Positive Geschäftslage im Gastgewerbe trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

Das Gastgewerbe bleibt trotz Herausforderungen stabil, mit einer überwiegend positiven Geschäftslage und konstanten Beschäftigungszahlen. Die Zukunftsaussichten sind jedoch verhaltener. Das geht aus der aktuellen Saisonumfrage Tourismus der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK) hervor. Vom 8. April 2025 bis 9. Mai 2025 haben sich insgesamt 54 Unternehmen an der Umfrage beteiligt.

Gastgewerbe hält sich stabil trotz Herausforderungen

Die aktuelle Geschäftslage wird weiter positiv bewertet, wenn auch weniger gut als vor einem Jahr: 27,1 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage als gut, 53 Prozent als befriedigend, 19,9 als schlecht. Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen liegt nur noch bei + 7,2 Punkten. Nach der Wintersaison 2023/2024 lag der Saldo noch bei + 14,9 Punkten.

Umsätze gehen zurück

15 Prozent der Befragten melden gestiegene und 51,3 Prozent gleichgebliebene Umsätze, 33,8 Prozent melden zurückgegangene Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Saldo: - 18,8). Nach der letzten Wintersaison lag der Saldo noch bei + 7,9 Punkten.

Auslastung liegt etwa auf Vorjahresniveau

Die durchschnittliche Zimmer- und Stellplatzauslastung von November bis April liegt bei 53 Prozent und damit etwa auf dem Vorjahresniveau (56 Prozent).

Zukunftsaussichten sind verhalten

Die wirtschaftliche Entwicklung für die nächsten Monate wird verhaltener beurteilt als vor einem Jahr. Für den Sommer 2025 erwarten etwa 14 Prozent der Unternehmen eine günstigere Geschäftslage, rund 24 Prozent dagegen eine ungünstigere Entwicklung (Saldo: - 10,3 Punkte). Von einer gleichbleibenden Geschäftslage in der kommenden Saison gehen 62,5 Prozent der Gastgebenden aus. Der Klimaindex, der die aktuelle Lage und die Aussichten in einem Wert zwischen 0 und 200 zusammenfasst, bleibt stabil bei 98,1.

Steigende Übernachtungs- und Verzehrpreise

Auch in der nächsten Sommersaison planen 57,7 Prozent der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, die Preise anzuheben und 41,7 Prozent der befragten Unternehmen gehen von gleichbleibenden Preisen aus. Vor allem in der Gastronomie planen sogar etwa 66 Prozent aller Betriebe mit höheren Preisen. Hauptgründe für Preisanhebungen sind nach wie vor die Arbeitskosten und die die Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelpreise.

Beschäftigung: Mehrheit der Betriebe will Personal halten

Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe bleibt konstant: 77,5 Prozent der Betriebe setzen auf das bestehende Team und 13 Prozent der Betriebe planen Personal einzustellen. Etwa jeder zehnte Betrieb plant Personalabbau. Problem sei, so sagten 37,7 Prozent der Befragten, dass offene Stellen nicht besetzt werden können. Hingegen haben 38,3 Prozent kein Problem bei der Besetzung.

Modernisierung als Hauptmotiv: Investitionsbereitschaft im Gastgewerbe

Die Investitionsbereitschaft im Gastgewerbe ist vorhanden: 18,4 Prozent der Betriebe planen, ihre Investitionen zu erhöhen, und 35,1 Prozent der Betriebe möchten auf gleichem Niveau weiter investieren. Im Frühjahr 2024 gaben 2,1 Prozent der Betriebe an, ihre Investitionen zu steigern, und 46,1 Prozent wollten gleichbleibend investieren. In der Sommersaison 2025 möchten 46,6 Prozent der befragten Betriebe weniger bis gar nicht investieren. Hauptmotiv für Investitionen ist bei 68 Prozent der Unternehmen die Modernisierung.
Da für das Reiseverkehrsgewerbe nicht ausreichend Antworten für repräsentative Aussagen vorlagen, wurde keine separate Auswertung für das Oldenburger Land vorgenommen.
Die Ergebnisse für Niedersachsen finden Sie hier: Saisonumfragen Tourismus der IHK Niedersachsen - IHK Niedersachsen