Umgekehrtes Nord-Süd-Gefälle in der Gehaltsstruktur

Überraschende Ergebnisse ergaben sich bei einer Differenzierung nach den PLZ-Gebieten der Einsatzorte. Denn im Gegensatz zum Nord-Süd-Gefälle der Gehälter in Deutschland, wo im Süden höhere Gehälter als im Norden gezahlt werden, verhält es sich bei den Pendlern umgekehrt. Zum einen bildeten die nördlich von Berlin gelegenen PLZ-Gebiete 16 und 17 die Regionen, in denen die Grenzpendler am besten bezahlt wurden. Im südwestlich von Berlin gelegenen PLZ-Gebiet 14 lag das monatliche Bruttogehalt dagegen leicht unter dem Mittel des gesamten Datensatzes. Dies galt allerdings nur für Einsatzorte außerhalb der Landeshauptstadt Potsdam. Dort betrug der Median des Bruttogehaltes etwas mehr als 2.400 Euro.
Karte von Brandenburg
Abb. 7: Median des monatlichen Bruttogehaltes in Euro nach deutschen PLZ-Gebieten
Diese Unterschiede beruhen im Wesentlichen auf den dort ansässigen Branchen und der unmittelbaren Nähe der östlichen Teile dieser PLZ-Gebiete zu Polen. So ist unter anderem Schwedt mit seinem starken industriellen Sektor durch eine der bestbezahlten Branchen gekennzeichnet. Zum anderen arbeiten in den Krankenhäusern zahlreiche polnische Ärzte. Da die Anträge aus dem medizinischen Bereich ebenfalls von den IHKs bearbeitet wurden und die Fahrtwege verhältnismäßig kurz sind, ergaben sich für die genannten PLZ-Gebiete entsprechend hohe Durchschnittsgehälter.