Tourismus Konjunkturbericht Frühjahr 2023

Die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg befragte im April 2022 Unternehmen der Tourismusbranche zu ihrer aktuellen Lage und zu den Erwartungen an die zukünftige geschäftliche Entwicklung.  

Geschäftslage

Die aktuelle Geschäftslage ist geprägt von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, Arbeitskräftemangel, Stagnation und Rezessionsgefahr. Das Gastgewerbe schaut besonders besorgt auf die kommende Sommersaison, auch wenn der Saldo sich verbesserte, ist der Optimismus aufgrund steigender Preise, fehlenden Personal und steigenden Personalkosten eingetrübt. 
Die Auswertung über alle Branchen in Ostbrandenburg befinden sich in der Konjunkturumfrage Frühsommer 2023.
Auszug aus der DIHK-Konjunkturumfrage für Deutschland, Frühsommer 2023:

Dienstleistungssektor

Geschäftslage

Im Dienstleistungssektor hellen sich die Geschäfte etwas auf. Über ein Drittel der Unternehmen (35 Prozent nach zuvor 34 Prozent) bewerten ihre aktuelle Lage als „gut“, 14 Prozent (nach zuvor 15 Prozent) als „schlecht“. Der Saldo steigt um zwei auf 21 Punkte. Die positive Entwicklung ist besonders auf die überwiegend personenbezogenen Dienstleistungen zurückzuführen. Die Branche zehrt von Post-Pandemie Nachholeffekten. Ein Drittel der Personendienstleister berichtet von einer guten Lage, wohingegen 16 Prozent eine Verschlechterung der Lage verzeichnen. Der Saldo steigt kräftig um elf auf 18 Punkte.
Das Vor-Pandemieniveau (Jahresbeginn 2020: 31 Saldopunkte) ist dennoch in weiter Ferne. Das gilt auch für die Gastronomie (zwölf nach zuvor sechs Saldopunkte) und Beherbergungsbetriebe (acht nach zuvor einem Saldopunkt). Auch hier bleibt die Lage eingetrübt und weiterhin hinter der Vor-Corona Messlatte zurück.
Dennoch ist in beiden Branchen ein leicht positiver Trend bei der Beurteilung der Geschäftslage zu erkennen.
Sehr zufrieden mit der aktuellen Buchungslage zeigt sich die Reisevermittlung mit einem Anstieg um 21 Punkte auf einen Saldo von 36. Die Sorge der Verbraucher vor weiterhin steigenden Preisen, führte etwa zu einer hohen Nachfrage bei den Frühbucherangeboten im ersten Quartal

Geschäftserwartungen

Im Dienstleistungssektor hellen sich die Geschäftserwartungen für kommenden zwölf Monaten weiter auf. Der Anteil der Pessimisten geht von 27 Prozent auf 20 Prozent zurück. Der Anteil der Optimisten steigt geringfügig um einen Prozentpunkt auf ebenfalls 20 Prozent. Der Saldo verbessert sich damit um neun auf nunmehr null Punkte. Allerdings schätzen die Unternehmen im Dienstleistungssektor ihre Aussichten sehr unterschiedlich ein. Bei den überwiegend unternehmensbezogenen Dienstleistern sowie in der Finanz- und Versicherungswirtschaft überwiegen wieder die Optimisten – hier spiegelt sich auch das veränderte Zinsumfeld.  
Im Gastgewerbe setzt sich die Aufhellung der Geschäftserwartungen fort. Trotz großer Herausforderungen wie den Arbeitskosten, dem Fachkräftemangel und den noch immer hohen Energie- und Rohstoffpreisen überwiegen nun die Optimisten (26 Prozent nach zuvor 17 Prozent) die Pessimisten (21 Prozent nach zuvor 30 Prozent). Der Saldo steigt um 18 auf fünf Punkte. 

Aktuelle Finanzierungssituation

Noch angespannter bleibt die Situation im Gastgewerbe: Hohe Preise für Energie- und Vorprodukte, Arbeitskräftemangel, hohe Inflation und eine daraus resultierende Verbraucherzurückhaltung führen dazu, dass 37 Prozent (nach zuvor 38 Prozent) der Betriebe ein schwindendes Eigenkapital verzeichnen und 18 Prozent (nach zuvor 21 Prozent) über Liquiditätsengpässe berichten. Insgesamt sieht immer noch mehr als die Hälfte der Betriebe (53 Prozent nach zuvor 57 Prozent) die Finanzlage als problematisch an.