Wirtschaft bleibt unterkühlt

IHK Ostbrandenburg zeigt Ergebnisse der Konjunkturumfrage zum Frühsommer.
Frankfurt (Oder), 28.05.25 - Der Konjunkturklimaindex ist in Ostbrandenburg um 4 Punkte auf 88 gestiegen, bleibt jedoch unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Diese Entwicklung deutet auf eine vorsichtige Erholung hin, die hauptsächlich von größeren Unternehmen und dem Dienstleistungssektor getragen wird.
„Die leichte Verbesserung der Stimmung ist ein positives Signal, doch von einer umfassenden Erholung kann noch keine Rede sein", erklärt Monique Zweig, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ostbrandenburg. „Besonders kleinere Unternehmen und der Handel stehen weiterhin vor großen Herausforderungen."
Die Umfrage zeigt eine Splittung zwischen großen und kleinen Unternehmen: Während größere Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern eine bessere Geschäftslage melden als noch zu Jahresbeginn, bewerten immer noch 20 Prozent aller IHK-Unternehmen ihre Lage als schlecht, insbesondere im Handel. Fast die Hälfte der Händler berichtet von sinkenden Umsätzen. Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung im Dienstleistungssektor, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Versicherungen, Verkehr und Lagerhaltung sowie Immobilienwirtschaft.
„Unternehmen beklagen, dass die Zurückhaltung und Verunsicherung der Verbraucher die Geschäfte bremsen. Zusätzlich behindern Haushaltssperren neue Auftragsvergaben, auf die viele Unternehmen warten“, sagt Monique Zweig.
Trotz der leichten Aufhellung bleiben die Erwartungen der Unternehmer gedämpft: Mehr als ein Drittel der Unternehmen blickt pessimistisch in die Zukunft, wobei dieser Anteil im Vergleich zum Jahreswechsel (40 Prozent) leicht gesunken ist. Fast 60 Prozent der Betriebe verharren in einer abwartenden Haltung und hoffen auf politische Entscheidungen, die ihre Geschäfte positiv beeinflussen könnten.
Als größte Risiken nennt eine große Mehrzahl der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (74 Prozent), gefolgt von Energie- und Rohstoffpreisen (63 Prozent). Der Fachkräftemangel rückt auf Platz vier der Risikoliste.
Die Beschäftigungszahlen stagnieren. Die Pläne für Investitionen bleiben auf einem gleichbleibenden - im Jahresvergleich relativ niedrigen - Niveau: 55 Prozent der Unternehmen wollen investieren. Davon will ein Fünftel das Investitionsvolumen des Vorjahres beibehalten. Vor allem größere Unternehmen und die Industrie zeigen Investitionsbereitschaft, was Hoffnung auf eine Nachahmung in anderen Branchen weckt. Hauptmotiv für Investitionen bleibt der Ersatzbedarf.
„Vereinzelt zeigt sich Mut, um in Innovationen zu investieren und Veränderungen im Betrieb anzugehen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Monique Zweig. „Der leichte Anstieg bei den Produktinnovationen lässt hoffen.“
Die IHK Ostbrandenburg ist die größte Interessenvertretung der Wirtschaft zwischen Schwedt und Eisenhüttenstadt, zwischen Berlin und der Oder.