Einzelhandel

EAN-Nummernsysteme und Strichcodes

Bei der inner- wie zwischenbetrieblichen Kommunikation werden EAN-Nummernsysteme sowie Strichcodes als Träger von Informationen eingesetzt. Unterschiedliche Nummernsysteme beziehen sich auf Informationen über Adressen (ILN), über Waren (EAN) oder über Versandeinheiten (NVE). Zuständig für die Zuweisung der Nummern ist in Deutschland die GS1 Germany GmbH (ehemals CCG, Centrale für Coorganisation GmbH). Für die Benutzung der Nummernsyssteme werden Lizenzgebühren erhoben.

1. EAN-Nummernsysteme und Strichcodes als Informationsträger

Moderne Formen des Daten- und Warenverkehrs zwischen Betrieben und Unternehmen stützen sich in zunehmendem Maße auf Nummernsysteme und Strichcodes zur Identifizierung von Adressen und Waren. Das Prinzip hierbei ist stets das gleiche: In der zwischen- wie innerbetrieblichen Kommunikation erfolgt die Übermittlung von Adressen und Artikelbeschreibungen mit Hilfe von einheitlichen, weltweit gültigen und überschneidungsfreien Nummern.
Die diesen Nummern zu Grunde liegenden Informationen, d. h. die Adressen und Artikelbeschreibungen, sind sowohl beim Sender als auch beim Empfänger in Datenbanken hinterlegt. Die Nummern selbst sind somit inhaltsfrei, ihre einzige Aufgabe ist die Identifikation der entsprechend abgespeicherten Informationen. Dieses System ermöglicht eine kurze, präzise, ein­deutige und mit geringer Fehleranfälligkeit verbundene Informationsübermittlung, die zugleich technische Grundlage für eine ECR ist. Dieses ist ein Kürzel für Efficient Consumer Response, welches als Sammelbegriff für zahlreiche Maßnahmen einer effizienten Reaktion auf Kundenverhalten steht. Hierbei ist von besonderer Bedeutung, dass alle Nummernsysteme auch in Form von Strichcodes darstellbar sind.

2. Welche Nummernsysteme sind zu unterscheiden?

  • ILN - Internationale Lokationsnummern (Typ 1):
    Diese 13-stellige Lokationsnummer weist jedem interessierten Wirtschaftsteilnehmer eine spezifische Nummer zu. Diese dient beispielsweise der Identifikation bzw. Adressierung im Austausch von Daten zwischen Geschäftspartnern.
  • ILN - Internationale Lokationsnummer (Typ 2):
    Diese ebenfalls 13-stellige Lokationsnummer besteht aus einer 7-, 8- oder 9-stelligen Basisnummer, welche den jeweiligen Wirtschaftsteilnehmer identifiziert, einer 5-, 4- oder 3-stelli­gen Nummer, die vom Wirtschaftsteilnehmer selbst generiert werden kann, sowie einer 1-stelligen Prüfziffer. Die selbst zu generierenden Ziffern ermöglichen es Unternehmen beispielsweise für einzelne Filialen, Abteilungen oder auch einzelne Wareneingangsrampen unterschiedliche Lokationsnummern zu definieren. Die ILN kann auch in strichcodierter Form dargestellt werden.
  • EAN - Internationale Artikelnummer:
    Die EAN ermöglicht eine eindeutige Identifizierung von Waren. Sie besteht ebenfalls aus 13 Stellen und ist vergleichbar der ILN Typ 2 zusammengesetzt. Die 7-, 8- oder 9-stellige Basisnummer dient der Identifizierung des Markenherstellers (Hersteller oder Lieferant), während die nächsten 5, 4 bzw. 3 Ziffern die handelsbetriebsinternen Artikelnummern sind, welche vom jeweiligen Handelsbetrieb generiert werden. Die letzte Ziffer ist erneut eine international abgestimmte Prüfziffer. Auch die EAN kann in strichcodierter Form dargestellt werden. Dies ermöglicht beispielsweise ein Scannen des Preises an Warenkassen oder ein Erfassen der Artikel für Zwecke des Wareneingangs bzw. der Kommissionierung. Wenn zusätzliche Artikelinformationen (Charge, Haltbarkeit etc.) erfasst werden sollen, steht hierfür das System EAN 128 zur Verfügung.
  • NVE - Nummer der Versandeinheit:
    Die NVE ermöglicht eine eindeutige Identifikation von Sendungen auf ihrem Weg vom Absender über das Transportunternehmen zum Empfänger. Die NVE setzt sich aus einem Verpackungskennzeichen, der 7- bis 9-stelligen Basisnummer, einem 9-, 8- oder 7-stelligen Nummernteil zur Identifizierung der Versandeinheit sowie einer Prüfziffer zusammen. Die Identifizierung von einzelnen Versandeinheiten ermöglicht beispielsweise die Verfolgung einer Sendung, das Routing, Rückrufaktionen oder die Einrichtung von Qualitätssicherungssystemen.

3. Wer ist zuständig für die Zuweisung der jeweiligen Nummern?

International verantwortliche Institution für diese Nummernsysteme ist die GS1-Organisation (ehemals EAN-Organisation) mit über 100 nationalen Mitgliedern, welche auf Länderebene als autorisierte Vergabestellen von entsprechenden (Basis-) Nummern fungieren. In Deutschland ist dies die GS1 Germany GmbH:
GS1 Germany GmbH
Maarweg 133, 50825 Köln,
Postfach 30 02 51, 50772 Köln
Tel.: 0221/ 947 14-0
Fax: 0221/ 947 14-990
Internet: www.gs1-germany.de/

4. Welche Kosten sind mit einer Lizenzierung verbunden?

Beantragt werden kann die Zuweisung entweder einer ILN Typ 1 oder einer ILN Typ 2. Die zugewiesene Basisnummer der ILN Typ 2 ermöglicht zugleich die Nutzung der Systeme EAN und NVE. Hiermit sind Lizenzgebühren verbunden.