IHK-Energiewende-Barometer 2025
An der IHK-Umfrage beteiligten sich im Juni 2025 insgesamt etwa 3.600 Unternehmen deutschlandweit.
Für Unternehmern überwiegen Risiken der Energiewende die Chancen
Über alle Branchen, Unternehmensgrößen und Regionen hinweg überwiegen für die Unternehmen in Deutschland bei der Energiewende erneut die Risiken gegenüber den Chancen.
Auf einer Skala von -100 („sehr negativ“) bis +100 („sehr positiv“) bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit deutschlandweit durchschnittlich mit minus 8. In Brandenburg wird das mit minus 14 etwas negativer gesehen.
In Brandenburg erreichte der negative Trend 2025 einen ähnlichen Wert wie 2022, ist abere weiterhin negativ:
| Jahr | Energiewende-Barometerwert für Brandenburg | |
| 2025 | -14 | |
| 2024 | -30 | |
| 2023 | -24,6 | |
| 2022 | -13,6 | |
| 2021 | -4,6 | |
| 2020 | -2,5 | |
| 2019 | -3,1 | |
| 2018 | -2,1 | |
| 2017 | +1,0 | |
| 2016 | +0,8 | |
| 2015 | -3,4 | |
| 2014 | -12,8 | |
| 2013 | -10,7 | |
| 2012 | -12,5 |
Energiewende etwas besser bewertet – Auswirkungen der Energiekrise bleiben spürbar
Auf die zentrale Frage „Wie beurteilen Sie die Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens?“ haben die „negativen“ Bewertungen gegenüber dem Vorjahr abgenommen und die „positiven“ Einschätzungen zugenommen. Damit hat sich das Barometer verbessert und liegt auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr 2022 (Abb. 1). Die hohen Energie- und Rohstoffpreise werden weiterhin als eines der bedeutendsten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung benannt, wie auch die jüngste Konjunkturumfrage der brandenburgischen IHKs aufzeigt. Gefragt nach den Auswirkungen hoher Energiepreise geben jetzt 45 Prozent der Unternehmen an, dass die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland verloren geht (Vorjahr 41 Prozent). (vgl. Abbildung 1)
Abbildung 1: Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
Eine weitere Folge sind zurückgehaltene Investitionen der Wirtschaft in Kernprozesse (38 Prozent), Klimaschutzmaßnahmen (29 Prozent) und Inno-vationen (13 Prozent). Fast jedes dritte Unternehmen gibt an, dass sich die hohen Energiepreise nicht auf Investitionsvorhaben auswirken. Nur Investitionen in den Unternehmensstandort sichern mittel- und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und ermöglichen eine Transformation. Dafür sind stabile, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen und eine günstige Energie-versorgung nötig. Knapp die Hälfte der Unternehmen berichtet allerdings von gestiegenen Energiepreisen in den letzten zwölf Monaten. Durch langfristige Verträge und Beschaffungsstrategien wirkt sich das erhöhte Preisniveau zum Teil verzögert aus. An den Energiebör-sen zeigen sich zudem handels- und geopolitische Un-sicherheiten, die kurzfristig zu starken Preisschwan-kungen führen können. Trotz des Aufbaus eigener er-neuerbarer Stromerzeugung und Verbesserung der Energieeffizienz können vor allem energieintensive Unternehmen das hohe Preisniveau, steigende Netzent-gelte und Umlagen bei Strom und Gas nicht kompensieren.
Das Energiewende-Barometer 2025 zeigt: Trotz leicht verbesserter Stimmung bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsbereitschaft. Insgesamt überwiegt die Skepsis gegenüber der Energiewende.
Das Energiewende-Barometer 2025 zeigt: Trotz leicht verbesserter Stimmung bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsbereitschaft. Insgesamt überwiegt die Skepsis gegenüber der Energiewende.
