Infrastruktur und Digitale Wirtschaft

Wirtschaft braucht Infrastruktur

Wir bauen auf eine bedarfsgerechte und leistungsfähige Infrastruktur

Nach den Vorgaben der Politik soll die Pfalz 2040 klimaneutral sein, verkehrsbedingte Treibhausgasemissionen sollen um 90 Prozent sinken. Zugleich wird laut Verkehrsprognose des Bundes der Verkehr bis 2051 bei allen Verkehrsträgern zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Diesen Herausforderungen kann nur durch Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur aller Verkehrsträger begegnet werden. Intermodalität, also die Kombination verschiedener Verkehrsmittel, muss dabei ebenso berücksichtigt werden wie der Aufbau einer flächendeckenden Tank- und Ladeinfrastruktur für alternative Antriebe. Positive Anreize können außerdem die Nutzungsanteile der verschiedenen Verkehrsmittel (Modal Split) verändern.
In der ländlich geprägten Pfalz bleibt die Straße ein wichtiger Verkehrsträger. Die Südpfälzer Wirtschaft braucht dringend die zweite Rheinbrücke bei Wörth. Im Kernraum der Metropolregion Rhein-Neckar ergeben sich durch den Ausfall der Hochstraße Süd und die notwendige Sanierung der Hochstraße Nord in Ludwigshafen massive Einschränkungen. Es steht fest, dass die Salierbrücke in Speyer 2045 irreparabel vom Netz gehen wird. Neben Ersatzneubauten und Sanierungen bedarf es zusätzlicher Kapazitäten, zum Beispiel durch einen sechsspurigen Ausbau der A6 zwischen Frankenthal und Sandhofen, um Ausweichmöglichkeiten in den Bau- und Sanierungsphasen zu schaffen. Um die Südwestpfalz besser ans Fernstraßennetz anzubinden, muss der vierspurige Ausbau der B 10 samt einer Lösung für die Tunnelbauwerke forciert werden. Auch jenseits des überregionalen Straßennetzes besteht Handlungsbedarf. Viele Gemeinde- und Kreisstraßen sind in einem schlechten Zustand und bedürfen dringender Investitionen. Darüber hinaus muss die Erreichbarkeit der Innenstädte für Mitarbeitende, Zulieferer und Kunden mit verbesserten Ampelschaltungen, modernen Parkleitsystemen und attraktiven ÖPNV-Angeboten gesichert werden.
Trotz hoher Investitionen und staatlicher Förderung ist in der Pfalz noch immer kein flächendeckend leistungsfähiges und attraktives digitales Infrastrukturangebot vorhanden. Hier müssen dringend die Lücken geschlossen werden.

Thorsten Broich, Vizepräsident der IHK Pfalz

Zur Entlastung der Straße ist ein flächendeckender Ausbau alternativer Verkehrsträger unverzichtbar. Gerade in der Süd- und Südwestpfalz, aber auch in der Nordwestpfalz sind viele Standorte nur unzureichend an den ÖPNV angebunden. Eine Verlängerung der S-Bahn von Homburg nach Zweibrücken kann eine bessere Anbindung an den Schienenfernverkehr ermöglichen. Zudem sind viele Gewerbegebiete nicht oder unzureichend mit dem ÖPNV erreichbar. Daher braucht es insbesondere für Pendler regelmäßige und verlässliche Verbindungen auch in den Tagesrandzeiten und am Wochenende, sowohl im ländlichen Raum als auch in den Städten. Nicht zuletzt kann der Ausbau eines attraktiven und verkehrssicheren Radwegenetzes sowie der geplanten Pendler-Radrouten den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad erleichtern.
Die Pfalz profitiert von ihrer Lage am Rhein und kann diese wichtige Wasserstraße für Gütertransporte nutzen. Hierzu müssen die Häfen gut erreichbar sein und ausreichend Flächen zur Verfügung stehen, um zusätzliche Kapazitäten abwickeln zu können. Konflikte, gerade mit Wohnnutzungen, dürfen nicht einseitig zu Lasten der Binnenschifffahrt gelöst werden.
Zu den bedeutendsten Standortfaktoren für die Wirtschaft gehört auch die Qualität der digitalen Infrastruktur. „Trotz hoher Investitionen und staatlicher Förderung ist in der Pfalz noch immer kein flächendeckend leistungsfähiges und attraktives digitales Infrastrukturangebot vorhanden. Hier müssen dringend die Lücken geschlossen werden“, sagt Thorsten Broich, Vizepräsident der IHK Pfalz.

Unsere Forderungen

  • Investitionen in den Erhalt und Ausbau aller Verkehrsträger, in Straße, Schiene und Wasserstraße steigern
  • Engpässe auf den Hauptverkehrsachsen beseitigen
  • bessere Vernetzung der Verkehrsträger fördern
  • Hafenflächen sichern
  • ÖPNV bedarfsgerecht ausbauen
  • Bauarbeiten in Abstimmung mit benachbarten Kommunen effizient koordinieren
  • Digitale Infrastruktur flächendeckend ausbauen

Unsere Angebote und Aktivitäten

  • Unternehmen beim Betrieblichen Mobilitätsmanagement unterstützen
  • Stellungnahmen in Beteiligungsverfahren beim Ausbau von Straße und Schiene und bei der ÖPNV-Anbindung schreiben
  • Lobbying auf regionaler und überregionaler Ebene, um Verkehrsprojekte und den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzubringen


Nicole Rabold
Leitung Geschäftsbereich