IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2022

Die konjunkturelle Situation in Ostbrandenburg hat sich in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert. Dies zeigt der IHK-Konjunkturklimaindex, der vom Frühsommer zum Herbst von 84 Punkten auf 58 Zähler gefallen ist. Die konjunkturelle Entwicklung stellt sich damit schlechter dar als im Frühsommer 2020, als der erste Corona-Lockdown verhängt wurde.  

Diese Verschlechterung beruht sowohl auf den Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage als auch zu den Geschäftserwartungen. So ist zum einen der Saldo aus einer guten und einer schlechten Geschäftslage von +12 Punkten auf -3 Zähler abgerutscht. Zum anderen verlor der Saldo aus positiven und negativen Geschäftsaussichten fast 30 Punkte und liegt aktuell bei -65 Zählern.  

Vor diesem Hintergrund haben sich das Investitionsklima und die Beschäftigungsabsichten ebenfalls verschlechtert. Einerseits verringerte sich der Anteil der Unternehmen, die überhaupt investieren wollen, von 61 Prozent auf 59 Prozent. Andererseits ging der Saldo aus steigenden und fallenden Investitionen von +21 Punkten auf 0 Zähler zurück. Bei den Beschäftigungsabsichten sank der Saldo aus steigenden und fallenden Beschäftigtenzahlen von -11 Punkten auf -28 Zähler.  

Trotz des Trends zu einem Personalabbau bleiben strukturelle Faktoren wie der Fachkräftemangel für die Unternehmen eine Herausforderung. Die größten Probleme sieht die regionale Wirtschaft derzeit allerdings in den drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen, dem abflauenden Inlandsabsatz und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Teilweise verhindern bürokratische Hürden, dass sich die Unternehmen an die gestiegenen Energiepreise anpassen können.