Fehlende Verlässlichkeit in der Energiepolitik und Bürokratie hemmen stärkere Klimaschutzmaßnahmen
Wie in den Vorjahren stellen die fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik (64 Prozent), zu viel Bürokratie durch die Vielzahl an Vorschriften und Regulierungen (64 Prozent) sowie zu langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren (41 Prozent), die größten Hindernisse für die Transformation des Energiesystems und für mehr Klimaschutz dar, so die Einschätzung der Unternehmen. Der politische Fokus auf beschleunigte Verfahren scheint sich allerdings bemerkbar zu machen. Im Vorjahr wurden zu langsame Verfahren noch von 51 Prozent der Unternehmen benannt.
Die Preise auf den Energiemärkten sind nach den Spitzenwerten im Herbst 2022 abgesunken, weisen aber weiterhin ein deutlich erhöhtes und zuletzt wieder steigendes Niveau auf. Dies zeigt sich darin, dass die hohen Energiepreise von 37 Prozent der Unternehmen als eines der drei größten Hindernisse benannt werden. Entlastungen bei den Energiepreisen sind essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Besonders wichtig ist es, eine Entlastungswirkung für die Breite der Wirtschaft zu erzielen, da alle Branchen betroffen sind.
Empfehlungen der Wirtschaft an Politik
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage finden bei den Unternehmen in Brandenburg insbesondere vier Themen eine hohe Zustimmung(vgl. Abbildung 2):
- Steuern und Abgaben auf den Strompreis sollten weiter gesenkt werden.
- Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit sollten die Leitprinzipien für Energieeffizienzmaßnahmen sein.
- Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge sollten verbessert werden.
- Engpässe bei Übertragungs- und Verteilnetzen sind ein zunehmendes Problem, das durch eine stabile Energieversorgung gelöst werden muss.
Die Themen CO2-Abscheidung und -Nutzung sowie Wasserstoff folgen in den politischen Empfehlungen mit größerem Abstand und geringerer Zustimmung gegenüber 2024.
Knapp die Hälfte der Unternehmen befürwortet die Nutzung von CO2-Technologien, da diese zur Erreichung der Klimaneutralität notwendig sind, insbesondere für schwer vermeidbare Emissionen. Fehlende Planungssicherheit und Verzögerungen bei der Schaffung eines gesetzlichen Rahmens bremsen potenzielle Anwender jedoch aus. Auffällig ist zudem der starke Rückgang bei der Frage nach dem Zugang zu Wasserstoff um 16 Prozentpunkte. Hohe Kosten und unsichere Rahmenbedingungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Zertifizierungen tragen zu diesem Ergebnis bei.
Die Einführung grüner Leitmärkte befürwortet nur knapp ein Drittel der Unternehmen, 39 Prozent lehnen dies ab. Die Zustimmung zum Ausbau des Emissionshandels hat weiter abgenommen auf unter 25 Prozent.
Knapp die Hälfte der Unternehmen befürwortet die Nutzung von CO2-Technologien, da diese zur Erreichung der Klimaneutralität notwendig sind, insbesondere für schwer vermeidbare Emissionen. Fehlende Planungssicherheit und Verzögerungen bei der Schaffung eines gesetzlichen Rahmens bremsen potenzielle Anwender jedoch aus. Auffällig ist zudem der starke Rückgang bei der Frage nach dem Zugang zu Wasserstoff um 16 Prozentpunkte. Hohe Kosten und unsichere Rahmenbedingungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Zertifizierungen tragen zu diesem Ergebnis bei.
Die Einführung grüner Leitmärkte befürwortet nur knapp ein Drittel der Unternehmen, 39 Prozent lehnen dies ab. Die Zustimmung zum Ausbau des Emissionshandels hat weiter abgenommen auf unter 25 Prozent.
Abbildung 2: Zustimmung der Unternehmen zu politischen Maßnahmen, um Energiewende und Klimaschutz sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten
Bundesweites Energiewende-Barometer 2025
Zur ausführlichen Auswertung des bundesweiten Energiewende-Barometers 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gelangen Sie über https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/energie/energiewende-barometer-2025-134828
Zur ausführlichen Auswertung des bundesweiten Energiewende-Barometers 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gelangen Sie über https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaftspolitik/energie/energiewende-barometer-2025-134828
