Energie - Umwelt - Klima

Deutsch-polnische Energiekonferenz in Schwedt  

Die bereits dritte Deutsch-Polnische Energiekonferenz hat im September 2022 in Schwedt stattgefunden und ist von der Nördlichen Wirtschaftskammer in Stettin und den IHKs Neubrandenburg und Ostbrandenburg und weiteren Partnern organisiert worden.  Ziel der Konferenz war es, die neuen Vorgaben der EU zum Green Deal und speziell zur Erneuerbaren Energien Richtlinie RED (III) in die Region beiderseits der Oder zu vermitteln. Umsetzungsmöglichkeiten kennenzulernen und gemeinsam die EU-Vorgaben für den Metropolraum Berlin-Stettin zu diskutieren, standen ebenfalls auf der Agenda. Trotz der schwierigen Situation im von der Energiekrise gebeutelten Schwedt und der zum Teil wieder ansteigenden Coronaerkrankungsfälle wurde die Veranstaltung gut besucht und die Teilnehmer gaben viele positive Rückmeldungen zu den hochwertigen Inhalten und zur Organisation der Konferenz. 
Von 167 interessierten Teilnehmern kamen schließlich 107 Teilnehmer nach Schwedt, um die Konferenz mitzuerleben. Durch die zweisprachige Übertragung im Internet konnten weitere 33 Teilnehmer die Veranstaltung über den Livestream mitverfolgen. Mit einem Anteil von 37 polnischen Gästen sind wir durchaus zufrieden, da in zeitlicher Nähe eine weitere Business-Konferenz in Stettin durchgeführt wurde. Zusätzlich konnten 228 Aufrufe am Veranstaltungstag auf der eingerichteten YouTube-Seite erreicht werden.  
Die Präsidentin der Nördlichen Wirtschaftskammer in Szczecin Hanna Mojsiuk und der Gesandte der Republik Polen in Berlin Dr. Robert Filipczak begrüßten die Gäste vor Ort sowie die Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig Cornelia Pieper per Videobotschaft. Alle unterstrichen die aktuellen Entwicklungen zum Green Deal und den notwendigen Austausch während einer solchen Konferenz. Die Bürgermeisterin der Stadt Schwedt Annekathrin Hoppe wies in ihrem emotionalen Beitrag auf die Bedeutung des Ölembargos für Schwedt hin und bekräftigte, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssten, um den Standtort zu erhalten. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments Bogusław Liberadzki und Dr. Christian Ehler berichteten online über die Green-Deal-Prozesse der EU und beantworteten die Fragen des Publikums. 
Die acht Beispielprojekte aus der regionalen Wirtschaft beiderseits der Oder zeigten auf, wie die Anforderungen des Green Deal in der Region umgesetzt werden können und welche Hürden noch zu nehmen sind. Insbesondere wurde die praktische Umsetzung von Wasserstoffprojekten sowohl auf deutscher als auch auf polnischer Seite fokussiert und es boten sich viele Gelegenheiten für einen Austausch der Akteure in den Pausen mit der begleitenden Ausstellung. 
In der Abschlusspodiumsrunde wurden die Fragen aus dem Publikum beantwortet und weitere Hintergründe mit Vertretern aus dem Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg, der deutschen und polnischen Wirtschaft sowie der Stiftung Umweltenergierecht reflektiert. Ein Besuch des Hafens in Schwedt mit dem ersten Wasserstoff-Bus der Region rundete für 49 Teilnehmer die Konferenz ab. Die Teilnehmer konnten sich ein besseres Bild von möglichen Kooperationen mit den Verkehrsanbindungen über die Häfen in Schwedt und Stettin machen. 
Die Teilnehmer und Organisatoren schätzten zum aktuellen Zeitpunkt ein, das die Prozesse zum Green Deal weiterhin begleitet werden müssen und dass der Austausch dazu in einer nächsten Konferenz im Jahr 2023 fortgeführt werden sollte. Neben den Energiethemen gibt es weitere Klima- und Umweltschutzthemen. Hierbei sind die Themen Wassermanagement, CO2-Reduzierung, Ressourceneffizienz und Recycling-Kreisläufe sowie weitere Klimaanpassungsprojekte zu benennen. 

IHK-Umweltkongress 2022 zum Standortfaktor Wasser in Rüdersdorf 

Wasser effizient und nachhaltig nutzen – das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für die Zukunft. Fast 100 Teilnehmer kamen zum 15. Brandenburger Umweltkongress der Brandenburger Industrie- und Handelskammern (IHKs) zusammen, um über die Wasserversorgung der Zukunft zu diskutieren und um wirtschaftliche Ansiedlungen in der Metropolregion Brandenburg/Berlin zu steigern. Damit hängt u.a. der Bevölkerungszuwachs zusammen. Gleichzeitig sinkt aber durch den Klimawandel Wasser als Ressource. Die Metropoleregion ist zwar gewässerreich aber die Gewässer führen immer weniger Wasser. Diese Situation stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung für die Zukunft dar. Das wurde am 30. Juni 2022 in Rüdersdorf mit den Experten aus der Wasserbranche, Unternehmen, Vertretern der Landesregierung und Kommunalpolitikern diskutiert. 
Es wurden unterschiedlichen Szenarien von Experten dargestellt, wie man der Herausforderung gerecht werden kann, um eine Wasserrationierung in Zukunft zu vermeiden. Als wichtige Lösung wurde ein gemeinsames Wassermanagement für die Metropolregion aufgezeigt. Das sollte von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik realisiert werden, damit man verlässliche Daten hat, wie viel Wasser, von wem und wo verbraucht wird. Man soll Wasser in der Region rückhalten und Abwasser der Nutzung wieder zuführen. Die Meereswasserentsalzung wurde als eine mögliche Lösung angesprochen. Dafür braucht man entsprechende Investitionen und Förderprogramme, die von beiden Bundesländern kommen müssen.  
Aus der Podiumsdiskussion ging hervor, dass sich alle Beteiligten der Herausforderung eines mangelnden Wasserdargebotes stellen müssen und ein weiterer Dialog zwischen der regionalen Wirtschaft und der Landesregierung nötig ist, damit man gemeinsam sinnvolle Lösungen für einen effizienten Umgang mit Wasser als Ressource entwickelt. Neben der Energieversorgung und dem Fachkräftemangel ist das sicherlich eine weitere Aufgabe für die Zukunft.  
Zusätzliche, auch branchenbezogene Veranstaltungen zu dem Thema Wasserversorgung sind geplant. In der IHK OBB wurde 2022 eine Arbeitsgemeinschaft Wasser etabliert, die regelmäßig zusammenkommt und sich mit regionalen Wasserexperten austauscht. Auch die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs Brandenburgs und Berlin sind aktiv und bereiten zu dem Thema ein gemeinsames politisches Positionspapier vor.