Wasserkongress 2024

Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) aus Berlin-Brandenburg veranstalteten gemeinsam mit dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e. V. (VBKI) und der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) am 9. und 10. April 2024 ihren diesjährigen Wasserkongress.
Die Veranstaltung fand in Cottbus statt. Der erste Wasserkongress wurde im Juni 2022 in Rüdersdorf durchgeführt und soll nun länderübergreifend als regelmäßiges Format etabliert werden.

Worum ging es beim Wasserkongress?

Die Ressource Wasser und der damit verbundene effiziente Umgang werden nicht nur durch die zunehmenden Wetterextreme, sondern auch durch das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und den Strukturwandel in der Lausitz für unsere Region immer bedeutsamer. Um den Wirtschaftsstandort der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu sichern und zu stärken, müssen negative Auswirkungen klimatischer und struktureller Veränderungen so gering wie möglich gehalten werden. Dabei dürfen Trinkwasserversorgung und Wirtschaftswachstum nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Eine enge, länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Politik, Wasserversorgern, Wirtschaft und Wissenschaft und weiteren Akteuren ist daher ausschlaggebend, um Herausforderungen wie Wasserknappheit und Nutzungskonflikte in der Metropolregion rechtzeitig zu meistern.

Die Ergebnisse des Wasserkongresses

Der Wasserkongress war ein Schritt für die nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen in unserer Region. Hier kamen 173 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen zusammen - darunter Wasserexperten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, Verwaltungsbeamte und Politiker aus Berlin, Brandenburg und teilweise Sachsen. Die Veranstaltung war ein bedeutendes Forum, um die aktuellen Herausforderungen im Umgang mit Wasser zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.
Im ersten Teil des Kongresses wurden relevante Themen präsentiert, darunter die Entwicklung einer Zukunftsstrategie für den Wasserbedarf der wachsenden Region Berlin-Brandenburg, die Identifizierung wasserbezogener Risiken des Klimawandels und die Herausforderungen eines nachhaltigen Wasser- und Abwassermanagements. Zwischen den Präsentationen hatten Start-ups die Möglichkeit, innovative Technologien im Bereich der breit gefassten Wasserversorgung vorzustellen.
Anschließend fanden intensive Diskussionen in vier Foren statt: Herausforderungen für zukunftsfeste und nachhaltige Industrie- und Gewerbestandorte, Notwendigkeit einer verbesserten Wasserinfrastruktur in der Region Berlin-Brandenburg, Sicherung von Quantität und Qualität des Wassers sowie Wasserkraft.
Eine Podiumsdiskussion, in welcher die Ergebnisse der Foren debattiert wurden, rundete den Kongress ab. Es wurde betont, dass ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich ist, der verschiedene Akteure zusammenbringt, um Lösungen für die Sicherung der Wasserversorgung zu entwickeln. Bürokratische Hürden und Verzögerungen wurden als Hindernisse identifiziert, denen mit mehr Entscheidungsgeschwindigkeit begegnet werden muss.
Als positives Beispiel aus der Wirtschaft wurde die Bereitschaft von Unternehmen wie TESLA und BASF, effiziente Wassernutzung und -recycling zu praktizieren, aufgezeigt. TESLA verbraucht z. B. nur 1/3 seiner Wasserechte und recycelt schon jetzt nahezu 100 % Prozesswasser. Die Forderung nach Unterstützung und Förderung für diese Bemühungen durch die Politik wurde deutlich.
Besonders erfreulich war die Reaktion der Politik im Vorfeld des Kongresses: Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg haben beschlossen, bis Anfang des kommenden Jahres eine länderübergreifende Wasserstrategie 2025 zu erarbeiten. Dies zeigt, dass die Forderungen aus Wirtschaft und Gesellschaft gehört und ernst genommen werden. Mit dem Beschluss hat die Politik Teile unserer Wunschliste erfüllt, welche die vier IHKs Berlin-Brandenburg bereits 2023 als Forderung der Wirtschaft "Ressource Wasser in der Metropolregion für die Wirtschaft sichern" an die Politik richteten.
Es ist nun wichtig, alle Kräfte und Kompetenzen in der Region zu bündeln, um gemeinsam an Lösungen und deren Umsetzung zu arbeiten. Nur so können wir sicherstellen, dass auch in Zukunft ausreichend Wasser zur Verfügung steht - eine Ressource, die von entscheidender Bedeutung für unsere Gesellschaft und Wirtschaft ist.

Impressionen vom Wasserkongress