den Ausbildungsinhalten der jeweiligen Wahlqualifikation haben und nach dem Grundsatz der vollständigen Handlung eine
  1. Planungs-,
  2. Vorbereitungs-,
  3. Durchführungs- sowie
  4. Auswertungsphase umfassen.
Sie ist keine Routineaufgabe für den Auszubildenden, sondern hat herausfordernden Charakter. Bei ihrer Bearbeitung können Probleme und Konflikte bzw. veränderte Bedingungen auftreten, die eine flexible Reaktion erforderlich machen.
Ob ein Thema geeignet als betriebliche Fachaufgabe und damit als Report ist, kann mithilfe der Checkliste zur betrieblichen Fachaufgabe (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 146 KB) geprüft werden.
Hinweise zur Erstellung:
Bei der Report-Variante erstellt der Prüfling für zwei Wahlqualifikationen jeweils einen höchstens dreiseitigen Report über die Durchführung einer betrieblichen, praxisbezogenen Fachaufgabe.
Die Durchführungsdauer der Aufgaben ist in der Verordnung nicht festgelegt.
Beachten Sie bitte die verbindlichen Vorgaben zur Erstellung der Reporte (Deckblatt, Schriftgröße etc.): siehe Downloads
Die Reporte müssen spätestens am ersten Prüfungstag der Abschlussprüfung Teil 2 im Bildungsportal hochgeladen werden. Genauere Informationen erhält der Prüfungsteilnehmer rechtzeitig vor der Abschlussprüfung von der zuständigen Stelle (IHK Potsdam).
Ablauf des Fachgespräches mit der Report-Variante:
Aus den beiden Reporten wählt der Prüfungsausschuss zu Beginn des Fachgespräches einen Report aus. Die darin beschriebene Fachaufgabe bildet den Ausgangspunkt für die Entwicklung des fallbezogenen Fachgespräches.
Der Report wird nicht bewertet. Bewertet werden die Leistungen, die der Prüfling im fallbezogenen Fachgespräch erbringt.
Sofern die Report-Variante gewählt wurde, jedoch keine Reporte eingereicht wurden, wird dieser Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet.

Zusatzqualifikation

Laut Ausbildungsordnung ist eine Zusatzqualifikation möglich, sofern eine 3. Wahlqualifikation glaubhaft vermittelt wurde. Die Prüfung in der Zusatzqualifikation erfolgt gesondert, in der Regel am gleichen Tag, nach der regulären mündlichen Prüfung. Die Prüfungsvorgaben entsprechen denen der regulären Prüfung.

Wann findet die Prüfung statt?

Die Prüfungszeitpunkte sind in der Ausbildungsordnung geregelt:
  • Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung: Im vierten Ausbildungshalbjahr
  • Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung: am Ende der Berufsausbildung
Die Prüfungszeitpunkte werden durch die zuständige Stelle (IHK Potsdam) festgelegt. Die festgelegten Prüfungszeitpunkte werden mit Eintragungsbestätigung des Ausbildungsvertrages mitgeteilt.
Die schriftliche Prüfung findet an bundeseinheitlichen Terminen statt. Informationen zu Prüfungsterminen: Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen (IHK-AKA)
Die Termine der mündlichen Prüfung teilt die zuständige Stelle (IHK Potsdam) 4-6 Wochen vor Termin mit.

Wie ist der Berufsabschluss dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zuzuordnen?

Dieser Abschluss ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) dem Niveau 4 zugeordnet.

Welche Fortbildungsmöglichkeiten habe ich?

Fortbildung Einordnung im DQR
Bilanzbuchhalter/-in (Geprüfte/-r) - Bachelor Professional in Bilanzbuchhaltung
DQR 6
Controller/-in (Geprüfte/-r)
DQR 6
Fachwirt/-in für Büro- und Projektorganisation (Geprüfte/-r)
DQR 6
Gepr. Berufsspezialist/-in für fremdsprachige Kommunikation
DQR 5
Gepr. Personalfachkaufmann/-frau
DQR 6
Industriefachwirt/-in (Geprüfte/-r)
DQR 6
Kaufmännische/-r Fachwirt/-in HwO (Gepr.) - Bachelor Prof. f. Kfm. Management
DQR 6
Verwaltungsfachwirt/-in
DQR 6
Wirtschaftsfachwirt/-in (Geprüfte/-r)
DQR 6