IHK-Energiewende-Barometer 2022

An der IHK-Umfrage beteiligten sich im Juni 2022 insgesamt 2.898 Unternehmen deutschlandweit.
Über alle Branchen, Unternehmensgrößen und Regionen hinweg überwiegen für die Unternehmen in Deutschland bei der Energiewende erneut die Risiken gegenüber den Chancen.​
Auf einer Skala von -100 („sehr negativ“) bis +100 („sehr positiv“) bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit durchschnittlich mit -6,7.*
 In Brandenburg ist dieser Trend in 2022 besonders negativ.
Jahr
Energiewende-Barometerwert
2022
-13,6
2021
-4,6
2020
-2,5
2019
-3,1
2018
-2,1
2017
+1,0
2016
+0,8
2015
-3,4
2014
-12,8
2013
-10,7
2012
-12,5
Themenfocus “Auswirkungen der gestiegenen Energiepreise 2022“
Bereits im Jahr 2021 berichteten ca. zwei Drittel der befragten Brandenburger Unternehmen von hohen Strompreisen, ein Jahr später 2022 sind es bereits 84 Prozent. Steigende Energiepreise (alles außer Strom) lasten mittlerweile auf 97 Prozent der Unternehmen, im Vorjahr waren es 78 Prozent. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass der Anteil der Energiekosten am Umsatz bei 60 Prozent der Unternehmen über vier Prozent liegt. Noch im Vorjahr bestätigten dies lediglich 46 Prozent.

Auch die Weitergabe der erhöhten Energiekosten spielt eine größere Rolle. Im Energiewende-Barometer 2021 äußerten 50 Prozent der Unternehmen, dass sie keine Kostenweitergabe planen. Nur zehn Prozent der befragten Betriebe hatte Kosten damals weitergereicht. In diesem Jahr liegen die Anteile deutlich über dem Vorjahr.

Nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer aus Brandenburger Betrieben wären diese kurzfristigen politischen Maßnahmen am besten geeignet, um Energiewende und Klimaschutz sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten: Steuern und Abgaben auf den Strompreis senken (75 Prozent), Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen (70 Prozent) sowie gemeinschaftliche Eigenversorgung und Direktlieferverträge entbürokratisieren und für weite Teile der Wirtschaft vereinfachen (51 Prozent). .
Die Befragung fand im Juni und Juli 2022 statt.​