Deutsche und polnische Verkehrsexperten fordern neuen Grenzübergang

IHK Ostbrandenburg zur ersten deutsch-polnischen Infrastrukturkonferenz in Schwedt
Frankfurt (Oder) / 02.04.25 - Auf der ersten deutsch-polnischen Infrastrukturkonferenz in Schwedt berieten Experten beider Staaten über Infrastrukturprojekte, die für die wirtschaftliche Entwicklung der Region beiderseits der Oder existenziell sind. Ganz oben auf der Agenda steht dabei ein neuer Grenzübergang nördlich von Schwedt, der kombiniert für Schiene und Straße ausgelegt sein muss.
„Dieser Grenzübergang würde die Stadt Schwedt/Oder erheblich vom LKW-Durchgangsverkehr entlasten und zugleich die Fahrzeit des Wirtschaftsverkehrs verringern. Gleichzeitig kann mit der neuen Schienenverbindung die deutsche Seite an die metropolitane Bahn von Stettin angebunden werden“, sagt IHK-Verkehrsreferent Guido Noack.
Weitere wichtige Themen der Konferenz waren der dringende Ausbaubedarf entlang der Bundestraßen B2, B198 und B166 und die Vollendung der Oder-Lausitz-Trasse – einer brandenburgischen Kraftfahrzeugtrasse entlang der polnischen Grenze von der A20 in der Uckermark bis zur A13 bei Schwarzheide. Diese Projekte würden den Standort und die Region wesentlich besser erschließen.
Besser genutzt werden müssen auch die Wasserwege. Sie sind ein großer Standortvorteil der Region und können erheblich zu CO2-armen Transporten beitragen. Hier lauten die Stichworte „Oder“ und „Havel-Oder-Wasserstraße“. An diesen Wasserwegen gilt es, noch vorhandene Nadelöhre zu beseitigen und die Schleusen zu ertüchtigen.
Grundsätzlich ging von der Veranstaltung der Appell an die Politik: Genug geredet. Nun gilt es, die konkreten Projekte endlich in Angriff zu nehmen. Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist Voraussetzung für ein Gelingen der Transformation der Wirtschaft und die weitere wirtschaftliche Verflechtung der EU-Partnerländer Polen und Deutschland.
Die grenzüberschreitende Infrastrukturkonferenz für den Raum der Metropolregion Stettin veranstaltete die IHK Ostbrandenburg gemeinsam mit dem Informations- und Beratungsnetzwerk Schwedt (IBN) und der Stadt Schwedt/Oder. An der Konferenz nahmen mehr als 160 Teilnehmer aus beiden Staaten teil.
Einen komprimierten Überblick über die notwendigen Infrastrukturprojekte der brandenburgisch-polnischen Grenzregion bietet der Infrastrukturatlas der IHK Ostbrandenburg: http://ihk-obb.de/atlas
Die IHK Ostbrandenburg ist die größte Interessenvertretung der Wirtschaft zwischen Schwedt und Eisenhüttenstadt, zwischen Berlin und der Oder.